18. Kapitel

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"Du gehörst nicht zu ihm!", hörte ich von irgendwo eine Stimme rufen. Erschrocken drehte ich mich um, doch alles was meine Augen erblicken konnten, war Dunkelheit.
"Das ist echt widerlich!", rief eine andere Stimme, diesmal lauter.
"Louis hasst dich und Harry wird es auch bald tun!"

Ich zuckte zusammen, wollte mich verteidigten, doch ich brachte nur ein erstickenes Laut von mir. "Ihr kennt uns nicht!", murmelte ich. Plötzlich stieß jemand gegen meine Schulter. Als ich mich umdrehte, konnte ich nur zwei Augen erkennen, die mich anstarrten. Da kam eine Menschenmasse wie aus dem Nichts auf mich zu gerannt. Sie kam immer näher. Lautes Geschrei drang in mein Ohr. Mühsam versuchte ich ruhig zu atmen, während ich einen Weg aus der Menge von Armen und Köpfen suchte.

"Nein", keuchte ich und rang nach Luft. Die Panik ließ mein Herz stark gegen meinen Brustkorb schlagen.
Plötzlich brach der Boden auf und ich fiel in eine dunkle Tiefe, während über mir die Arme versuchten mich zu erreichen.

"Niall", hörte ich auf einmal eine Stimme neben mir rufen. Schweißgebadet schreckte ich hoch. Mein Kopf drehte sich vom Fenster zu Harry, der mich besorgt ansah.
"Es war bloß ein Luftloch", meinte er schließlich und legte mir seinen Arm um. "Luftloch?", fragte ich verwirrt. Erst jetzt bemerkte ich, dass wir uns im Flugzeug befanden.

"Hast du schlecht geträumt? Du hast geschrien", sagte er und schaute mich weiterhin an. "Ja", stotterte ich und fuhr mir durch die verschwitzten Haare. Harry strich behutsam über meinen Unterarm. "Es war bloß ein Traum"

Harry hatte Recht. Träume waren bloß Hirngespinster. Sie waren unreale Dinge. Und doch fühlte es sich so wahrheitsgetreu an. Seufzend lehnte ich mich zurück an die Lehne und ließ mein Blick aus dem Fenster schweifen, um das näher kommende Festland zu betrachten und diesen verdammten Traum entgültig zu vergessen.

"Da seid ihr ja!", hörten wir eine Stimme rufen, als wir mit samt unserem Gepäck am Flugzeug standen. "Liam", rief Harry neben mir und lief seinen Koffer hinter sich herziehend zu unseren Bandkollegen, der uns freudig an strahlte.

"Ich dachte schon euer Flieger kommt überhaupt nicht mehr an", grinste er und schloss gleich uns beide in die Arme. "Wo steckt Louis?", fragte Harry, nachdem wir uns gelöst hatten. Ich wusste, dass er gelassen klingen wollte, doch konnte ich deutlich Unruhe aus seinen Worten entnehmen. Auch Liam setzte eine besorgte Miene auf.
"Ich weiß nicht…", murmelte er und schaute sich suchend um. Plötzlich deutete er auf eine Menschenmasse. Es dauerte nicht lange, da hatte ich den Haarschopf von Louis zwischen den anderen gefunden. Er kam dicht gefolgt von einem Bodyguard auf uns zu gelaufen.

Ich befürchtete schon, dass die Anspannung zwischen uns zurück gekehrt war, doch da hatte ich mich getäuscht. Louis trug ein breites Grinsen auf den Lippen. "Hey", rief er und schloss Liam in die Arme, der ihn überrascht musterte. Bevor ich weiter darüber nachdenken konnte, drückte mich Louis ebenfalls an sich. "Schön euch wieder zu sehen"

Sein Überschwang verschwand jedoch, als er sich an Harry wandte. Zögernd sahen sie sich an. Am liebsten hätte ich den Mund aufgemacht, um die Situation zu retten, doch wie ich mich kannte, wäre das alles andere als gut ausgegangen.

Nur schien Liam ähnliche Gedanken zu haben, als er sagte: "Wir müssen uns beeilen, wir werden gleich abgeholt"
Ich lächelte Liam dankbar zu, doch konnte meine Sorgen nicht aus meinem Kopf verbannen.

Mit Umwegen bei dir (Narry) Teil 2Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt