💊 First Cut 💊

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Elizabeth

Der warme Stoff, der sich um mich schmiegt, weckt meinen müden und erschöpften Körper. Eine Decke liegt auf meinem Körper. Ich kann mich nicht erinnern sie mir gestern Abend geholt zu haben. Ich liege immer noch auf der Couch im Wohnzimmer. Der Boden und der große Glastisch sind voller leeren Flaschen. Ich habe gestern eine Menge getrunken. Zu viel vielleicht. Zwischen den Glasflaschen liegen angefangene Joints, Zigaretten und ein Haufen Pillen. "Fuck", knurre ich und halte meinen Kopf fest. Er schmerzt höllisch und die Übelkeit ist kaum noch auszuhalten. Wackelig auf den Beinen taumel ich ins Bad. Der Geruch von Zitronen steigt mir sofort in die Nase. Katelyn hat hier geduscht. Sie ist also wieder hier. Mit Begleitung? Die Tatsache, dass sie wieder hier ist erklärt auch die Decke die über mir lag. Langsam hocke ich mir vor das Klo und kotze mir die Seele aus dem Leib. "Verfickte Scheisse!", brülle ich unüberlegt und wische mir mit dem Handrücken den Mund ab. Ich denke nicht mal mehr daran, dass Katelyn hier ist. Ich vernehme die leisen Schritte hinter mir aus der Tür. "Ich hätte dich nicht alleine lassen sollen", in ihrer Stimme liegt ein besorgter Unterton. "Geh zu deinem Besuch", motze ich meine Lehrerin an und lehne mich erschöpft an die Wand. "Soll ich dir ein paar Sachen zusammen packen oder schaffst du das selbst?", ich spüre wie Katelyn mich anschmunzelt. "Wofür?", ein leichtes Husten entfleucht mir und ich beginne sofort wieder zu kotzen. Es kommen nur Schaum und irgendein Schleim. "Du wirst einem neuen Koordinatoren zugewiesen, Elizabeth. Ich werde das nicht länger übernehmen", gibt sie nur kurz wieder und lässt sich neben mich zu Boden sinken. Perplex sehe ich sie an. Sie wird sich nicht mehr um mich kümmern? Ich setze zum sprechen an, aber übergebe mich ein weiteres Mal. Ich vermisse die Berührungen von Katelyn, wenn es mir schlecht geht. Das sanfte streicheln über meinen Rücken, ihre Hand an meiner Wange. Nichts davon passiert. Sie sitzt einfach nur neben mir und mustert mich steng. "Nach der Sache gestern.. kann ich nicht mehr dein Koordinator sein. Ich habe einen riesigen Fehler gemacht. Ich kann es nachvollziehen, wenn du mich jetzt hasst, da dachte ich es wäre besser so, wenn ich meinen Schützling abgebe", immer noch die Ruhe selbst sieht sie mir beim kotzen zu. "Ich habe dich fast v.. ver..", die Stimme meiner Lehrerin bricht ab. Sie kann es nicht aussprechen. Schämt sie sich dafür? Für das, was sie fast getan hätte. "Du hast recht. Es wäre besser so", ein Teil von mir zerbricht in dem Moment, in dem diese Worte meinen Mund verlassen. "Gut, dann wäre das geklärt. Ich werde Hannah informieren", meine Lehrerin will gehen, aber ich halte sie sofort fest. Ziehe sie an mich. "Nicht zu Hannah", flehe ich verzweifelt und klammere mich an Katelyn fest. "Wieso nicht? Du hattest Sex mit ihr, kommst gut mit ihr klar und sie ist nicht deine Lehrerin. Sind doch gute Voraussetzungen, Elizabeth."

Der bittere und beleidigte Unterton von Katelyn entgeht mir nicht. Sie ist wütend. Auf mich? Weil ich nicht mir ihr in der Dusche Sex haben wollte? Weil sie mich dazu gezwungen hätte, wäre ich nicht rechtzeitig geflüchtet? Unter Tränen von ihr davongelaufen? "Katelyn Blackwood. Du hast mich versucht zu vergewaltigen, bist gestern Abend auf ein Date gegangen, hast mir mein Herz gebrochen und trotzdem würde ich alles dafür tun, dass du deinen verdammten Job behältst. Jetzt nenn mir einen guten Grund, wieso du der Meinung bist, ich würde zu Hannah wollen?", ich spüre die Tränen in meinen Augen. "Elizabeth, pack einfach deine Sachen. Bitte. Mach es mir nicht noch schwerer", langsam legt Katelyn ihre Hände auf meine und versucht mich loszuwerden. Ich lasse es zu. Ich lasse zu, wie Katelyn mich von sich drückt. Ohne jegliche Gegenwehr. "Aber muss es unbedingt Hannah sein? Sie hat Bilder von uns. Bilder die deine Karriere ruinieren können", murre ich und stehe langsam auf. "Sonst fällt mir niemand ein, der in der Stadt wohnt", erwidert Katelyn nur sehr leise und läuft an mir vorbei. Für sie war die Diskussion damit beendet. Für mich nicht. Sollte ich Angst vor ihr haben? Sollte ich sie hassen? Für das was beinahe passiert wäre? Ja. Wenn ich ehrlich bin verspüre ich auch ein unangenehmes Gefühl in mir, wenn sie jetzt in meiner Nähe ist. Die Angst es könnte wieder passieren, aber.. an der Tatsache, dass ich sie liebe hat sich nichts geändert.

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