Fußball Oneshots [boyxboy]

Haberer x Philipp

für lovedizzi

,,Du hast mich angelogen" fauchte ich fassungslos und wendete mich von Milli ab.
,,Naja" murmelte mein Freund zögernd und kratze sich am Hinterkopf, ,,eigentlich habe ich..."
,,Milli, ich schwöre dir, wenn du jetzt sagst, dass du mich nicht angelogen hast, weil ich nie gefragt habe, ob du dich mit deiner Ex triffst, kannst du deine Tasche nehmen und gehen!" unterbrach ich ihn wütend. Er presste seine Lippen aufeinander und verstummte. Ich wusste es doch...

Unschlüssig fuhr ich mir übers Gesicht. Einerseits wollte ich nicht mit Milli Streiten, sondern die Länderspielpause mit ihm verbringen, so wie wir es geplant hatten. Andererseits war ich so sauer auf ihn, dass er sich seit Wochen hinter meinen Rücken mit seiner Ex trifft, obwohl er ganz genau wusste, wie ich auf sie zusprechen war. Ich musste mich definitiv erstmal beruhigen, bevor ich mich mit ihm auf's Sofa kuscheln und seine Nähe genießen konnte.

,,Nimm es mir nicht übel, aber ich mache mich auf den Weg zu Pascal. Ich kann das so nicht."
,,Janik bitte" seufzte Milli, ,,Alina stand überforde und verheult vor meiner Tür. Was hätte ich den machen sollen?"
,,Ihr sagen, dass du nicht ihr Seelsorger bist und die Tür wieder zumachen!" lachte ich entsetzt auf. Dieses Argument konnte er bei jedem anderen probieren, aber nicht wenn es um sie ging.
,,Komm schon, als wenn du das getan hättest..."
,,Ich hätte das für dich getan! Die Tusse hat nicht nur meinen Eltern erzählt, dass ich schwul bin, sondern auch der Mannschaft und dem Vorstand! Hättest du nicht nochmal mit ihr geredet, wäre sie auch noch zur Presse gegangen! Sie hat mein persönlichstes Geheimnis verraten, wozu sie kein Recht hatte!" rief ich gekränkt.

Milli ging vorsichtig ein paar Schritte auf mich zu und sah mich aufmunternd an. ,,Baby, das weiß ich. Menschen machen manchmal dumme Fehler, aber sie bereut es. Alina macht gerade eine schwere Phase durch. Zuerst hat ihr Freund sie für eine andere verlassen, sie hat ihren Job verloren und sich mit ihren Freunden gestritten."
Was erwartete er jetzt von mir? Dass ich Mitleid mit der Frau hatte, die fast meine gesamte Karriere zerstört hätte? Alles im Leben kommt einmal zurück. An ihrer Stelle hätte ich mich eher fragen, warum mein Freund und meine Freunde nichts mehr mit mir zutun haben wollten...

,,Karma lässt grüßen!" gab ich schnippisch zurück und verschränkte bockig die Arme vor der Brust. Mir war es egal, wie das gerade aussah, aber ich wollte Alina nicht mehr in meinem Leben haben und damit musste er leben.

,,Janik das ist rücksichtslos" erwiderte mein Freund monoton und sah mich genervt an. Wollte oder konnte er mich einfach nicht verstehen?

,,Schön, dann bin ich eben rücksichtslos und du bist ein illoyaler Arsch! Wir passen wirklich perfekt zusammen" giftete ich.
,,Baby..."
,,Nichts Baby..." fiel ich Milli ins Wort und spürte wie mir ein kalter Schauer über den Rücken lief. Ich verstand nicht, was mit ihm los war. Woher kam dieser Sinneswandel? Damals meinte er, dass er ihr das nie verzeihen könnte und sie nie wieder sehen wollte. Jetzt stand sie vor seiner Tür und alles war vergessen?

