3. Kapitel

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Gedankenverloren schaute ich aus dem Fenster und beobachtete die vorbeiziehenden Bäume.
"Freut ihr euch auf Zuhause?", fragte Liam vom Beifahrersitz aus und drehte sich zu Louis, Harry und mir um.
Wir nickten synchron. Zurück nach Irland zu fahren war der Lichtpunkt der vergangenen stressigen Zeit. Doch nun wusste ich noch nicht, wie ich eine Woche ohne Harry aushalten sollte. Glückerweise wurden Telefone und Handys erfunden, ansonsten würde ich die Reise in mein Heimatland noch einmal gründlich hinterfragen.

"Ich mich auch", meinte Liam und wandte sich wieder der Straße zu. "Obwohl ich euch drei Chaoten mehr als vermissen werde"
Ich grinste ihn an und schüttelte lachend den Kopf. Einen Moment herrschte Stille. "Ist alles okay?", fragte ich in Harrys Richtung, da er ohne einen Ton von sich zu geben starr gerade aussah. In seinem Gesichtsausdruck konnte ich deutlich die Anspannung erkennen.

Er nickte stumm, woraufhin Liam sich erneut zu uns umdrehte und Harry vielsagende Blicke zu warf. Darauf folgte ein weiterer Blickeaustausch der beiden. Verwirrt  verfolgte ich ihn, ohne eine Antwort auf meine Fragen zu bekommen. Am liebsten hätte ich den Mund auf gemacht und nachgehakt, doch ich versuchte diesen Gedanken zu verdrängen und konzentrierte mich wieder auf die an uns vorbeiziehende Landschaft.

Als wir ins Studio traten, kam uns bereits Jamie entgegen und empfing uns freudig. "Geht es euch allen gut?", fragte er in die Runde. Als Antwort nickten wir und schenkten ihm ein Lächeln. Als die anderen bereits hinter der Glastür verschwanden, griff Jamie nach meinem Arm. Erschrocken drehte ich mich um. "Und seid ihr immer noch glücklich?"

Im ersten Moment wusste ich nicht, worauf er hinaus wollte. Doch da hellte sich mein Gesicht auf. Augenblicklich stieg mir die Röte in die Wangen. Etwas zögerlich öffnete ich den Mund: "Ja"
Jamie zwickerte mir noch einmal zu und bedeutete mir dann, den anderen zu folgen.
"Was hat er gesagt?", fragte Harry neugierig und stieß mir in die Seite.
"Das Mr Styles nicht so viele Fragen stellen und sich lieber auf die Arbeit konzentrieren soll", lachte ich und zeigte auf Jamie, der uns nun auffordernd zu nickte.

Der Tag im Studio verlief fast reibungslos und wir hatten eine Menge Spaß. Mit Harry zusammen zu singen, war etwas ganz besonderes. Es schien alles andere in den Hintergrund zu rücken.
Zufrieden verabschiedeten wir uns. Jamie wünschte uns eine erholsame Woche zu Hause und bestand darauf, dass wir unsere Familien grüßen sollten.
Plötzlich kam ein seltsames Gefühl in mir auf. Ich wollte unbedingt nach Haue und meine Familie wieder sehen, aber wollte ich nicht hunderte Kilometer von Harry entfernt sein.

"Wollen wir bis heute Abend noch irgendwas unternehmen?", fragte ich in die Runde. Heute fand ein kleineres letztes Konzert statt und bis dahin waren es noch ganze drei Stunden. Ich wollte nicht noch einmal von Louis oder Liam unterstellt bekommen, dass Harry und ich zu wenig mit ihnen unternahmen.

"Wir müssen weg", meinte Liam da und legte Harry einen Arm um die Schulter. Ich warf ihnen misstrauische Blicke zu. "Was habt ihr denn vor?", hakte ich nach und sah zu Louis hinüber. Dennoch wirkte er auch nicht so, als würde er Bescheid wissen. "Wir sehen uns nachher", sagte Harry und gab mir einen hastigen Kuss. Sofort reagierten die Fotografen und die schreiende Masse hinter der Absperrung. Dies war mir jedoch herzlich egal. In diesem Moment wollte ich nichts lieber, als zu erfahren, was Liam und Harry vorhatten. "Warte", rief ich, bevor er ins Auto einsteigen konnte.

"Kannst du mir nicht wenigstens sagen, wohin ihr so dringend müsst?", fragte ich mit einem Schmollmund und blickte hoch in seine grünen Augen. Er schüttelte leicht den Kopf und hauchte in mein Ohr: "Das geht nicht, aber du kannst mir vertrauen"
Unschlüssig sah ich Liam und Harry dabei zu, wie sie ins Auto stiegen. Nachdem sie verschwunden waren, wandte ich mich Louis zu, der stumm neben mir stand.
"Wollen wir was essen gehen oder so?", fragte ich vorsichtig.

Zu meiner Überraschung nickte Louis und sagte matt: "Klingt gut"
Ich lächelte ihn glücklich an und hoffte, dass ich Harrys und Liams merkwürdiges Verhalten bald vergessen konnte.

Mit Umwegen bei dir (Narry) Teil 2Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt