7. Kapitel

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Plötzlich spürte ich eine Hand auf meiner Schulter. Erschrocken drehte ich mich um und sah in zwei braune Augen. "Genieße es noch einmal", flüsterte Liam in mein Ohr und zwinkerte mir zu. Ich nickte schnell und wandte mich wieder an die Fans.
Da begannen Liam und Harry bereits die erste Strophe von I want to write you a song zu singen.

Harry sang mit geschlossenen Augen in sein Mikrofon, während meine Finger die Gitarrenseiten streiften, ohne dass ich darüber nachdenken musste. Sie schienen genau zu wissen, was zu tun war. Einen Moment vergaß ich alles um mich herum. Und das altbekannte Gefühl kam in mir auf. Ein Gefühl, das ich immer nur spüren konnte, wenn ich mit meiner Gitarre im Arm auf der Bühne stand. Als der letzte Ton Harrys Lippen verließ, warf er seine Haare zurück in den Nacken. Ich konnte mir ein Lächeln nicht verkneifen.

Doch da bemerkte ich, wie Louis es mir gleich tat. Seine Aufmerksamkeit war voll und ganz auf Harry gerichtet.
Ich spürte die Angst in mir aufkommen, gefolgt von einem schlechten Gewissen. "Niall James Horan", rief ich mir ins Gedächtnis. "Wenn einer ein schlechtes Gewissen haben sollte, dann ja wohl Louis"
Verwirrt wandte ich mich von Louis ab und schaute erneut zu Harry, was meine Gedanken nicht gerade beruhigte.

Trotz den vielen Hirngespinsten, nahm das Konzert viel zu schnell ein Ende. Es waren die letzten Stunden, die ich mit Harry verbringen konnte. Dann ging es direkt zum Flughafen und unsere Wege trennten sich.

Wir bedankten uns noch einmal bei unseren Fans und liefen dann einer nach den anderen von der Bühne.
Der Stress schien es wirklich auf uns abgesehen haben und wollte uns bevor wir erst einmal Ruhe hatten, noch einmal richtig einen rein würgen.
Gehetzt liefen wir ins Auto.
"Oh ne", rief Liam auf einmal und wühlte in seiner Tasche. "Ich glaube ich habe mein Ladekabel im Hotel vergessen"

"Dann kannst du ja gar nicht mit Sophia schreiben", sagte Harry selbstgefällig, woraufhin Liam ihn wütende Blicke zu warf, die sich schnell wieder in ein Grinsen umwandelten. Ich hatte irgendwie das Gefühl, dass Liam und Harry sich in letzter Zeit besser verstanden als sonst. Nicht, dass sie sich vorher nicht gut verstanden hätten, aber es war anders als gewohnt.

"Erde an Niall!?", rief Harry plötzlich  und legte mir einen Arm um. "Schreibst du mir?", fragte ich da und lehnte meinen Kopf an seine Schulter. "Jeden Tag, aber nur, wenn du es auch tust", antwortete er grinsend.
"Darauf kannst du dich verlassen", meinte ich und fügte schadenfroh hinzu: "Du wirst mich noch an flehen, dass ich dich nicht so zu texten soll!"

Eine Stunde später standen wir mit samt unseren Koffern am Flughafen. Obwohl extra Bodyguards und Absperrbänder besorgt wurden, gab es große Aufruhr.
"Schöne Auszeit euch allen", meinte Liam und schloss gleich jeden von uns die Arme. Nachdem ich mich aus der Gruppenumarmung befreit hatte,  kramte ich in meinem Handgepäck und zog kurze Zeit später ein weißes Kabel hervor.
"Damit Sophia sich keine Sorgen macht", meinte ich und überreichte Liam mein Ladekabel. "Oh, du bist ein Schatz!", rief er und strahlte mich an.

Lächelnd wandte ich mich wieder Harry zu, der mir unverständliche Blicke zu warf. Obwohl ich ihn eine so lange Zeit kannte, hatte ich das Gefühl, ihn noch immer nicht vollkommen zu kennen.
"Ich werde dich vermissen", hauchte ich und drückte ihn an mich.
"Mir kommen ja schon die Tränen", lachte Liam ironisch und schüttelte den Kopf. "Du solltest dich beeilen", meinte ich schließlich und löste mich von Harry. "Nicht das du deinen Flug verpasst"

Nun verfiel Harry in einen Lachanfall und ich warf ihm verwirrte Blicke zu.
Noch bevor ich den Mund auf bekommen hatte, meinte Harry: "Da mach dir mal keine Sorgen"
Mit einem Grinsen hielt er mir sein Flugticket vors Gesicht. Ich konnte nicht vermeiden, dass mein Mund auf klappte.

Mit Umwegen bei dir (Narry) Teil 2Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt