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"Wenn du fällst Miles werde ich derjenige sein, welcher dich noch tiefer in den Abgrund stößt.[...]" - Richard Landon

M I L E S

Ich war bisher noch nie in meinem Leben in eine Situation gewesen, in welcher ich jemanden geküsst hatte, welchen ich absolut nicht küssen wollte. In der Sekunde als ich mich dazu entschlossen hatte Richard zu mir zu ziehen, war mir eigentlich bereits bewusst gewesen wie schwachsinnig mein Plan ihn zu besiegen überhaupt war. 

Jemanden wie ihn konnte man nicht schlagen. Man konnte hoffen, aber gegen Richard gewinnen...

Ich konnte mir ja die Kugel geben, die Wahrscheinlichkeit ihn somit loszuwerden war dann doch wesentlich höher. Ihn selbst zu erschießen schien mir dann allerdings wieder sehr sinnlos zu sein, womöglich war dieser Kerl ja unsterblich oder trug das Hemd was Bilbo von Thorin Eichenschild bekommen hatte, was ihn somit unverwundbar machte.

Meine Gedanken kreisten in diesem Augenblick um alles, nur eben nicht über die Tatsache das ich gerade mit dem sicherlich gefährlichsten Mann dieser Welt knutschte. Okay ich küsste ihn, mit Richard zu knutschen wäre dann doch etwas zu übertrieben.

Irgendwann hielt ich es dann allerdings doch nicht mehr aus, sodass ich den Dunkelhaarigen schließlich von mir schob. Es war ja auch nicht so das er und ich nur ein paar Sekunden aneinander geklebt hatten. Für mich war allerdings bereits eine Sekunde zu viel gewesen.

Ich sah in seinem Blick deutlich wie wenig er damit gerechnet hatte, an seiner Stelle wäre ich wohl ebenso überrascht gewesen wie er.

Man konnte es ihm auch nicht verübeln, schließlich hatte ihm gerade die Pest an den Hals gewünscht und im nächsten Augenblick hatten ich meine Lippen auf seine gedrückt. Entweder ich hatte in diesem Moment mein Todesurteil unterschrieben oder mir eine Rettungsleine geschaffen. 

Schweigend und wohl recht tief in seinen Gedanken vertieft, fuhr Richard sich mit einem Daumen über die Lippen, als wäre es schon viel zu lange her gewesen seit er das letzte Mal andere Lippen auf sich gespürt hatte.

Wie viele Männer hatte er wohl nach mir so nah an sich heran gelassen? 

Hatte er überhaupt irgendwem diese Chance gegeben?

"Das ich den großen Richard Landon noch einmal sprachlos erleben darf" Durchbrach ich schließlich die Stille und war recht froh über die Tatsache, dass ich dieses Mal die Oberhand über die Situation besaß "Das ist wirklich wie Musik in meinen Ohren" Provozierend sah ich zu ihm auf. Wenn er gedacht hatte ich würde mich so einfach ergeben, dann kannte er mich wohl nicht so wie ich es anfangs angenommen hatte.

Richard schienen die Worte tatsächlich etwas auszumachen, zumindest verdunkelte sich seine Miene nach meinen Worten erheblich. Ich konnte nicht leugnen das mich ein wütender Richard beinahe noch mehr fürchtete, als ein Richard der gefasst war. Wenn solch ein Mensch wütend war, konnte man kaum etwas gutes erwarten.

Grob griff er nach meinem Kragen und zog mich ein Stück zu sich nach oben, sodass mir weider einmal mehr bewusst wurde, dass er stärker war als er letztendlich aussah. Seine Stirn legte er gegen die Meine, unsere Nasen berührten sich und er ließ mich in keiner Sekunde aus den Augen. Mit seinen dunklen braunen Augen drang er tief in mich ein und schien jegliche Geheimnisse meinerseits mit einem Mal sofort zu durchschauen. 

"Nicht schlecht Miles" Gratulierte er mir, doch es war klar das dies nicht das einzige war, was dem Dunkelhaarigen in diesem Augenblick auf der Zunge lag und so fühlte ich mich nun wieder ebenso hilflos wie zu Anfang unseres Gesprächs "Aber glaubst du wirklich ich durchschaue dein Spiel nicht?" Lustig das er wusste was ich überhaupt versuchte zu spielen, da ich mich während unseres Kusses doch eigentlich nur hatte verfluchen können, da ich keine Ahnung hatte zu welchem Zweck ich dies eigentlich getan hatte. Typisch Miles eben, erst Handeln dann Denken oder eben nur Handeln und niemals Denken "Glaubst du im ernst ich kauf dir das hier ab? So gerne ich auch deine Lippen auf meinen habe weiß ich doch das ich dich nie wieder so besitzen werden wie ich es damals getan habe" Nach diesen Worten war er meinen Lippen erneut wieder näher gekommen als mir lieb war, doch ich rührte mich nicht.

Another love || ManxManWo Geschichten leben. Entdecke jetzt