Mit Umwegen bei dir (Narry) Teil 2

1. Kapitel

"Der blonde Ire scheint nun seine Prinzessin gefunden zu haben, wobei Prinz besser zu trifft. Harry Styles und Niall Horan haben ihre Beziehung beim letzten Konzert offenbart. Doch alle Larry-Fans können aufatmen: Das Rennen ist noch nicht entschieden. Feindselige Blicke von Louis Tomlinson auf der Bühne zeigen, dass nicht alle aus der Band Niall und Harry den Segen geben", las Harry den Artikel vor und hob mit hoch gezogender Augenbraue den Kopf. Ich konnte mir ein Grinsen nicht verkneifen.

"Ich habe noch nie so einen Schwachsinn gehört!", meldete sich Louis zu Wort und riss Harry die Zeitschrift aus der Hand, um sein eifersüchtig aussehendes Ebenbild böse Blicke zu zuwerfen. "Was erwartet man schon von der Presse", meinte Liam nun und lehnte sich an der Lehne des Doppelbettes zurück. Obwohl es früh am Morgen war und wir eigentlich ausschlafen konnten, waren Harry und ich ins Nachbarzimmer gelaufen, um Louis und Liam einen Besuch ab zu statten.

Wir mussten uns in letzter Zeit oft genug anhören, dass uns die anderen Bandmitglieder kaum noch vors Gesicht bekamen. So wollten wir sie vom Gegenteil beweisen. Doch eigentlich wusste ich, dass Louis und Liam uns unser Glück gönnten. Schließlich war es ein langer Weg gewesen. Erst die Sache mit der Beziehung zwischen Louis und Harry, dann noch Mia, die ich schweren Herzens davon überzeugen musste, dass aus uns kein Paar werden konnte und schlussendlich der Autounfall von Harry, der mir die schlimmste Woche in meinen ganzen Leben beschert hatte.

"Du darfst auf sowas gar nicht anspringen", riss mich Harry aus meinen Gedanken, der nun Louis aufmunternde Blicke zu warf. Normalerweise war Louis derjenige, der mit der Presse am besten umgehen konnte. Ich konnte es ihm aber nicht verübeln. In letzter Zeit hatte auch er viel mit durchmachen müssen und da konnte einen ein solcher Artikel schnell den Rest geben.

"Tue ich doch gar nicht", entgegnete Louis da und verdeutlichte seinen Widerspruch, indem er den Artikel vor unseren Augen zerriss. Gedankenverloren legte ich meinen Kopf auf Harrys Beinen ab und schaute aus dem Fenster. Die Sonne ging langsam hinter den hohen Häusern auf. Es waren schon viele Menschen unterwegs und ich war sehr froh, nicht einer dieser Frühaufsteher zu sein, die schon jetzt das Haus, oder in unserem Fall das Hotel, verlassen mussten. Schließlich hatte ich mit Harry noch bis zwei Uhr nachts geredet und dies machte sich mit einer Müdigkeit bemerkbar.

"Na? Träumst du wieder?", fragte Harry auf einmal. Ich sah ertappt zu ihm auf. "Na hoffentlich von mir", scherzte er, woraufhin mir die Röte in die Wangen stieg und ich ihm ein schiefes Grinsen schenkte.
Liam verdrehte gespielt genervt die Augen, verschrenkte seine Hände im Nacken und ließ sich zurück auf sein Kissen fallen. Unter seinen braunen Augen waren dunkle Schatten zu erkennen. Anscheinend waren Harry und ich nicht die Einzigen, die viel Gesprächstoff gehabt hatten.

"Wann müssen wir noch mal im Studio sein?", fragte Louis auf einmal und drehte sich zu Harry und mir um.
"Um 13:00 Uhr", antwortete Harry abwesend und fuhr mit seiner Hand über meinen Rücken. Ich schloss die Augen und spürte bald nur noch seine leichte Berührung. Das Leben war schon verrückt. Vor zwei Monaten war dies meine reine Fantasie. Jetzt war alles anders. Nichts und niemand könnte das ändern.
Mit einem Lächeln auf dem Lippen und dem vertrauten Geruch von Harrys Shampoo in der Nase, verfiel ich erneut in einen Traum.