Star Wars - Auf welcher Seite stehst du? [✔]

Kapitel 19

/Luke/

Das Verschwinden von Leia, Han und Chewie bringt mich nach wie vor zum Verzweifeln. Ich setze mich in den Ratsraum und meditiere.
"Luke, was machst du denn hier?", fragt Obi-Wan überrascht, als er zur Tür hereinkommt. "Ich versuche herauszufinden, wo Leia, Han und Chewie sich befinden", antworte ich. "Das macht dir ganz schön zu schaffen, nicht wahr?", fragt Obi-Wan mitfühlend. Ich nicke.
"Dieser Han Solo ist doch Schmuggler, oder?", fragt Kenobi. "Ähm.. ja, schon", gebe ich zurück. Der Jedi-Meister nickt und macht eine kurze Pause. "Ich habe gehört, Jabba der Hutte hat ein hohes Kopfgeld auf ihn angesetzt", sagt er dann. "Ja, das ist richtig. Han hat ziemliche Schulden bei ihm", antworte ich. "Wäre es dann nicht möglich, dass sie von irgendwem gefangen genommen und zu Jabba gebracht wurden?", fragt Obi-Wan. Einen kurzen Moment halte ich inne. "Das wäre tatsächlich möglich.. und wenn es so ist stecken die drei in großen Schwierigkeiten", antworte ich aufgeregt. "Na dann ab nach Tatooine", sagt Obi-Wan und macht sich auf den Weg zu einem Schiff. Ich folge ihm.

/Caro/

Mit festem Griff halte ich Anakin's Hand, während wir Maul hinterher den Gang entlang zum Imperator gehen. Ich habe Angst. Angst vor dem, was jetzt kommt. Anakin geht es genauso. Das spüre ich sehr deutlich. Er hat ebenfalls Angst. Mein Herz rast immer schneller. Ich halte ungewollt die Luft an, bis wir vor dem alten Mann stehen. Noch immer an Anakin's Hand geklammert schaue ich auf den Boden. Sidious steht langsam auf und kommt auf mich zu. "Wovor hast du so große Angst?", fragt er mich. Ich hebe meinen Blick und schaue in sein faltiges Gesicht. Ich sage nichts. "Ich spüre Hass in dir, junge Jedi", sagt der Mann. Ich sage noch immer nichts. "Du hast eine starke Verbindung zur Dunklen Seite der Macht. Sie ist deine Bestimmung. Ich spüre wie du dagegen ankämpfst. Gebe dich ihr hin, hör auf dagegen zu kämpfen", versucht Sidious mich zu überzeugen. Ich schließe die Augen und versuche mich zu konzentrieren. "Lass dich vom Hass beherrschen und schließe dich mir an, Caro. Werde meine Schülerin!", will er mich weiter überreden. "Niemals!", rufe ich. Sidious schaut mich durchdringend an und gibt seinen Leibwächtern ein Zeichen. Zwei davon bringen einen Mann herein. "Dad?!", sage ich völlig fassungslos. Auch Anakin fällt sinnbildlich aus allen Wolken. "Schließe dich mir an oder dein Vater wird sterben", sagt Sidious streng. Hilflos schaue ich zuerst zu meinem Vater und dann zu Anakin. Mein Vater schüttelt den Kopf. "Caro.. nein", sagt Anakin leise. Meine Konzentration ist vollkommen verschwunden. Ich weiß nicht mehr was ich machen soll..

Verzweifelt lasse ich mich vor dem Imperator auf die Knie fallen. "Caro, nein!", ruft Anakin laut und versucht mich wieder hochzuziehen. Sidious hält ihn mit Machtblitzen davon ab. Anakin fällt vor Schmerzen schreiend zu Boden. Verkrampft windet er sich auf dem Boden. Der Imperator konzentriert sich wieder auf mich. "Gut.. gut", sagt er mit schelmischem Lachen. Ich schaue zu Anakin. Er liegt hilflos am Boden und versucht die Schmerzen auszuhalten. Bei dem Anblick werde ich noch wütender. Warum macht Sidious das? Sie stehen doch auf der gleichen Seite.. genau das ist der Grund, weshalb ich Sith verachte.
"Bringt ihn weg", befiehlt der alte Mann seinen Wachen. Diese nehmen Anakin jeweils unter einem Arm und schleifen ihn weg. Ich schaue fassungslos zu.
Mein Blick wandert zu meinem Vater, der noch immer von zwei Wachen festgehalten wird. Sidious schaut zuerst mich und dann ihn an. "Bringt ihn zurück in seine Zelle", befiehlt er auch ihnen und setzt sich zurück in seinen Sessel.

/Luke/

Obi-Wan und ich sind gerade auf dem Weg zum Hangardeck, als der Jedi-Meister plötzlich stehen bleibt. "Meister? Was ist los?", frage ich besorgt und bleibe ebenfalls stehen. Obi-Wan sagt nichts. Er steht einfach nur da, starrt in die Luft und schweigt. Ich versuche mehrere Male ihn anzusprechen, er reagiert aber nach wie vor nicht. Das Ganze wird langsam wirklich unheimlich. Schnell verbinde ich mich per Komlink mit Meister Windu. "Ja bitte?", tönt die Antwort aus meinem Kom. "Meister Windu, hier ist Luke Skywalker. Ich brauche dringend Hilfe auf dem Hangardeck", schildere ich kurz die Lage. "Alles klar, Hilfe ist unterwegs", sagt Windu und beendet die Konversation.
Etwa zwei Minuten später kommt Windu mit zwei weiteren Jedi angerannt, Shaak Ti und Plo Koon. "Luke, was ist passiert?", fragt Windu, während er Obi-Wan mustert. "Ich weiß es nicht, Meister. Wir waren gerade auf dem Weg zu einem Schiff, als er plötzlich stehen blieb. Seit dem zeigt er keinerlei Reaktionen mehr", erkläre ich dem Jedi-Meister. Dieser versucht ebenfalls mit Kenobi zu reden. Vergeblich. Obi-Wan ist vollkommen weggetreten.
Vorsichtig schiebt sich R2D2 durch unseren Kreis um Kenobi, dicht gefolgt von C-3PO. R2 muss uns wohl gehört haben. Ebenfalls scheint er gehört zu haben, dass wir Probleme haben. Jedenfalls fährt er einen kleinen Arm aus und verpasst Obi-Wan einen Stromschlag.
Dieser erwacht sofort aus seiner Trance. Er schaut jeden einzeln an. "Ist etwas passiert? Bin ich so interessant?", fragt er und versucht dabei so locker wie immer zu wirken, aber man sieht ihm deutlich an, wie schwer ihm das fällt. "Warum genau stehen wir alle hier?", fragt Obi-Wan in die Runde. "Wir wollten gerade nach Tatooine aufbrechen, Meister", sage ich. "Ach ja, natürlich", sagt er schnell. "Ist alles in Ordnung, Meister? Wollt ihr euch ausruhen?", frage ich besorgt. "Nein, wir müssen deine Freunde retten. Mir geht es gut", lehnt er ab und betritt eines der Schiffe. Windu schaut ihm misstrauisch nach. "Behalte ihn im Auge, Luke. Da stimmt etwas nicht", sagt er leise zu mir und geht zusammen mit Meisterin Ti und Meister Koon.
Ich gebe R2 und 3PO ein Zeichen, dass sie mir folgen sollen und betrete das Schiff.