Ich wache mit Kopfschmerzen auf. Der Wecker meines Handys klingelt und will einfach nicht aufhören. Gestern das.. das war eine scheiss Idee. Ich war so verzweifelt. Ich weiß nicht, was los war. Müde öffne ich meine Augen und schalte den Wecker aus. Ich schaue mich um. Elizabeth sitzt auf einem Stuhl neben dem Bett. Ihr Kopf auf meinem Schoß, atmet sie regelmäßig ein und aus. Mein Körper wird von einem unguten Gefühl überwältigt. Ich muss kotzen! Aber ich kann Elizabeth nicht wecken, auch wenn sie ebenfalls zur Schule muss. Vorsichtig hebe ich ihren Kopf an und schiebe meinen Unterleib zur Seite auf's Bett, um den Kopf meiner Schülerin auf die weiche Decke zu legen. Ich schleiche leise in das Badezimmer gegenüber meines Zimmers und knie mich auf den Boden. Sofort überkommt mich die Übelkeit vollkommen und ich beginne alles auszukotzen. Kein schöner Anblick. "Miss Blackwood?", räuspert sich meine Schülerin hinter mir. Ich bin kaum fähig zu reagieren. Viel zu beschäftigt damit mich zu übergeben. Elizabeth hockt sich hinter mich und streicht mir meine blonden Haare aus dem Gesicht. Es ist ein seltsames Gefühl, sie so formell zu sehen. Das passt nicht zu ihr. Ich denke an unsere erste Begegnung in der Achterbahn und muss innerlich grinsen, auch wenn der Kuss verdammt seltsam war. "Sie hätten nicht in meinen Sachen wühlen sollen. Das hätte Ihnen zumindest die Platzwunde erspart", ermahnt mich Elizabeth streng. "Da hast du ausnahmsweise mal Recht, Elizabeth", keuche ich und lasse mich nach hinten an sie fallen. Ich spüre wie Elizabeth mich an sich drückt. "Haben Sie sich schon eine Ausrede dafür überlegt?", flüstert Elizabeth leise. Das beben in ihrer Stimme ist deutlich zu hören. "Die Wahrheit, denke ich", überlege ich kurz. Sofort schlingen sich zwei Arme um meinen Körper und ein Kopf legt sich an meinen Nacken. "Bloß nicht. Ich gebe mir doch nicht umsonst so viel Mühe, dass Arthur Sie nicht verpfeift, Miss Blackwood. Selbst wenn er Sie bei Johnathan meldet, werde ich die Schuld auf mich nehmen. Ich werde ihm sagen wie es war.. Dass ich Sie bedrängt habe", murmelt Elizabeth. Sanft befreie ich mich von Elizabeth. Ich schaue in ihr blasses Gesicht. Sie blickt mich ein wenig traurig an. "Was ist los?", will ich sofort wissen und mustere sie von oben bis unten. "Wie viel hast du gestern mitbekommen?", murrt sie leise. Ich überlege ein wenig und gehe den gestrigen Tag noch einmal durch. "Alles", sage ich entschlossen und lehne meine Stirn an die meiner Schülerin. "Amber wollte dich wirklich umbringen", lache ich leise. Meine Schwester ist schon etwas eigen. "Das hätte sie auch ohne Probleme geschafft", Elizabeth rutscht ein Stück von mir zurück. "Das hätte sie nicht. Nicht solange ich anwesend bin", knurre ich und erhebe mich gleichzeitig. Erstaunt blickt mich meine Schülerin an. Ich mache mich langsam fertig. Putze mir die Zähne, mache meine Haare und ziehe mich an. Mit meinen Haaren verdecke ich gekonnt die Platzwunde. Die ganze Zeit über verfolgt mich meine Schülerin. Stumm beobachtet sie jede meiner Bewegungen. "Willst du dich nicht langsam fertig machen?", frage ich und laufe hastig ins Bad. "Ich komme immer zu spät, Miss Blackwood. Daran werden auch Sie nichts ändern können", zuckt sie nur mit den Schultern und lehnt sich hinter mich an die Wand. Durch den Spiegel vor mir kann ich sie sehen. Ich beginne mich schnell zu schminken. "Wie soll ich überhaupt zur Schule kommen? Mein Auto steht noch an der Schule", seufze ich und ziehe den roten Lippenstift über meine Lippen. Ich blicke durch den Spiegel in die bernstein Augen meiner Schülerin. "Nimm den Porsche", gibt Elizabeth wieder. Ich schüttle mit dem Kopf. "Würdest du ein Taxi rufen?", bitte ich sie und sofort zückt sie ihr Handy. Nach einer gefühlten Ewigkeit ertönt ein Hupen von draußen. Ich nehme meine Tasche für die Schule und gehe auf Elizabeth zu. Bevor sie reagieren kann drücke ich ihr einen Kuss auf die rechte Wange. Mein Lippenstift hinterlässt einen deutlichen Abdruck. "Kommen Sie nicht allzu spät, Miss Grey. Sonst werden Sie Nachsitzen", ich wende mich um. "Und danke für das Taxi", lächel ich sanft und verlasse das Anwesen schnell. Ich werfe einen letzten Blick zu der jungen Frau hinter mir und sehe wie versteinert sie einfach nur da steht. Sie so nervös zu sehen bringt mich leise zum Lachen. Ich steige in das Taxi und lasse mich zur Schule fahren. Am liebsten wäre ich mit Elizabeth gefahren.
An der Schule sehe ich Lily auf mich warten. Sie läuft nervös auf und ab. Als ich das Taxi verlasse gehe ich direkt auf sie zu. "Lily, was ist los?", frage ich und umarme sie zur Begrüßung. "Arthur Miller", knurrt sie. Ich schaue sie nur verwundert an. "Was ist mit Arthur?", will ich wissen und bekomme sofort wieder ein schlechtes Gewissen. "Er hat mir ein Bild per Mail geschickt", immer noch aggressiv läuft sie auf und ab. Im gehen, zieht Lily ihr Handy aus ihrer Tasche und zeigt mir das Bild. Mein Gesicht glüht, Scham macht sich in mir breit und Wut überfällt meinen Körper. "Kommst du bitte kurz nach der Stunde in meine Klasse?", frage ich und renne ohne auf eine Antwort zu warten in meinen Klassenraum. Ich schließe meinen Schülern auf und beginne vor dem Klingeln den Unterricht. Scheisse, scheisse, scheisse! Mein Blick schweift in die hintere Reihe. Arthur sitzt auf seinem Platz und grinst mich dreckig an. Ich versuche mir nichts anmerken zu lassen. Das Bild geht mir nicht aus dem Kopf. Ebenso wenig, wie die Frage woher dieses Bild kommt. Elizabeth oder ich haben es nicht aufgenommen. Nach einer halben Stunde kommt auch Elizabeth in den Unterricht. "Sie sind zu spät, Miss Grey", brumme ich genervt und versuche es glaubwürdig klingen zu lassen. Natürlich bin ich froh sie zu sehen. "Passiert", sagt sie und setzt sich. "Sie bleiben nach der Stunde. Nachsitzen", knurre ich und beiße die Zähne aufeinander. Von meiner Schülerin mit den bernsteinfarbenen Augen kommt keine Antwort darauf. Sie ignoriert Arthur komplett. Für die Stunde verteile ich Arbeitsblätter und starre abwesend aus dem Fenster. Das Klingeln zu Ende der Stunde vernehme ich nicht mal mehr. Erst als Elizabeth eine Hand auf meine legt, finde ich den Weg zurück in die Realität. "Echt jetzt? Sie lassen mich Nachsitzen? Miss Blackwood", schmollt Elizabeth. Sie sieht unfassbar süß dabei aus. Schnell schüttle ich den Kopf und sehe mich in dem leeren Klassenzimmer um. Lily klopft leise an die Tür. "Komm rein, Lily", sage ich schnell und ich stehe von meinem Platz auf. "Du wirst nicht Nachsitzen, Elizabeth. Ich wollte dich nur sprechen", gebe ich wieder und wische unauffällig meine Tränen aus dem Gesicht. "Zeig es ihr bitte", bitte ich meine beste Freundin und sie nickt kaum merklich. Lily