Elizabeth
Kurz vor meinem Anwesen dreht sich Hannah zu mir. "Was machen wir hier?", fragt sie verwundert. "Ich wohne hier", gebe ich leise wieder und schaue vom Rückspiegel aus zu Katelyn. Sie blickt wütend aus dem Fenster. "Hier? Dann bist du die Grey Tochter?", Hannahs Ton wird immer misstrauischer. Ich nicke bloß und fahre die lange Einfahrt hinauf in die Garage. Katelyn hüpft als erstes aus dem Sportwagen und schnappt sich ihre Sporttaschen. Langsam bekomme ich ein schlechtes Gewissen. Habe ich sie verletzt? Den Gedanken verwerfe ich schnell wieder und gehe mit Hannah an der Hand zur Haustür, vor der meine Lehrerin schon wartet. "Ich hole nur schnell meine Sachen und lasse euch dann allein", sagt Katelyn schnell. Ich blicke zu ihr. "Ich werde mit Vincent reden, Hannah. Wie ich ihn kenne wird er meiner Bitte nachkommen. Wir werden die Schützlinge tauschen", in ihrer Stimme findet sich keinerlei Emotion mehr. "Sehr schön. Ich warte dann auf Vincents Nachricht", winkt Hannah ab und betritt als erstes die Villa. Katelyn will ihr folgen aber ich ziehe sie am Arm mit mir hinter das Haus. Der eiskalte Wind weht um uns herum. "Was?", frage ich nach. Ich hoffe mich verhört zu haben. Katelyn will nicht mehr mein Koordinator sein? "Du hast mich schon richtig verstanden. Ich werde mit Hannah tauschen. Wir sind nur Lehrer und Schüler. Außerdem verstehst du dich blendend mit Hannah", Katelyn versucht mir zu entkommen. Mit aller Kraft drücke ich meine Lehrerin an den Schultern gegen die Hauswand. Sie knirscht hörbar mit den Zähnen. "Das kannst du nicht machen", brumme ich. "Geh und schlaf mit deinem Date, Elizabeth! Ab morgen sind wir nur noch Lehrerin und Schülerin. Mehr nicht. Ich will dich nicht mehr in meiner Wohnung sehen und wegen dem Team.. du willst ja sowieso nicht beitreten", zischt Katelyn und drückt mich von sich. Ich gebe nicht nach. In meinen Augen spüre ich, wie sich die Tränen sammeln. "Ich will dich als meinen Koordinator, Katelyn! Niemand anderen! Sonst mache ich da nicht mit!", schreie ich laut. "Du hast schon unterschrieben, Elizabeth", die Stimme meiner Lehrerin beruhigte sich allmählich. "Du willst nur sinnlosen Sex, Elizabeth. Daran sieht man wie kindisch du doch noch bist mit deinen 21 Jahren", somit stößt Katelyn mich zurück und geht in das Haus. Ich ordne meine Gedanken und folge ihr einige Minuten später. Hannah hat es sich auf der Couch im Wohnzimmer bequem gemacht. Ich überlege nicht lange und köpfe die erste Flasche Wein. Ich trinke ein Glas nach dem anderen in der Küche bis ich Katelyn höre, die die Treppe hinunter stapft. "Ich fahre dich", lalle ich schon leicht. "Ich habe mir bereits ein Taxi gerufen", murrt die blonde Frau. Sie stellt ihre Koffer in den Flur und zieht sich ihre Winterjacke und Stiefel an. Ich habe die Wahl. Entweder schicke ich Hannah nach Hause und verbringe den Abend mit Katelyn, oder ich schicke Katelyn nach Hause und habe Sex mit Hannah. Scheisse. Zwickmühle. "Wann kommt dein Taxi?", ich versuche unbeeindruckt zu klingen, aber ich kann nicht aufhören mir den Kopf zu zerbrechen. "Heute Abend scheint viel los zu sein. Die Frau sagte in etwa zwei bis drei Stunden", seufzt meine Lehrerin. "Liz, kommst du?", ruft Hannah aus dem Wohnzimmer. Abwartend sieht Katelyn mich an. Als sie merkt, dass ich mich nicht rühre fragt sie nach. "Geh, ich warte draußen", Katelyn nimmt ihre Koffer und macht einen Schritt vorwärts. "Was muss ich tun, damit du hier bleibst?", flüstere ich in ihr Ohr und halte sie zurück. "Ich bleibe nicht", brummt die Schönheit vor mir. "Hättest du es in der Dusche zugelassen?", frage ich etwas lauter. Ich fange an zu zittern. Will ich diese Antwort überhaupt haben? Erwarte ich ein 'Ja' oder ein 'Nein', von ihr? "Ich bin deine Lehrerin", antwortet sie schroff. Meine Hände wandern zu ihrem Bauch und ich drücke Katelyn an mich. "Und trotzdem hast du mich geküsst. Mir gesagt, du würdest mich lieben", nuschel ich und vergrabe mein Gesicht in der Halsbeuge meiner Lehrerin. "Das ändert nichts. Es war ein Fehler und.. Meine Zeit als Lehrerin läuft sowieso ab. Arthur wird mich melden."
