für OsByLynn💘
》It hurts because it matters《
-John Green
,,Oh Baby, warte" hielt Sergi seinen Freund zurück, als wir aus seinem Auto aussteigen wollten, und legte seine Hand an seine Wange, ,,ich habe es dir heute noch nicht gesagt, deswegen: ich liebe dich und ich bin froh, dass du da bist, auch wenn es nur ein paar Tage sind. Das bedeutet mir unglaublich viel."
,,Sergi, du... ich liebe dich auch, amor, so sehr" erwiderte Denis und verband ihre Lippen zu einem gefühlvollen Kuss - kotz. Zusammen mit Carles saß ich hinten auf der Rückbank von Sergis Auto und musste die Szene mit ansehen. Es war nicht so, dass wir unseren besten Freunden ihr Glück nicht gönnten oder nicht wollten, dass sie glücklich waren. Wir wussten, wie nervenaufreibend die Fernbeziehung für sie war und dass sie jeden Moment zusammen genießen wollten, doch wie sie sich halb aufaßen, mussten wir dann doch nicht mit ansehen.
,,Seid ihr fertig?" wollte Carles, nachdem wir uns mit Blicken abgestimmten hatten, wissen. Tatsächlich löste sich das Paar nach seinen Worten voneinander und drehte sich zu uns um.
,,Entspannt euch, zu einer Party kommt man ein bis zwei Stunden später" entgegnete Denis, bevor er sich abschnallte und wir es ihm gleichtaten.
,,Rafa meinte, dass wir ab 20 Uhr kommen können. Jetzt ist es 23:12 Uhr - wir sind über drei Stunden zu spät" vermerkte ich und lief mit den Jungs zur Haustür des Geburtstagskindes. Man konnte schon von Weitem die bunten Lichter sehen und die laute Musik hören. Denis und Sergi schienen auf meine Anmerkung nicht mehr antworten zu wollen und sie gekonnt zu ignorieren. Der Jüngere klammerte sich direkt wieder an den Älteren, der lächelnd einen Arm um ihn gelegt hatte und ihm einen Kuss auf die Stirn drückte, was Carles und ich nur mit einem Kopfschütteln betrachteten. Liebe musste wirklich schön sein...
Carles drückte auf die Klingel der Haustür, die keine Sekunde später geöffnet wurde, aber nicht von Rafa oder einen unserer Teamkollegen, sondern von einer jungen Frau, die keiner von uns kannte und einen Drink in der Hand hatte. Sie ließ uns herein, bevor sie sich wieder in Gesprächen mit weiteren unbekannten Frauen stürzte. ,,Also gut Jungs" ergriff Denis das Wort, als wir in Rafas Flur standen, der voller fremder Leute war, und musste gegen die laute Musik reden, ,,derjenige, der das Geburtstagskind zuerst sieht, sagt Bescheid, dass wir nun auch hier sind."
,,Um 2 Uhr treffen wir uns an meinem Auto. Wenn jemand mit einem anderen mitfährt oder hierbleibt, schreibt mir" verkündete Sergi. Schneller als wir gucken konnten, waren die beiden auch schon in der Menschenmenge verschwunden. Vermutlich suchten sie sich ein ruhiges Plätzchen, an denen sie zu zweit sein und dort weitermachen konnten, wo wir sie im Auto gestört hatten.
Carles und ich stürzten uns ebenfalls in die tanzenden und quatschenden Menschenmassen. Eigentlich wollten wir zusammen in die Küche und uns dort ein paar Getränke holen, doch auf den Weg verloren wir uns, weshalb ich nun alleine in der Küche ankam und auf Rick, Malcom und Ous stieß, die Bier Pong spielten und mich dazu überredeten mitzuspielen. Später kam auch Rafa, gefolgt von Ney, dessen Haare komplett durcheinander waren, in die Küche. Auch die beiden führten eine Fernbeziehung und sahen sich nur wenige Tage im Jahr, weshalb wir das Auffällige unkommentiert ließen. Während Neymar mich beim Bier Pong ablöste gesellte ich mich zu seinem Freund und schlug mit ihm ein:,,Alles gute zum Geburtstag, hermano. Sergi, Denis und Carles müssen hier auch irgendwo sein."
,,Danke" lächelte er und lehnte sich in den Türrahmen, ,,Sergi und Denis habe ich schon getroffen, in einem Gästezimmer."
,,Was auch sonst" schmunzelte ich kopfschüttelnd. Wieso war nur von Anfang an klar, dass die beiden nicht lange die Finger von einander lassen konnten? Kurz nachdem Denis das erste Mal nach London abgereist ist und ihre Fernbeziehung begonnen hat, ging es Sergi unheimlich schlecht. Er hatte ihn so vermisst, dass er an nichts anderes mehr denken und nachts nicht schlafen konnte. Zuvor wohnten die beiden zusammen, waren immer beieinander und kaum ohne den anderen aufzufinden. Würde ich einer Person so nah stehen, die dann für Jahre in ein anderes Land ziehen würde, würde ich mich auch erstmal nicht mehr zurechtfinden.