hält Elizabeth ihr Handy entgegen. Man kann den Schock deutlich an Elizabeth sehen. "Ich bringe ihn um", knurrt sie und schlägt mit der Faust auf mein Lehrerpult. "Wie ist dieses Bild entstanden, Miss Grey?", will Lily sofort wissen. "Ich weiß es nicht. Ich schwöre es", Tränen bilden sich nun auch in den Augen meiner Schülerin. "Elizabeth, wenn-", beginne ich und werde sofort unterbrochen. "Ich wechsel die Schule", sagt die junge Frau mit den schwarzen Haaren und legt einen ernsten Unterton in ihre Stimme. "Was? Nein, das löst das Problem nicht", seufze ich. Lily wirft mir einen besorgten Blick zu. "Stimmt. Ich werde Arthur umlegen lassen, bevor er weiter Chaos verbreitet. Niemand legt sich mit den Greys oder denen an, die ich liebe", knurrt Elizabeth und verlässt somit den Raum. "Wir sehen uns später", ruft sie mir noch flüchtig zu und ich renne ihr mit Lily sofort hinterher. "Lily, leite die Mail an mich weiter", sage ich und lege an Tempo zu. Elizabeth rennt so schnell sie kann zu ihrem Auto. Ich lasse mich neben sie auf den Beifahrersitz fallen. "Was tun Sie hier, Miss Blackwood?", fragt sie perplex und startet den Motor. "Wir fahren nach Hause", bestimme ich und werfe Elizabeth einen wütenden Blick zu. "Ich muss zu Arthur", entgegnet meine Schülerin mir jedoch und fährt los. "Nein. Zum Anwesen. Jetzt!", schreie ich beinahe und die junge Frau neben mir zuckt zusammen. Sie fährt wirklich zu ihrem Anwesen und ich ziehe sie mit mir auf das Gästezimmer in dem meine Sachen stehen. "Sag mir die Wahrheit!", brülle ich Elizabeth an. "Ich habe die Wahrheit gesagt!", schreit sie zurück. "Woher kommt dieses Bild!? Keiner von uns beiden kann es aufgenommen haben! Hast du Arthur damit beauftragt? Du sagst du willst mich beschützen und machst sowas!?", ich brülle immer lauter bis Elizabeth sich dicht vor mich stellt und zum Fenster schaut. Reflexartig zieht sie die schwarzen Vorhänge zu und wendet sich wieder an mich. "Ich habe nichts damit zu tun, Katelyn!", brüllt sie und holt weit mit ihrer Hand aus. Ich kann den Schmerz auf meiner Wange schon spüren und kneife die Augen zusammen. Bevor es jedoch klatscht höre ich ein Schluchzen. Ich öffne die Augen vorsichtig und sehe Elizabeths Hand kurz vor meiner Wange. Sie weint bitterlich und sackt in sich zusammen. "Es tut mir leid. Ich wollte dich nicht schlagen", winselt sie. "Hast du auch nicht. Elizabeth, woher kommt dieses Foto? Es waren nur wir beide im Anwesen", ich ziehe Elizabeth in meine Arme. "Ich kann es mir nicht erklären", heult meine Schülerin mit zitternder Stimme. Dieses verdammte Bild. Ein Bild von Dienstagabend. Von unserem 'Date'. Oder eher gesagt, nach dem 'Date'. "Das war's dann mit meinem Job", murmel ich und blicke kurz auf mein Handy. Ich hatte eine Mail von Lily erhalten. Ich öffne sie und weiß sofort was mich erwarten wird. Die Mail von Arthur an Lily. Mit dem Bild. Dieses verfluchte Bild. So eine scheisse.
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Mir war einfach danach noch was hochzuladen.. 😏
-Little Demon 😈
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Drugs
Teen Fiction"People use drugs, legal and illegal, because their lives are intolerably painful or dull. They hate their work and find no rest in their leisure. They are estranged from their families and their neighbors. It should tell us something that in health...