für Nachtsonne
》Ya me dijeron que el amor no mata pero sí te duele
Y es que te duele tanto que por dentro mueres《》Sie haben mir gesagt, dass die Liebe dich nicht töten, aber verletzen kann
Und es tut so sehr weh, dass du innerlich stirbst《-Tini
,,Das kann nicht dein Ernst sein!" ertönte direkt die aufgebrachte Stimme meines Freundes aus dem Hörer, als ich seinen Anruf entgegennahm. Normalerweise war er nie derjenige, der schnell die Fassung verlor oder ausrastete. Allerdings wusste ich den Grund für seine schlechte Laune schon, ohne dass er sie mir erklären musste, da Isco mich schon vorgewarnt hatte.
,,Cariño, bitte beruhig dich und lass mich dir alles erklären" bat ich sanft und ließ mich auf meine Couch fallen.
,,Mir erklären? Du brauchst mir nichts zu erklären" wiederholte er wütend, ,,scheinbar steht dein Wechsel zu Juventus ja schon fest!"
Für einen kurzen Moment schloss ich die Augen und atmete tief durch. Es war wahr, dass mein Berater einige Meetings mit dem italienischen Rekordmeister angesetzt hatte, jedoch hatte ich noch mit keinem der Club-Bosse gesprochen oder irgendwas unterschrieben. ,,Gar nichts steht fest. Das musst du mir glauben" beteuerte ich ehrlich.
,,Dir glauben? Vor deiner Leihe meintest du noch, dass du danach direkt nach Madrid zurückkommst! Letztes Jahr hieß es dann, dass du in München bleiben willst und nun willst du nach Italien? In ein Land, das du nicht ansatzweise kennst und zu einem Verein, in dem du das bekommst, was du bei Bayern oder Real auch haben kannst!" warf mir Toni verständnislos entgegen.
,,So ist das nicht. Ich will mir alle Möglichkeiten offenhalten und mich nicht festlegen" erklärte ich ihm und fuhr mir durch die Haare. Es gab so viele verschiedene Richtungen und Wege, die ich gehen konnte. Eine falsche Entscheidung könnte das Ende für meine Karriere bedeuten, weshalb ich mir Zeit lassen wollte.
,,Also hast du mich angelogen, wieder einmal" murmelte der Deutsche enttäuscht. Ich wusste, dass er sich nichts sehnlicher wünschte, als dass wir wieder zusammen in Madrid spielen würden, doch die Sicherheit konnte ich ihm nicht geben.
,,Ich weiß, dass du dir das alles anders vorgestellt hast und es nicht so geplant war, aber es geht hier um meine Karriere und um meine Zukunft. Bitte akzeptier das." Es war ja nicht so, dass ich ihn nicht vermisste und wieder zu ihm wollte, aber ich wollte keinen Bankplatz oder eine Reservisten-Rolle haben.
,,James, ich will nur, dass du glücklich bist und wollte nie etwas anderes. Ich habe nur das Gefühl, dass du dein Leben ohne mich lebst und ich in deiner Zukunft nicht mehr vorkomme" gestand er mir zögerlich. Toni behielt seine Gedanken und Gefühle oft für sich, da er niemanden damit belasten und das Beste für alle wollte. Er dachte oft, dass er vor allem mich damit belasten würde, was nie der Fall war.
,,Sag sowas nicht, ich..." wollte ich gerade ansetzen und ihm seine Gedanken ausreden, doch weiter kam ich nicht. ,,Ist schon gut, vergiss es" winkte Toni bitter ab, ,,lass uns ein anderes Mal darüber reden. Ich muss zum Training."
,,Toni, du musst mich..." startete ich einen zweiten Versuch, aber wurde wieder von ihm unterbrochen:,,Bis dann." Gleich darauf hatte er aufgelegt und nur noch ein gleichmäßiges Tuten war zuhören. Seufzend nahm ich mein Handy vom Ohr und sah geknickt auf mein Display. Schon seit meinem Wechsel hatte ich gemerkt, dass er sich in sich gekehrt hatte und mir noch weniger anvertraute als vorher. Er war verletzt und ich hasste es das mit anzusehen. Toni sollte glücklich und zufrieden sein. Während unserer nächsten freien Tage sollte ich ihn definitiv in Madrid besuchen und auf andere Gedanken bringen. Auf keinen Fall sollte er ernsthaft denken, dass er mir nichts mehr bedeutete oder ich meine Zukunft nicht mehr mit ihm verbringen wollte, denn das wollte ich unbedingt.