Kapitel 26

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/Caro/

Maul und ich sind gerade auf dem Weg zum Imperator. Er wird ihm wohl sicher erzählen, dass ich schon wieder einen seiner Befehle verweigert habe. Ich ahne Schlimmes.
"Darth Maul, Caro, willkommen zurück. Ich hoffe die Mission war erfolgreich?", begrüßt uns der alte Mann. "Ja, mein Meister", antwortet Maul, "Wir haben die Rebellen in die Flucht geschlagen und den Stützpunkt zurückerobert". "Gut", sagt Sidious schelmisch grinsend, "Gab es irgendwelche Komplikationen?". Maul hält kurz inne und schielt zu mir. "Nein, Meister, es ist alles nach Plan verlaufen", antwortet er dann. Ich atme erleichtert auf. "Sehr gut", sagt Sidious und dreht sich um.
Maul geht in Richtung Trainingsraum, ich will auf mein Zimmer gehen. "Halt, hier geblieben, junge Dame", sagt er streng und hält mich am Arm fest. Ich schaue ihn grimmig an. "Du wirst mich begleiten, nachdem du immer noch nicht in der Lage bist, deine Feinde zu töten und ich deshalb gerade lügen durfte", fährt er fort. Ich verdrehe die Augen und folge ihm.

Nachdem Maul zwei Stunden lang von mir verlangt hat, gegen sämtliche Arten von Droiden zu kämpfen, eine Stunde lang Ausdauertraining sehen wollte und eine weitere Stunde selbst mit mir trainiert hat, bin ich völlig fertig mit der Welt. Ich verlasse den Trainingsraum und gehe auf mein Zimmer. Dort angekommen gehe ich zuerst duschen. Erst jetzt fallen mir die vielen blauen Flecken an meinem gesamten Körper auf. Daran sind sowohl die Magna-Wachen als auch Maul schuld.
Nach dem Duschen trockne ich mich ab, ziehe meine Schlafsachen an und lege mich ins Bett. Ich schließe die Augen und denke nach, schlafe allerdings nach ein paar Minuten ein.

Mitten in der Nacht schrecke ich plötzlich hoch. Panisch schaue ich mich um, bis ich realisiere, dass ich in meinem Bett liege und nichts schlimmes passiert ist. Naja, zumindest nicht in Wirklichkeit. In meinen Träumen sieht das ganz anders aus. Sidious hat Anakin mit Machtblitzen gefoltert, so wie vor wenigen Wochen, als er mich davon abhalten wollte, mich dem Sithlord anzuschließen. Anakin hat schreckliche Schmerzen gelitten. Ich konnte ihn so deutlich hören, als würde er direkt neben mir liegen. Der Gedanke, dass das Wirklichkeit wird lässt mich nicht in Ruhe. Schnell stehe ich auf und ziehe mich an. Ich muss ihn jetzt einfach sehen.

"Anakin", flüstere ich vor seiner Zelle. Keine Antwort. Ich versuche es erneut, diesmal höre ich, dass er aufsteht. "Caro? Was machst du denn um die Zeit hier?", fragt er verwundert, lächelt aber dabei. "Ich konnte nicht mehr schlafen, ich musste dich sehen", antworte ich. Er grinst mich an. Ich grinse zurück. Warum ist sein Grinsen so unheimlich süß? Ich würde gerade nichts lieber tun, als in seinen Armen zu liegen.
"Du solltest jetzt lieber wieder schlafen gehen, du siehst total fertig aus", sagt Anakin plötzlich, nachdem wir uns zehn Minuten lang schweigend und grinsend angesehen haben. Ich nicke verständnisvoll und mache mich auf den Weg zurück in mein Zimmer, auch wenn es mir schwer fällt, ihn einfach alleine hier unten zu lassen.
"Ihr werdet in etwa zwei Stunden die Zellen 1056 und 1057 öffnen, die Gefangenen hier durchlassen und niemand wird jemals etwas davon erfahren, dass ich euch das befohlen habe", sage ich leise, als ich an den Wachen vorbei gehe und bewege dabei leicht meine Hand. Beide Sturmtruppler schauen mich zuerst verdutzt an, wiederholen dann aber das Gesagte. Ich nicke ihnen leicht zu und gehe auf mein Zimmer.

Unruhig laufe ich in meinem Zimmer auf und ab. Noch etwa eine Stunde, bis die zwei Sturmtruppler hoffentlich ihre Aufgabe erfüllen. Mit jeder Minute die vergeht, werde ich nervöser. Was wenn mein Plan nicht aufgeht? Was wenn Maul, oder noch schlimmer, Sidious uns erwischt? Rausreden könnte ich mich dann nicht mehr. Ich würde genauso wie Anakin und mein Vater in einer Zelle enden, wenn ich es überhaupt überleben würde. Eigentlich war der Plan auch erst für später gedacht und ist daher möglicherweise noch nicht ganz ausgereift, aber ich will hier einfach weg. Ich will meinen Vater endlich wieder in die Arme schließen. Und ich will bei Anakin sein, das ist mir heute erst richtig klar geworden. Außerdem habe ich wirklich keine Lust mehr, nach Mauls Pfeife zu tanzen und mir andauernd irgendwelche Beleidigungen anhören zu müssen, ob sie nun ernst gemeint sind oder nicht. Ich halte es auch nicht mehr aus, immer wieder auf Menschen zu stoßen, mit denen ich eine Vergangenheit habe und die mir wirklich wichtig sind, eigentlich aber meine Feinde sind oder es nach Maul und Sidious zumindest sein sollten.

Noch 30 Minuten. Meine Nervosität ist mir sicherlich anzusehen. Ich mache mir immer mehr Gedanken darüber, was passiert, wenn der Plan nicht funktioniert. Um mich zu beruhigen, setzte ich mich auf den Boden, verbinde mich mit der Macht und meditiere.

Noch 5 Minuten. Inzwischen bin ich etwas ruhiger, aber noch immer aufgeregt. Langsam mache ich mich auf den Weg zu den Gefangenenzellen. Alle paar Schritte drehe ich mich panisch um, aus Angst, dass Maul hier irgendwo herumschleicht.

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