Noch immer aufgelöst hocke ich auf dem Boden. Elizabeth mit ihren Armen um mich und Allison neben uns auf dem Bett sitzend. "Katelyn, jetzt raus damit. Wer war es?", beruhigend streichelt meine Freundin mir über den Rücken. "Thomas", schluchze ich. "Thomas?", wiederholen Elizabeth und Allison gleichzeitig. "Thomas Grey", schniefe ich und befreie mich aus Elizabeths Umarmung. Mit offenem Mund starrt sie mich an. "Wie? Woher hat er deine Nummer, Katy?", man sieht wie Fassungslos meine Schülerin ist. "Ich weiß es nicht", und wieder beginne ich zu weinen. Die frischen Tränen rinnen über die getrockneten. "Was genau hat er gesagt? Katy, das ist jetzt sehr wichtig", Elizabeths Stimme ist ruhig und gelassen. "Ich soll mich von dir fernhalten. Er sagte nur 'halt dich von ihr fern'. Das ist alles, danach legte er auf", sagte ich leise und mit brüchiger Stimme. "BIst du dir sicher, dass es Thomas war?", meine Freundin zieht ihr Handy aus der Hosentasche. "J.. ja.. Ich kenne seine Stimme. Sie ist unverkennbar. Liz, ich will dich nicht schon wieder verlieren", heule ich und diesmal ist es Allison, die mich in eine tröstende Umarmung zieht. "Er weiß von uns", füge ich hinzu und lasse mich in Allisons Umarmung fallen. "Niemand wird mich von dir trennen. Es ist mir egal, ob ich die Schule abbrechen, wechseln oder pausieren muss, aber ich werde dich nicht wieder enttäuschen", Elizabeth tippt auf ihrem Handy herum und schaltet den Lautsprecher an. "Elizabeth", eine melodische, weibliche Stimme erklingt in meinen Ohren. "Mutter, wir müssen reden", knurrt Elizabeth mit zusammengebissenen Zähnen. Ihr Gesicht ist angespannt. Ihr Blick glasig und abwesend. "Ist es wegen deiner Lehrerin?", das dreckige Grinsen ist deutlich aus ihrem Ton herauszuhören. Man kann es sich schon bildlich vorstellen. Wie diese Frau dort auf ihrem Luxus Sofa sitzt, mit ihrem unbezahlbaren Wein in der teuren privat Suite. Ein überlegenes, dreckiges Grinsen auf ihrem Gesicht und das Wissen, dass sie die Macht hatte. "Über meine Freundin", brummt Elizabeth. "Das wird sie nicht mehr lange sein. Elizabeth sie wandert in den Knast, verliert ihre Lizenz und du bist daran Schuld", nun lacht sie leise auf. Die Tränen stoppen bei mir. Meine Trauer und Angst wandeln sich in Wut und Verzweiflung. Frust und eine leichte Übelkeit überkommt mich. Es liegt nicht an dem Alkohol der gester reichlich geflossen ist. "Ich tue alles was ihr wollt, aber haltet euch aus ihrem Leben und unserer Beziehung raus, Kahlan", der Körper meiner Freundin spannt sich an und beginnt augenblicklich zu zittern. Sie nennt ihre Mutter beim Vornamen? Sie sind so distanziert und obwohl ich das bereits wusste, erstaunt es mich. "Du hängst schon seit Jahren an deinem Abitur, in der 13. Klasse. Thomas will in den Ruhestand. Wir wollen unsere Ruhe von all den Bauern und unnützen Menschen. Du kennst die Regeln in der Familie. Du musst deine Schule abschließen um die Firma zu übernehmen", im Hintergrund vernimmt man nur leise, raschelnde Geräusche. Kahlan Grey. Früher ein begehrtes Model und heute Milliardenschwer. Thomas Grey, ein Mann, der weiß wie er seine Ziele erreicht und keine Scheu davor hat unmoralische Mittel zu ergreifen. Er hat die Firma von seinem Vater geerbt und dieser wiederum von seinem Vater. Elizabeth Urgroßvater hat dieses Imperium