Eine warme Flüssigkeit tropft auf meine Hände. Die Tränen der jungen Frau in meinen Armen. "Vorher werde ich ihn töten", versichere ich ihr. "Red keinen scheiss, Elizabeth", heult Katelyn. Sanft drücke ich einen Kuss auf ihren Hals. "Ich.. l-lie.. Ich lasse dich wohl besser allein. Du kannst, aber auch noch hier warten, bis dein Taxi kommt. Es ist kalt draußen", ich lasse von der Frau mit den magischen Augen ab und laufe zu Hannah. Was um alles in der Welt hätte ich da beinahe von mir gegeben?! Das klang fast so als wollte ich 'Ich liebe dich', sagen. Nein. Nur über meine Leiche. Ich liebe sie doch nicht. Ich liebe niemanden. Nur das Geld. Geld ist alles was man braucht. Ich bin eine Grey. "Scheisse", murmel ich kaum hörbar und setze mich neben Hannah auf die Couch. "Ist sie weg?", fragt die schwarzhaarige Frau sofort. "Bin mir nicht sicher. Wen interessierts?", zucke ich mit den Schultern und beuge mich zu Hannah hinüber. "Sag mal", stoppe ich kurz vor ihren Lippen. "Wie alt bist du überhaupt?", beende ich meine Frage. "Älter als du auf jeden fall. Du bist noch Schülerin", grinst Hannah triumphierend. "Das beantwortet meine Frage nicht", zische ich verspielt. "20 und in drei Tagen 21", gibt sie schnell wieder. Ich schmunzel und lehne mich ein wenig nach hinten als Hannah mich küssen will. Verwundert blickt sie mir in die Augen. "Ich bin die ältere von uns beiden", lache ich leise. Ihr Blick zeigt wie verwirrt sie ist. "Ich bin 21", sage ich und springe von der Couch auf. Ich nehme die Hand der schwarzhaarigen Frau und ziehe sie mit mir. Aus der Küche hole ich eine Vodkaflasche und lasse meinen Blick in den Flur wandern. Katelyn steht wie angewurzelt mit dem Rücken an der Haustür gelehnt und blickt ins Leere. Aus dem Augenwinkel sehe ich wie Hannah sie triumphierend ansieht. Katelyn wirkt nachdenklich und nimmt uns gar nicht mehr wahr. Ich ziehe Hannah die Stufen aus Glas hinauf und dann auf mein Zimmer. Wir teilen uns die Vodkaflasche und ich ziehe einen Joint aus meinem Schrank. Ich zünde ihn ohne zu zögern an und ziehe ein paar mal an ihm. "Solltest du mich nicht davon abhalten? Ich bin doch dein Schützling", lache ich leicht bekifft. "Weißt du, Elizabeth. Das ist mir so egal. In dem Programm gibt es eine Menge Geld. Einen Haufen Geld. Man kann damit wirklich reich werden. Die Schützlinge sollen von mir aus doch machen was sie wollen. Ich will das Geld, mehr nicht", lacht auch Hannah. Ich bin ein wenig geschockt. Tut Katelyn das auch nur wegen dem Geld? Sie fährt ein verdammt altes Auto, ihr Haus, dass sie von meiner Familie gemietet hat ist klein und bescheiden. Sie trägt keine überteuerten Markenklamotten. Was macht sie mit dem ganzen Geld? Meine Gedanken schweifen immer wieder zu meiner Klassenlehrerin. Scheisse. Ich ziehe ein letztes Mal an dem Joint bevor er aufgeraucht ist und werfe ihn aus dem Fenster. Die Flasche ist schon gut geleert und so kommt eins zum anderen. Ohne weiter darüber nachzudenken, ob Katelyn noch unten steht stürze ich mich auf Hannah. Wir ziehen uns so schnell es uns möglich ist aus. Nicht so einfach, wenn beide gut betrunken sind und taumelnd voreinander stehen. Ich bin mir nicht mal sicher, ob wir uns morgen noch an alles erinnern können. Ich werfe die nackte Frau auf mein Bett und betrachte sie von oben bis unten. Sie sieht gar nicht mal so schlecht aus. Auch ihre braunen Augen gleiten über meinen Körper und mustern mich streng. Hannah greift nach der Flasche und trinkt. Ich fange an sie von oben bis unten zu küssen und letzten endes haben wir miteinander geschlafen. Es lief soweit alles gut, bis.. Hannah beschleunigt das Tempo mit ihren Fingern und ich muss stöhnen. Aber nicht ihren Namen. "Katelyn", stöhne ich laut und zucke sofort zusammen. Hannah scheint es nicht mitbekommen zu haben. Habe ich gerade..? Nein. Oder? Fuck! Kraftlos sacken Hannah und ich in meinem Bett zusammen. Rücken an Rücken schlafen wir ein. Die Flasche Vodka liegt leer am Boden.
DU LIEST GERADE
Drugs
Teen Fiction"People use drugs, legal and illegal, because their lives are intolerably painful or dull. They hate their work and find no rest in their leisure. They are estranged from their families and their neighbors. It should tell us something that in health...