für Fanfictionseins
》Kann schon sein,
dass man sich im Leben zweimal begegnet
doch es beim zweiten Mal
dann einfach zu spät ist《-Cro
27.10.2014, Barcelona, Pov. Piqué:
Das El Clasico war vorbei und nach einer intensiven Partie gewannen wir mit 2:0, durch Tore von Neymar und Lionel. Nachdem ich einige Kollegen aus der Nationalmannschaft, die bei Real spielten, begrüßt und mich mit ihnen ausgetauscht hatte, lief ich zu meinen Mitspielern in die Kabine. Dani hatte sein Handy an die Musikbox angeschlossen und machte laute Musik an, zu der er mit Neymar und Rafinha tanzte. Leo und Luis saßen lachend auf ihren Plätzen und filmten die drei Brasilianer, während Ivan, Sergio und Jordi sich angespannt über das Spiel unterhielten. Marc saß neben Claudio und überhäufte den Älteren mit Lob. Er hatte heute so viele Paraden gezaubert, mit denen er uns das Spiel gerettet hatte, womit Marcs Begeisterung berechtigt war. Xavi und Andres, standen abseits von der Kabine und beobachteten das ganze Team mit einem warmen Lächeln. In ihren Blick lag so viel Stolz und Liebe, wie ich es bei keinem anderen gesehen hatte. Sie waren ohne Zweifel zwei der besten Kapitäne, die Barcelona jemals hatte und enorm wichtig fürs Team. Ich ging zu meinem Platz und ließ mich von der guten Laune meiner Kollegen anstecken. Es war etwas Besonderes ein El Clasico zu spielen und es war vor allem etwas Besonderes ein El Clasico zugewinnen. Dieses Spiel entschied viel mehr als die Tabellenspitze. Es ging um Ehre, Prestige und Macht. Ich schnappte mir mein Duschgel und verschwand in der Dusche, bevor ich mich umzog und nach ein paar Tanzeinlagen, die -wenn ihr mich fragt zu Unrecht- meine Teamkollegen als ,,grauenhaft" und ,,abscheulich" betitelten, als einer der ersten die Kabine verließ. Mit meinem Rucksack auf dem Rücken und meinem Handy in der Hand, lief ich zu den Presseräumen, in denen viele Reporter aus aller Welt nach jedem Spiel die Spieler befragten oder manchmal auch quälten. Wir teilten uns die Interviews immer auf, damit jeder einmal dran war und fürs Team sprechen konnte. Heute war ich dran. Grinsend las ich mir die ersten Netzreaktionen auf unseren Sieg durch und checkte sämtliche Social Media Seiten. Ich war so in mein Handy vertieft, dass ich meine Umgebung komplett vergas und auf keine Menschen achtete, die mir entgegenkamen, auch nicht auf ihn. ,,Au!" murrte ich, als ich mit einer Person zusammengestoßen war. Brummend fiel ich hin und hielt ich mir den Kopf.
,,Tut mir leid, ehrlich. Beim nächsten Mal passe ich besser auf" entschuldigte sich direkt eine hektische Stimme. Als ich aufsah, blickte ich direkt in die schönsten blauen Augen, die ich jemals gesehen hatte. Sie erinnerten mich an den blauen Himmel eines warmen Tages in Barcelona und strahlten wie die Sonne.
,,Ist schon gut. Ich hätte auch aufpassen können" winkte ich ab und nahm dankend die ausgestreckte Hand des Blonden entgegen.
,,Hier" lächelte er schüchtern und reichte mir mein Handy. Erst jetzt konnte ich sein Gesicht einen der Real-Spieler zuordnen. Auf dem Platz sah und wirkte er ganz anders. ,,Ich muss weiter und entschuldige nochmal" verabschiedete sich Toni und lief an mir vorbei.
,,Warte mal!" rief ich dem Neuzugang von Real verdattert hinterher, ,,wo genau willst du hin?"
Toni blieb stehen und drehte sich zu mir um:,,Zu irgendwelchen Presseräumen, Sergio meinte, dass ich diesmal mit den Interviews dran wäre."
,,Dann solltest du mir lieber folgen. Wenn du da lang gehst, landest du irgendwann in unserer Heimkabine. Ich bin mir nicht sicher, ob du, als Madridista, da wirklich rein willst" schmunzelte ich skeptisch.
Irritiert blickte der Deutsche zwischen mir und den Gang zu unserer Kabine hin und her. ,,Oh" murmelte er und kratzte sich verlegen am Hinterkopf, bevor er sich mir dankbar anschloss.