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Vor 13 Jahren -
Die Zeit, in welcher Richard Miles zu seiner Beute machte und beschloss ihn auf ewig zu jagen...

Richard hatte niemals zugeben wollen, dass er tatsächlich überlegt hatte wie er den Jüngeren wieder zu Gesicht bekommen konnte. Sobald Miles jedoch tatsächlich in seinem Blickfeld erschienen war,schien jegliche Logik in ihm für einen kurzen Augenblick vollkommen auszusetzen.

Er konnte sich glücklich schätzen das es dem Rothaarigen in diesem Moment keinen deut besser erging. Das Miles vollkommen verängstigt, verwirrt und überrascht zugleich war, war deutlich in dessen Gesicht zu erkennen.

Der Dunkelhaarige hatte Miles immer wie ein offenes Buch mit Leichtigkeit entziffern können. Nun machte er es Richard nur umso einfacher, indem ihm der Jüngere seine kompletten Emotionen auf einem frisch polierten Silbertablett servierte. Der Junge vor ihm musste sich tierisch darüber ärgern, dass er so einfach für ihn zu lesen war, denn das er seine Gefühle dennoch vor Richard verbergen wollte, daran gab es keinen Zweifel.

"Was willst du Richard?" Fragte Miles beinahe schon giftig und Richards Mundwinkel zuckten gefährlich.

Sie waren in seiner Firma, keine 20 Meter entfernt saßen seine Angestellten und Miles besaß die Dreistigkeit ihn mit seinem Vornamen anzusprechen?

Es gab einen Kuss zwischen ihnen und Richard wäre ein Narr wenn er sagen würde es hätte ihm nicht gefallen und er sehne sich nach keinem weiteren - auch wenn er sich insgeheim so sehr dagegen sträubte, dass tatsächlich ein Junge ihn so aus der Bahn werfen konnte und ihm beinahe den letzten Atem raubte.

Hier in seiner Firma jedoch gab es Regeln. Regeln, welche Miles, der kleine unbedeutende Praktikant - welcher für ihn eigentlich nicht wichtiger als eine Fliege sein sollte, aber dennoch so viel mehr war -, erst recht zu befolgen hatte und die erste oberste Regel für ihn sollte sein:

"Sie haben nicht das Recht mich zu duzen Miles. Erst recht nicht in meiner Firma!" Er hatte das Glück bereits so nahe an dem Jungen zu stehen, das seine Ansprache sicher noch weitaus bedrohlicher herüberkam, als im Grunde genommen beabsichtigt "Generell bin ich für sie Mister Landon. Was glauben sie denken meine Angestellten über mich, wenn ich dem Menschen unter ihnen, dem lächerlichen Praktikanten der die Post austrägt, gestatte Du zu mir zu sagen?" Vielleicht hatte er sich in seinem Arbeitszimmer, auf dieser Party vergessen, hier jedoch musste er einen Ruf waren und er würde es sicher nicht zulassen, dass der unwichtige Miles Parker diesen zerstörte.

Ohne auf eine Antwort auf den Jungen zu warten, schob er ihn schließlich weiter den Gang entlang. Brachte ihn jedoch nicht wie abgesprochen zur Poststelle, sondern auf direktem Wege in sein Büro. Dort wo sie vor aller Ohren und Augen vollkommen geschützt waren.

Für einen Augenblick spielte Richard mit dem Gedanken die Tür zu seinem Büro abzuschließen und Miles so nur noch umso mehr zu verängstigen. Er wäre allein mit ihm und das unwahrscheinlicher Weise jemand in sein Büro gestürmt kommen und sie somit bei irgendetwas unangebrachtem erwischen würde, wäre in diesem Fall nicht im geringsten gegeben.

Es war vollkommen unwahrscheinlich, dass irgendjemand seiner Angestellten unaufgefordert in sein Arbeitszimmer platzen würde. Dafür hatten die anderen viel zu große Angst vor dem großen, attraktiven und vor allem überaus gefährlichen jungen Mann. Es wäre ihr Todesurteil und dies war jedem in seiner Firma nur allzu bewusst. Richard wusste wie man die Menschen steuern konnte, wie er sie dazu bracht genau das zu tun was er wollte und ohne diesbezüglich etwas zu hinterfragen.

Wenn sich die Menschen vor einem fürchteten, dann gehorchten sie ihm am meisten.

"Glaubst du wirklich ich lasse mich so sehr von dir einschüchtern Richard, dass du mich wie all die anderen kontrollieren kannst wie es dir passt?" Murmelte Miles und fast wie von selbst drehte sich der Schlüssel im Schloss.

Another love || ManxManWo Geschichten leben. Entdecke jetzt