,,Was soll das denn? Vor zwei Jahren warst du noch der Meinung, dass sie eine verlogene Schlage ist und heute kommst du mir so? Kann es sein, dass bei dir alte Gefühle hochkommen?" fügte ich leise hinzu. Überrascht von meinen Worten legte Milli den Kopf schief und blickte mich perplex an.
,,Das ist lächerlich."
,,Und das keine Antwort" entgegnete ich kühl. Vielleicht war es nicht fair ihn so eine Frage zustellen, denn auch wenn ich mich für das Leben meiner Ex-Freundinnen nicht mehr interessierte, wollte ich, dass es ihnen gut ging und sie glücklich waren. Sie waren immerhin ein langer und wichtiger Teil meines Lebens. Aber dieser Teil ist heute Milli und ich würde mich nie für eine von ihnen gegen meinen Freund stellen. Deshalb konnte ich nicht nachvollziehen, wieso er das tat, wenn nicht mehr Gefühle für Alina hatte, als er eigentlich sollte.

,,Janik..." murmelte er gequält und bat mich indirekt die Fragerei sein zulassen, doch ich konnte nicht.
,,Liebst du sie noch?"
,,Ich liebe dich!"
,,Das war nicht die Frage."
Milli seufzte und fuhr sich übers Gesicht. ,,Sie war meine erste große Liebe, die..."
,,Verdammt es ist eine einfach ja oder nein Frage: Hast du noch Gefühle für deine Ex?!" unterbrach ich ihn wieder. Zwar hatte ich schon eine dunkle Vorahnung, aber ich musste es einmal von ihm hören.

,,Nein, ich... ja, sie ist mir noch wichtig. Aber du musst mir jetzt genau zuhören, okay?" hauchte er und nahm vorsichtig meine Hand, ,,ich liebe dich Janik. Daran gibt es keine Zweifel. Du bist die wichtigste Person in meinem Leben... du hast mir immer zugehört, warst immer für mich da und hast mich immer unterstützt. Ich weiß, dass meine ganzen Geheimnisse und peinlichen Erinnerungen bei dir sicher sind und du sie nie jemanden erzählen würdest. Ich vertraue dir und liebe dich so sehr, dass man es mit keinen Worten der Welt ausdrücken kann. Die Gefühle für Alina waren früher nicht mal annähernd so stark, wie die Gefühle für dich. Sie war meine erste große Liebe und deshalb ist sie mir noch wichtig. Sie hat mich durch so viele Phasen begleitet, obwohl ich sie manchmal mies behandelt habe. Als sie vor meiner Tür stand, habe ich mich schuldig gefühlt, weil ich sie für dich sitzen gelassen habe und wollte das wieder gut machen. Ich wollte eigentlich keinen Kontakt zu ihr aufbauen und es tut mir leid, dass du es selbst herausfinden musstest. Aber du musst mir glauben, wenn ich dir sagen, dass ich dich liebe und nichts von ihr will."
Nach Millis kleiner Rede konnte ich meine aufgekommenen Tränen nicht mehr zurückhalten und ließ ihnen freien Lauf. Als Milli das bemerkte, zog er mich sofort in eine lange und stützende Umarmung. Seine Worte gaben mir Sicherheit und verstärkten das Vertrauen zu ihm. Ich liebte ihn und wollte auf keine Fall, dass Alina oder sonst jemand zwischen uns stand.

,,Ich wusste nicht, dass dir die Sache mit Alina noch so nah geht. Es tut mir leid, wenn ich dich damit verletzt habe und ich breche den Kontakt zu ihr ab. Wenn du nichts mehr mit ihr zutun haben willst, dann werde ich das nicht ändern" murmelte Milli nach einiger Zeit und strich mir sanft durchs Haar.

,,W-wirklich?" krächzte ich und löste mich etwas von ihm.
,,Klar" hauchte er lächelnd und ließ kurz von mir ab, um sein Handy aus der Hosentasche zu holen. Er gab meinen Geburtstag als seinen Pincode ein und öffnete anschließend Whatsapp. Dort drückte er auf den Chat von Alina und blockierte sie erst, bevor er den Chat löschte. Danach klickte er auf seine Kontakte und wählte ebenfalls ohne zu zögern Alina aus, um ihre Nummer zu löschen. Er legte sein Handy wieder ab und schlang seine Arme um mich.
,,Und wenn sie das nächste Mal vor der Tür steht, werde ich ihr sagen, dass ich nicht ihr Seelsorger bin und die Tür wieder schließen." Leicht schmunzelnd zog ich Milli näher zu mir und legte seine Stirn gegen meine. ,,Ich liebe dich."
,,Ich liebe dich auch" lächelte er und überbrückte die letzten Zentimeter zwischen unseren Lippen.

Hoffe er gefällt❤🏹

Frohe Ostern an alle💚🐰