aufgebaut. Norbert Grey. Diese Familie ist ein einziger Albtraum. Selbst Elizabeth war es am Anfang. Jetzt ist sie meins. Meine liebevolle Freundin, die sich um mich kümmert und ihrer Familie in den Rücken fallen würde, nur um mich zu schützen. "Ich werde die Schule dieses Jahr beenden!", schreit meine Freundin in ihr Telefon. Von Kahlan kommt nur ein höhnisches Lachen. "Das glaube ich eher nicht. Thomas hat es satt. Du bist Drogenabhängig, verbringst deine Zeit in Clubs und mit sinnlosem rumgeficke. Deine 'Freundin' wird nicht lange bei dir bleiben", der Spott in ihrer Stimme wird mit jeder Silbe deutlicher. Das Wort 'Freundin', beton sie deutlich und es verpasst mir einen Schauer über den Rücken. Allison drückt mich noch fester an sich. "Meine Freundin liebt mich!", Elizabeth wendet sich wieder an mich. "Ich werde dich nicht verlassen", flüstert sie mir zu und führt das Gespräch mit ihrer Mutter fort. "Denkst du das wirklich? Sie will dein Geld, so wie alle anderen auch. Und selbst wenn sie dich lieben würde. Du kannst ihr diese Liebe nicht zurück geben. Du bist eine Grey", erwidert Kahlan. "Ich bin nicht so wie ihr!", immer verzweifelter brüllt sie ihr Handy an. Allison lässt mich auf meine Bitte hin los und ich robbe auf dem Boden zu meiner Freundin. Sie lehnt ihren Kopf an meine Schulter und ich streiche durch ihre Haare. "Ich liebe dich, Elizabeth", hauche ich in ihre Ohr und sie nickt wissend. Den Blick auf den Bildschirm ihres Handy gerichtet. Das Telefonat mit 'Kahlan Grey', wird angezeigt. Sie hat ihre Mutter so eingespeichert. "Beende du es, oder wir werden es tun", ihre Worte klingen nach einer Drohung. Welche Mutter droht ihrem eigenen Kind? "Wieso tut ihr das? Katelyn hat nichts mit der Sache zu tun", die Tränen rinnen an ihren Wangen hinab. Ich wische sie ihr sanft aus dem Gesicht. "Die Blackwoods waren schon damals neidisch. Jetzt versucht sich eine in unsere Familie zu schmuggeln. Deine Lehrerin. Sie ist eine Mörderin und hat ein junges Mädchen auf dem Gewissen. Wusstest du das schon, Elizabeth? Wenn du stirbst, wird niemand die Firma übernehmen, wir würden unser Vermögen verlieren und das schlimmste.. wir würden Arbeiten bis wir alt und hässlich sind", beendet Kahlan ihre kleine Rede. In mir kocht die Wut auf. Ich würde am liebsten durch das Telefon greifen und sie erwürgen. Sie aus ihrer schicken Suite schubsen und ihren Ehemann gleich hinterher. Sie wollen unser gemeinsames Glück zerstören und wir wissen alle, dass wir nichts dagegen tun können. "Kahlan Grey, du und Thomas, ihr werdet euch aus unserer Beziehung raushalten. Ich war diejenige die Katelyn solange genervt hat, bis sie eine Beziehung zuließ. Das ist auf meinem Mist gewachsen und nicht auf ihrem. Ich schwöre es euch. Wenn ihr, meiner Freundin zu nahe kommt, wird es kein gutes Ende für euch nehmen", ohne mich vorzuwarnen springt Elizabeth auf und wirf ihr Handy mit aller Kraft gegen die Wand. Das Gespräch war für sie vorüber. "Es tut mir leid", entschuldig sie sich sofort und setzt sich wieder neben mich auf den Boden um mich zu küssen. Das einzige was ich schmecken kann, sind ihre salzigen Tränen. Allison sammelt die kleinen Einzelteile des Telefons auf und legt sie auf den Nachttisch neben meinem Bett. Als wäre es selbstverständlich verlässt sie und bringt jedem eine kleine Flasche