Kapitel 15

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Da es noch eine ganze Weile gedauert hatte, bis wir zurück ins Hotel gegangen waren, lag es eigentlich nicht in meiner Absicht aufzustehen. Meine innere Uhr weckte mich zwar um die selbe Uhrzeit wie sonst auch immer, aber ich blieb liegen und kuschelte mich wieder in meine Decke ein. Der Abend und die Nacht vom Vortag ließen mich nicht mehr los. Ich musste mich jede Sekunde daran erinnern, was passiert war. Alles, was Jamie und mir wiederfahren war. Es war wunderschön. Die Lichtstrahlen, die durch die Vorhänge auf meine Augenlider trafen, hinderten mich nicht daran, weitere Male einzunicken. Ein wundervoller Dämmerzustand.

Ich träumte mich in die vergangene Nacht und hatte wieder dieses Atem beraubende Bild der millionen Lichter vor mir. Ich kann nicht beschreiben, wie sich das angefühlt hatte. Geschweige denn wie es sich in diesem Moment anfühlte. Es war wie ein Rausch.

Beinahe wäre ich wieder ganz eingeschlafen, da fiel etwas auf mich und riss mich in die Realität zurück. Im ersten Moment rechnete ich damit, dass irgendetwas vom Schrank gefallen war. Aber das Gewicht war ausgeglichen und reichte einmal um meine Mitte herum. Und es bewegte sich, was mir zeigte, dass es lebte. Warum musste mich denn ausgerechnet jetzt jemand wecken? Ich kniff die Augen zusammen und murmelte vor mich hin.

"Wach auf, Milly, wach auf."

Der Klang der melodischen Stimme ließ mich automatisch die Mundwinkel hochziehen. "Ally. Ich schlafe doch noch."

"Tust du gar nicht, du redest doch mit mir." erwiderte Ally.

Ich lachte und rieb mir die Augen. "Was machst du denn schon hier?"

"Es ist schon spät und wenn du nicht aufstehst, verpennst du den ganzen Tag."

"Du bist ganz schön frech!" grinste ich. Ich richtete mich auf und fing an, sie zu kitzeln, sodass sie von mir rutschte und sich vor Lachen fast aus dem Bett kugelte. Ehe das allerdings passierte, ließ ich sie los und gab ihr die Chance wieder zu Atem zu kommen. Ich schwang die Beine aus dem Bett und fuhr mir mit den Fingern durch die Haare. "Wie spät ist es denn?"

"Fast Elf. Jenna ist krank, sie hat Kopfweh und liegt im Bett. Emmet telefoniert mit Lissa und Jamie konnte ich nicht finden." brabbelte Ally los. Sie blinzelte mich unter ihren zerzausten schwarzen Locken hervor an. "Und es scheint ganz doll die Sonne. Und genau dann seid ihr alle nicht da."

Ich schmunzelte und strich ihr die Haare aus der Stirn. "Na jetzt hast du ja jemanden gefunden, der da ist."

Sie nickte, schwang die Beine aus dem Bett und schaukelte mit den Füßen. "Gehen wir dann schwimmen?"

Ich holte gerade Luft, um ihr zu antworten, als mein Blick das kleine Blinken meines Handys streifte, das auf dem Tisch lag. Ich zog verdutzt die Augenbrauen schief und nahm das Handy vom Tisch. Ich löste die Tastensperre und verkrampfte mich, als ich den kleinen Briefumschlag in der linken oberen Ecke sah. Aber es stand nicht Unbekannt auf dem Bildschirm.
Jamie ;) stand in der Absenderleiste. 'Aber woher..?' dachte ich. Die Nachricht erschien und ich begann zu lesen.
Guten Morgen, kleines Sternchen.

Damit du die Frage loswirst, deine Nummer habe ich aus deinen Unterlagen. Wenn dich das beunruhigt, kann ich sie dir später zeigen, aber ich kann dir versichern, dass nichts dabei ist, was keine Daten wie Handynummer und so weiter beinhaltet. ;) Ich muss mich dringend um etwas kümmern. Ich werde vermutlich weg sein, wenn du aufwachst. Aber ich bin zurück, bevor du wieder schlafen gehst. Du musst dir keine Sorgen machen und du brauchst keine Angst haben. Es ist nichts passiert, es ist nur etwas Organisatorisches. Hab einen schönen Tag und mach keine Dummheiten, in Ordnung?

Beschütze dich

Jamie <3

Ich spürte, wie sich meine Lippen zu einem Lächeln zogen. 'Spinner.' dachte ich und lachte in mich hinein. Ich legte das Handy weg und drehte mich zu Ally um, die mit den Füßen schaukelte und mich anblinzelte. "So, dann zieh ich mich schnell um und dann gehen wir was essen, okay?"

Spuren im SandWo Geschichten leben. Entdecke jetzt