16. Kapitel

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Einen Moment waren enzig die Gitarrenklänge zu hören, dann öffnete ich erneut meinen Mund: "Cause we're two kids. Trying to start a fight. No matter where we go. Yeah, we'll be alright. All I'm asking for. A bit of patience, please. Cause I know what's to come. And it's coming for you and me"

Tränen brannten in meinen Augen. Es fühlte sich wie gestern an, als ich diese Worte niedergeschrieben hatte. Ich war der festen Überzeugung gewesen, dass es ein Traum bleiben würde. Dass das alles nicht der Realität entsprach. Ich schluckte den Klos in meinen Hals hinunter und sang mit rauer Stimme weiter:

"Time has never been on our side. So would you wait for me?I lead a selfish life. Cause that's what I need. What do I have to do. To make you believe? It's all for you and me. From a distance. I can hear you cry. But don't you worry, darlin'. Don't lose sleep tonight. I can promise it. I can guarantee. That at the end of the road. I see you with me"

Meine zitternden Finger spielten auf der Gitarre, während ich meine eigene Stimme in meinem Kopf hören konnte. Ich konnte nicht vermeiden, dass die Tränen meine Wangen hinunter liefen.

"Time has never been on our side. So would you wait for me? I lead a selfish life. Cause that's what I need
What do I have to do. To make you believe? It's all for you and me. When I look down the line. At the man I wanna be. I've always known from the start. That it ends with you and me", sang ich die letzten Zeilen und verstummte schließlich.

Langsam öffnete ich die Augen und sah in die von Harry. In ihnen funkelnden ebenfalls Tränen, die er mühsam versuchte zurück zu halten.
Schweigend legte ich die Gitarre bei Seite und starrte auf den Boden.
"Das klingt wunderschön, Niall", hauchte Harry schließlich. Ein Lächeln huschte über meine Lippen.

"Ich… ich weiß nicht, was ich sagen soll", meinte Harry und fuhr sich durch die Locken. "Harry Styles sprachlos und verlegen von Niall Horan", entgegnete ich mit einem matten Grinsen, noch immer mit den Tränen kämpfend. "Das ich das noch mal erleben darf"

Einen Moment saß ich völlig überrumpelt da. Schließlich kniete sich Harry vor mich auf den Boden und wischte mir die Tränen von den Wangen.  "Ich hasse es, dich so zu sehen", meinte er mit ernster Stimme.

Und ich hasste es, dass ich so nah am Wasser gebaut war. "Es ist nur ein einfaches Lied", versuchte ich mich zu beruhigen. Einen Moment war der Dachboden von einer Stille gefüllt. Keiner von uns beiden wusste, was die richtigen Worte waren. Früher hatten wir uns kaum angeschwiegen. Dauerhaft hatten wir über irgendwelche Dinge geredet und wenn dann doch mal der Geprächsstoff ausgegangen war, hatten wir die Stille mit unserem Lachen gefüllt. Nun jedoch waren wir nicht mehr wie früher.

Gedankenverloren setzte ich mich zu Harry auf den Boden und zog die Beine an meinen Bauch an. Es vergingen weitere Sekunden in denen keiner es wagte den Mund auf zumachen. Harry streckte die Beine aus und schaute hinauf zu dem Fenster. Ich machte es ihm nach. Kurze Zeit später lagen wir beide auf den harten Boden und sahen in den Sternenhimmel. Dies übertraf jegliche Liebesgeschichten. Wobei ich zu geben musste, dass mein Horizont in diesem Bereich nicht gerade ausgeprägt war.

"Ich möchte nie mehr weg von hier", sagte Harry auf einmal. "Keine Reporter, keine Presse, keine Gerüchte... Einfach nur wir zwei"
Lächelnd nickte ich. "Ich mache mir auch schon Gedanken über nächste Woche. Mir ist gerade einfach nicht danach… berühmt zu sein"
Dieses Mal war es Harry, der nickte.
"Immer muss man Angst haben, einen falschen Zug zu setzen"

"Hier sind wir sicher", flüsterte ich. "Ja", murmelte Harry leise. Eine Gänsehaut breitete sich auf meiner Haut aus. Immer noch den Blick zu den funkelnden Lichtpunkten über uns gerichtet, schmiegte ich mich an Harry. "Ich…", fing ich gerade anzusagen, als ich ein leises Schnarchen neben mir vernahm.

Mit Umwegen bei dir (Narry) Teil 2Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt