Kapitel 30

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/Anakin/

"Ani?", fragt plötzlich jemand hinter mir. Erschrocken drehe ich mich um und schaue direkt in Lukes Augen.
"Hey Luke", sage ich schnell und verstecke Caro hinter mir.
"Du bist es wirklich, Bruderherz", sagt er überglücklich und umarmt mich.
"Ja.. ich bin es wirklich", antworte ich nervös.
Langsam beugt er sich zur Seite um hinter meinen Rücken zu sehen.
"Hey Caro", begrüßt er dann auch sie. Verwirrt kommt sie hinter mir hervor.
"Hey.. ähm.. wie jetzt Bruderherz? Hab.. hab ich was verpasst?"
"Anakin ist mein Halbbruder", klärt Luke sie auf.
"Und warum hast du mir nie etwas von einem Halbbruder erzählt?", fragt sie ihn verwirrt.
"Naja, wer erzählt schon gerne von seinem Ex-Jedi-Halbbruder, der zur dunklen Seite gewechselt hat.. aber da ihr ja anscheinend beide wieder hier seid: Caro, ich habe dir noch gar nicht meinen Halbbruder vorgestellt. Das ist Anakin. Anakin, das ist Caro, eine sehr gute Freundin", stellt Luke uns lachend vor.
"Es freut mich, Eure Bekanntschaft zu machen, Mylady", sage ich und küsse Caros Hand.
Verstört schaut sie zuerst Luke und dann mich an.
"Okay.. jetzt macht ihr mir Angst..", sagt sie lachend.
"Master Luke, habt Ihr R2 gesehen? Dieser dumme Droide ist schon wieder verschwunden!", sagt 3PO genervt, während er panisch auf uns zuläuft.
"Der ist gerade hier vorbeigekommen", antwortet Caro.
"Das ist nicht möglich! Master Caro, Ihr seid wieder hier! Dem Erbauer sei Dank!"
"Oh, danke, 3PO, aber eigentlich ist Caro der Grund, warum wir wieder hier sind", werfe ich lachend ein.
"Master Anakin, der Erbauer! Ihr seid auch wieder da! Ach du meine Güte, heute ist ein verrückter Tag!"
Völlig überfordert geht 3PO weiter auf die Suche nach R2.
"Ich habe ihn wirklich vermisst", lache ich.
Luke und Caro müssen ebenfalls lachen.
"Ich werde euch jetzt mal alleine lassen", sagt sie dann und geht mit R2, der gerade wieder auf uns zugefahren kommt, in Richtung ihres Zimmers.

/Luke/

"Ich hab dich wirklich vermisst, Anakin", sage ich, nachdem Caro verschwunden ist.
"War so ruhig hier, oder?", antwortet er lachen.
"Naja, es hat keiner was angestellt, die sind alle so brav hier."
"Keine Sorge, das wird sich jetzt wieder ändern", lacht er. "Wo ist Leia eigentlich?", fragt er dann.
"Die müsste hier eigentlich auch irgendwo rumrennen", antworte ich.
"Sie ist hier?", fragt Anakin überrascht.
"Ja, sie ist momentan hier, genau wie Han und Chewie."
"Oh, na dann ist hier ja doch was los."

/Caro/

Als ich an der Cantina vorbeigehe springt plötzlich mein Vater auf und rennt zu mir.
"Dad, was ist los?", frage ich erschrocken.
"Ich muss mit dir reden", sagt er ernst.
Ohje. Was habe ich jetzt schon wieder angestellt. Ich setze mich zusammen mit ihm an einen Tisch in der Cantina.
"Es geht um deine Mutter..", fängt er zögernd an.
"Meine Mutter?", frage ich etwas verwirrt.
"Ja.. ich habe dir damals nicht die Wahrheit erzählt. Sie ist nicht tot."
Geschockt starre ich ihn an. "Wie.. sie ist nicht tot? Ich dachte sie wäre bei meiner Geburt gestorben..?"
"Ja, das habe ich dir damals erzählt, aber es war gelogen. Sie ist kurz nach deiner Geburt verschwunden. Sie hat mir nichts gesagt, nur ein Hologramm zurückgelassen, und war von einem Tag auf den anderen weg."
Überfordert starre ich in die Luft.
"Ich weiß, dass das jetzt sehr überraschend kam und auch, dass es etwas viel auf einmal ist, aber wenn du möchtest, zeige ich dir das Hologramm", schlägt mein Vater vor.
"Ja.. ja natürlich, ich würde es gerne sehen", sage ich.

