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„Oh und das hier ist Arthur, Godrics Verlobter" - Elanor Parker

M I L E S

Rika: »Wie du kommst zum Klassentreffen?«

Ich drosselte leicht das Tempo als ich um die nächste Kurve bog und schließlich auf die Autobahnauffahrt fuhr.

Genervt verdrehte ich die Augen als ich Rikas verzehrte Stimme aus der Freisprechanlage vernahm.

Was war daran denn jetzt so schwer zu versehen, besser noch, was war daran eigentlich so unwahrscheinlich?

Rika: »Ich habe dir die Karte eigentlich nur aus Höflichkeit geschickt, ich hätte nicht gedacht das du hier auch herkommst«

Miles: »Lieb von dir Rika, wirklich...Ich bin jetzt jedenfalls auf dem Weg zu euch«

Brummte ich und fluchte im nächsten Augenblick über einen Fahrer, der mich beim Überholen allen Ernstes übersehen hatte und beinahe in mich hineingefahren wäre, wenn ich nicht noch rechtzeitig auf die rechte Spur gewechselt wäre.

Wütend drückte ich auf die Hupe, ja, ich wahr wohl einer der lauteren Autofahrer geworden, aber im Ernst, bei solchen Idioten konnte man doch nicht ruhig bleiben...

Rika: »Ich freue mich doch das du kommst, ich habe eben nur nicht mit dir gerechnet. Dir dürfte doch eh bekannt sein das es eigentlich überhaupt kein richtiges Klassentreffen ist...«

Erklärte sie mir sofort entschuldigend.

Ich bereute es natürlich sofort überhaupt ins Auto gestiegen zu sein. Schon die Tatsache das man mich eigentlich überhaupt nicht erwartet hatte brachte mich innerlich zum kochen und das meine Vermutung zutraf, dass es gar keine richtige Klassenzusammenführung war, machte die ganze Sache überhaupt nicht besser...

Miles: »Jaja alles klar, biss dan Rika!«

Würgte ich meine beste Freundin - welche jetzt eigentlich meine ehemalige beste Freundin sein sollte - ab und drückte anschließend auf den roten Hörer.

So etwas dreistes, von Rika konnte das eigentlich überhaupt nicht kommen, sicher hatte Trudy ihr da irgendwas zugeredet.

Der kommt bestimmt nicht, der Stadttyp ist sich doch jetzt viel zu schade für uns...

Sicher waren solche hässlichen Worte über ihre Lippen gekommen...dieses gehässige Biest.

Nach einer Stunde erreichte ich schließlich die Autobahnabfahrt, welche am nächsten ans Dorf angrenzte. Anschließend fuhr ich noch eine Zeitlang Landstraße und bog schließlich auf die Auffahrt meiner Eltern.

Ich hatte den Beiden natürlich nichts erzählt. Mutter lag mir so lange schon in den Ohren das ich doch endlich wieder zu Ihnen kommen solle, dass Sie sich sicher unglaublich darüber freuen würde wenn sie mich schließlich vor ihrer Tür vorfinden würde.

Mit wesentlich besserer Laune Steig ich aus meinem alten Wagen aus, verschloss von diesem die Tür und lief Richtung der Eingangstür unseres Hauses.

Entschlossen drückte ich auf den Klingelknopf und um meine Eltern auch extremst zu nerven, hielt ich meinen Finger besonders lange drauf.

Als allerdings ein fremder junger Mann mir die Tür öffnete schien alle Entschlossenheit und jegliche Freude dahin und meine freundlich, grinsende Miene verwandelte sich in eine seltsam irritierende Grimasse. So schnell der Schock über die fremde Person allerdings gekommen war, so schnell war sie auch wieder verschwunden - zumindest ließ mein äußerliches darauf schließen, innerlich hatte ich unglaublich Panik.

Another love || ManxManWo Geschichten leben. Entdecke jetzt