Wasser. "Ich werde ein wenig zu Caleb gehen", flüstert sie und verlässt die Wohnung. "Dich trifft keine Schuld, Elizabeth", schluchze ich. "Wir werden das zusammen schaffen. Alles wird gut werden. Du behälst deine Lizenz und deinen Job, ich mache meinen Abschluss und danach starten wir ein gemeinsames Leben ohne uns verstecken zu müssen", weint meine Freundin in meinen Armen. "Ich habe Angst", gebe ich zitternd zu. "Ich auch", lacht Elizabeth zaghaft. Sie blickt mich mit ihren bernsteinfarbenen Augen an. Sie leuchten so hell wie noch nie. Ein Feuer lodert in ihnen und die pure Wut treibt sie an. Die Wut schürt das Feuer in ihr und nichts kann es löschen. Wir vertiefen uns in einen Kuss bevor wir uns doch dazu entschließen uns ins Bett zu legen. Dieser Tag ist der schlimmste in meinem Leben. Wir haben uns gestern erst dazu entschieden, ein offizielles Paar zu sein und heute.. wurde alles in wenigen Minuten und zwei Anrufen zerstört. "Wir sollten es Amber sagen", überlege ich laut vor mich hin. "Auf keinen Fall. Katy, sie ist Schwanger. Sie darf sich nicht aufregen. Das würde dem Baby schaden. Unserem Neffen", schnurrt sie leise an meiner Brust. "Oder unserer Nichte. Sie wissen es noch nicht", seufze ich enttäuscht. Ich würde jetzt schon am liebsten Babysachen kaufen. Aber es ist schwer ohne das Geschlecht zu wissen. "Kann ich dein Handy haben?", schüchtern wie noch nie hebt sie ihren Kopf und sieht mir bittend in die Augen. Verwirrt nicke ich und gebe es ihr. Sie lässt ihren Kopf wieder auf meine Brust sinken und bietet mir einen Blick auf das Display. Ich schmunzel leicht verlegen. Sie surft durch etliche Babyseiten und shoppt. Ein Kinderbett und einen Haufen Stofftiere. "Meinst du die beiden würden das mögen?", verunsichert dreht Elizabeth ihren Kopf. "Sie werden es lieben, mein Schatz", kichere ich. Sie weiß, dass Amber und Elias kein Geld haben. Nicht einmal Geld für ihr eigenes Kind. Sie wollen es behalten. Sie wollen eine Familie gründen. Meine große Schwester macht den nächsten Schritt. Während ich um mein Leben bange. Über meine Zukunft und über die von Elizabeth. "Sie werden uns nicht trennen. Niemand wird das", flüstert sie leise und packt mein Handy beiseite. "Sie müssen es entweder von Hannah oder Arthur wissen", denkt Elizabeth laut und ich stimme ihr zu. Wir reden noch eine Weile, stellen Theorien über Hannah, Arthur und alles mögliche auf, bis wir erschöpft vom lachen und weinen in den Schlaf fallen.
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Na,
dadurch, dass ich bis heute Morgen um 04:00 noch geschrieben habe, kommt das Kapitel mal nicht erst kurz vor Mitternacht 😂.
Montag heißt es für mich wieder Schule, also... Kommt morgen noch ein Kapitel 😅. Ich weiß noch nicht wie viele Kapitel kommen, aber wir nähern uns langsam dem Ende 😳.
Zwei Enden sind bereits geschrieben. Ein "gutes" und ein "schlechtes" und ich hoffe Kat (Arcadia_Bae17) bringt mich danach nicht um.. 😶
Allen noch ein schönes Wochenende 😉.- Little Demon 😈
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Drugs
Teen Fiction"People use drugs, legal and illegal, because their lives are intolerably painful or dull. They hate their work and find no rest in their leisure. They are estranged from their families and their neighbors. It should tell us something that in health...