Zusammen mit meinem Vater und R2 gehe ich an einen ruhigeren Ort. Dad gibt dem Droiden eine kleine Festplatte. R2 spielt das Hologramm ab:

"Hallo Caro,
wenn du dieses Hologramm hier siehst, denkt dein Vater wohl, dass es an der Zeit für dich ist, zu erfahren was mit mir passiert ist.

Zuerst wollte ich mich aber bei dir entschuldigen, dass ich dein gesamtes bisheriges Leben verpasst habe und nie für dich da sein konnte. Ich bin froh, dass du einen so tollen Vater hast, der sich um dich kümmert.

Der Grund, warum ich verschwinden musste, ist dass ich eine Graue Jedi bin. Das heißt, dass ich nie hundertprozentig von der Vorgehensweise und vom Kodex der Jedi überzeugt war, mich aber auch nicht der dunklen Seite der Macht anschließen wollte, da ich auch von ihr nicht überzeugt bin.
Ich konnte diese 'Lüge' nicht weiter leben und so tun, als würde mir der Jedi-Orden alles bedeuten, so war es einfach nicht. Mein Herz gehörte einzig und allein deinem Vater, was natürlich dem Jedi-Kodex widerspricht, wie du sicherlich weißt.
Als ich dann schwanger wurde, habe ich beschlossen, dass es das Beste für dich und deinen Vater wäre, wenn ich nach deiner Geburt verschwinden würde.
Zu dem Zeitpunkt wusste noch niemand, dass Corran der Vater ist, und nachdem ich weg war, war es nicht mehr so schlimm, dass es dann alle erfahren haben. Natürlich wusste ich, dass du ihm nicht weggenommen wirst, da du das Recht hattest, von deinem eigenen Vater aufgezogen zu werden, wenn er selbst schon ein Jedi ist. Ich habe auch schon vor deiner Geburt gespürt, dass du mit hoher Machtsensitivität zur Welt kommen wirst, also konnte ich davon ausgehen, dass du im Jedi-Tempel, in der Nähe deines Vaters aufwachsen wirst.

Ich hoffe wirklich, dass du mich für meine Taten nicht hasst und mir vielleicht sogar irgendwann verzeihen kannst, dass ich dich im Stich gelassen habe.

Inzwischen lebe ich auf einem Planeten, der möglichst weit von jeglicher Bevölkerung abgelegen ist. Vielleicht kommst du mich ja irgendwann mal besuchen.
Wenn du mich finden willst, wirst du mich auch finden, vertraue deinen Fähigkeiten.

In unendlicher Liebe,
Deine Mutter

Das Hologramm verschwindet. Ich starre weiterhin auf die Stelle, an der gerade noch meine Mutter gestanden hat. Nach einigen Sekunden drehe ich mich zu meinem Vater. Er hat Tränen in den Augen.
"Dad", sage ich leise und nehme ihn sofort in den Arm. Ich versuche ihn zu trösten. Als er sich wieder einigermaßen beruhigt hat, löse ich mich von ihm.
"Du vermisst sie, oder?", frage ich vorsichtig.
"Ja.. ich liebe sie nach all den Jahren noch immer so sehr wie am ersten Tag", antwortet er mit einem schwachen Lächeln.
Ich seufze traurig.
"Bist du sauer auf sie, weil sie uns verlassen hat?", fragt er nach ein paar Minuten des Schweigens.
"Nein.. also ja.. ich weiß es nicht. Ich muss das alles erstmal verdauen."
"Das versteh ich, du solltest jetzt auch schlafen gehen", sagt er, gibt mir einen Kuss auf die Stirn und bringt mich zu meinem Zimmer.
"Gute Nacht, Süße."
"Gute Nacht, Dad."

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