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"Gut, ich akzeptiere deine Entschuldigung, aber glaube mir Jake, das zwischen uns wird es niemals wieder geben. So gerne ich auch meine Lippen auf deine pressen und deine Haut an meiner Spüren würde...jemand der so Feige ist wie du möchte ich nicht erneut in mein Leben lassen, egal wie stark du jetzt auch geworden sein mag!" ~ Miles Parker

M I L E S

Mir war so schlecht, so unsagbar schlecht und nicht einmal die kühle Nachtluft schien mir in diesem Augenblick die Erlösung dieser so unnatürlichen Erstickung zu geben.

Ich war unsagbar schnell aus der Bibliothek verschwunden, hatte jeden Ignoriert der mir auch nur ansatzweise einen merkwürdigen Blick zugeworfen hatte. Die Übelkeit in mir jedoch war so groß gewesen, dass ich es keine Sekunde länger in diesem Raum, mit all diesen Leuten hatte aushalten können.

Eilig öffnete ich die obersten Knöpfe meines Hemdes, versuchte das kratzende und beengende Gefühl in mir los zu würden, doch auch dies schien mein Inneres Chaos nicht im geringsten zu verändern.

Mir war im Augenblick so schwindelig, dass meine Sicht augenblicklich verschwamm und ich mich an einem Baum, für besseren Halt, abstützen musste.

All die Angst, all die Gefühle, welche damals in diesem einen Moment auf mich eingeprasselt waren, erschienen erneut in meinem Inneren. Als würde ich die ganze Situation von neuem erleben.

Ich spürte wie mir für Sekunde für Sekunde um Sekunde immer schlechter wurde und so konnte ich auch das nicht mehr zurückhalten, sodass ich mich schließlich direkt vor dem Baum vor mir übergab.

Die Tatsache das ich den Mann geküsst hatte, welcher meinem Vater das Leben zur Hölle gemacht und es schließlich auch beinahe vollkommen zerstört hätte, weckte in mir solch einen unglaublichen Ekel. Noch mehr aber die Tatsache, dass mir der Kuss mit Jakes Bruder gefallen hatte, das er mir die Augen geöffnet und mir indirekt gezeigt hatte das Männer mir mehr gaben als  es Frauen zu jener Zeit getan hatten und es nun auch immer noch taten.

Ich hatte lange nicht mehr an diesen Kuss gedacht, hatte es - selbst als diese Mann vor mir gestanden hatte - mit stärke verdrängen können, doch nach Rikas Frage schien mein säuberlich aufgebautes Schutzschild dafür keinesfalls mehr zu wirken.

Schwer Atmend wischte ich mir über den Mund und schlug anschließend leicht meinen Kopf gegen den starken Stamm des Baumes.

Was war damals nur in mich gefahren, dass ich solch ein dermaßen starkes Verlangen nach Richards Lippen gespürt hatte?

Wäre dieser Kuss nicht gewesen, so hätte Richard meinen Vater sicher niemals verraten. Dad hatte in seinem Auftrag gehandelt und Richard hatte ihn mit großem Erfolg in die Falle laufen lassen.

Wütend biss ich mir auf die Lippen, sodass sich schließlich der leicht metallische Geschmack von Blut in meinem Mund breit machte.

Ich bereute diese Tat wahrlich mehr als alles andere was ich jemals in meinem Leben getan hatte...

„Miles, Gott...ist alles in Ordnung?"
Gott...Gott hatte mir damals auch nicht den Richtigen Weg gewiesen und doch war ich stets gewillt gewesen ihn mein Leben kontrollieren zu lassen. Er hatte sicher Pläne mit mir, nur warum hatte er mich dann ausgerechnet in die Arme dieses Monsters, Namens Richard Landon, laufen lassen?

Langsam drehte ich mich um.
Meine dunklen Augen trafen die braunen von Jake.

Ich wusste nicht wieso, aber trotz dessen das Richard sein Bruder war, empfand ich doch immer noch so dermaßen viel für diesen Mann vor mir.

Er war so anders, so liebevoll, feige, ja vielleicht war er sogar schwach und doch war er freundlich, charmant, höflich. Eben alles was Richard niemals sein würde. Das komplette Gegenteil und ja vielleicht gefiel mir Jake in diesem und auch anderen Moment so dermaßen gut.

Another love || ManxManWo Geschichten leben. Entdecke jetzt