6. Kapitel

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"Unser letztes Konzert", murmelte ich und schaute von Louis, zu Liam und blieb schließlich bei Harry hängen.
"Willst du etwa aus der Band aussteigen?", fragte Liam mit einem Grinsen auf dem Lippen.
Ich schüttelte den Kopf. "Nein, aber dann haben wir erst einmal Ruhe von einander", lachte ich, wobei mir bei dem Gedanken gar nicht zum Lachen zu Mute war.
Harry legte mir von hinten die Arme um und verschrenkte sie vor meiner Brust. "Wir werden dich auch vermissen", hauchte er in mein Ohr. Dies jagte eine Gänsehaut über meinen Rücken.

"Du bist so ein Idiot!", hörten wir auf einmal eine Stimme rufen. Kurze Zeit später kam ein fremdes Mädchen auf uns zu gerannt und funkelte Harry wütend an. Er zog irrtiert eine Augenbraue nach oben, während ich ihm durchdringende Blicke zu warf. "Du hast Louis mit Niall betrogen!", schrie sie und schenkte nun mir ihren wütenden Blick. "Lou passt viel besser zu dir, als dieser hässliche Langweiler"
Ich schaute sie ernst an. Die Bemerkung meinerseits konnte ich verkraften, nicht aber dass Harry vorgeworfen wurde, dass er Louis betrogen haben sollte. Reflexartig griff ich nach Harrys Hand.

"Du solltest hier verschwinden", rief Harry plötzlich und stellte sich schützend vor mich. Wie aufs Stichwort kamen zwei Bodyguards und griffen nach ihren Armen. "Sie verlassen augenblicklich diesen Bereich", zischte der eine, während der andere die Fremde nach draußen beförderte. "Lou, du hast besseres verdient!", rief sie noch über ihre Schulter hinweg und verschwand schließlich aus der Tür. Wir vier starrten ihr fassungslos hinterher.

Da wandte sich Louis auf einmal Harry und mir zu: "Tut mir leid, dass wollte ich nicht"
"Du kannst nichts dafür, dass die Leute so einen Blödsinn glauben", entgegnete Harry und sah seine Stirn in Falten gelegt zur Tür, aus der das Mädchen verschwunden war.
"Sowas geht gar nicht!", murmelte Liam und warf mir mitfühlende Blicke zu. Schnell winkte ich ab. "Ich habe schon schlimmeres unterstellt bekommen, als ein hässlicher Langweiler zu sein", meinte ich und bemühte mich um sein Lächeln.

Dabei musste ich mir eingestehen, dass ich diese ganze Situation nicht gerade als angenehm empfand.
Bislang hatte ich einen solchen Artikel nicht gelesen, aber schließlich gab es dutzende Seiten über uns, die jeden Tag neue Informationen bekamen. Es könnten allein in einer Stunde drei weitere neue Artikel veröffentlicht werden.

"Jungs?", hörten wir auf einmal eine Stimme. "Es geht los"
Harry nickte mir zu und stieß mir leicht in die Seite. Regungslos blieb ich stehen. Immer wieder gingen mir die Worte von der Fremden durch den Kopf.
"Mach dir keine Sorgen, Nialler", hörte ich Harry flüstern und spürte kurze Zeit später seine Hand auf meinen Rücken, die mich nach vorne schob. Ich war mir ziemlich sicher, dass Harry sich mehr Gedanken über die Worte des Fans machte, als er es zeigen wollte. Schnell versuchte ich die Sorgen zur Seite zu schieben, um mich voll und ganz auf den den Auftritt zu konzentrieren.

Mit schnellen Schritten liefen wir hintereinander auf die Bühne, unter der uns die Fans schon schreiend begrüßten. Ich gab mir größte Mühe, meine Gedanken zu verbergen, doch fiel mir das an diesem Tag noch schwerer als sonst. Ich wollte nicht, dass Harry meinetwegen, als ein Betrüger dargestellt wurde. Und erst Recht wollte ich nicht, dass er meinetwegen sagte, dass ihm das nichts ausmachte.

Mit Umwegen bei dir (Narry) Teil 2Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt