28. Kapitel

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"You've gotta help me, I'm losing my mind. Keep getting the feeling you want to leave this all behind.
Thought we were going strong.
I thought we were holding on.
Aren't we?", begann Harry zu singen, nachdem wir das Interview überstanden hatten. Die Müdigkeit vernebelte meinen Geist. Gedanklich war ich bereist im Flieger zurück nach England. Jedoch versuchte ich mich weiterhin zu konzentrieren und meine Gedanken zumindest vor der Außenwelt geheim zu halten.

Da ich so damit bemüht war, die Menschenmenge an zu lächeln,  bemerkte ich erst, nachdem Harry mir einen sanften Stoß von hinten gegeben hatte, dass nun mein Part an der Reihe war. Schnell hob ich das Mikrofon und begann die nächsten Zeilen zu singen. Sie verließen einfach meinen Mund, ohne das ich etwas tun musste.

Als schließlich alle beim Refrain miteinstimmten, hörte ich die heisere Stimme von Louis deutlich heraus. Gedanklich drückte ihm die Daumen, dass er seinen Part irgendwie über die Runden brachte. Und dies gelang ihm auch mehr oder weniger.
"Gleich hast du es geschafft", hörte ich auf einmal Harrys Stimme hinter mir flüstern.

"So offensichtlich?", hakte ich nach, da mir nicht Bewusst gewesen war, dass man mir meine Gedanken so stark aus dem Gesicht ablesen konnte. Ein Lächeln huschte über meine Lippen, als Harry leise hauchte: "Ich kenne dich"

Es war bereits dunkel, als wir uns verabschiedeten und das Hotel aufsuchten, indem wir zwei Stunden Zeit hatten, ehe wir den nächsten Flieger nehmen mussten. Der Stress ging durch Mark und Knochen. Auch wenn wir mittlerweile im Sängerleben  angekommen waren, war es manchmal alles andere als leicht.

"Ich bringe Louis schon mal hoch", meinte Harry und bedeutete seinen Exfreund ihm zu folgen. Das Fieber schien gestiegen zu sein. Louis zitterte am ganzen Leib und schien kaum noch stehen zu können.
"Ich komme mit", sagte Liam schnell und schaffte es diese drei Wörter wie eine Drohung klingen zu lassen.

Bevor ich weiter darüber nachdenken konnte, knurrte auf einmal mein Magen. Ich spürte wie mir die Röte in die Wangen schoss "Ich besorge mir kurz was zu essen"
"Bring mir was mit", rief Liam noch über seine Schulter hinweg, ehe er Harry und Louis hinterher eilte.

Als ich kurze Zeit später, samt der großen Portion Pommes, in das Hotelzimmer treten wollte, vernahm ich plötzlich eine Stimme meinen Name rufen. Abrupt blieb ich stehen und spähte durch den schmalen Türspalt. Liam stand mit ernster Miene vor unseren Bandkollegen. Louis saß erschöpft auf dem Bett, während Harry unruhig auf den Boden starrte.
"Was habt ihr euch dabei gedacht?", fragte Liam wütend. Erschrocken über seinen Tonfall, zuckte ich leicht zusammen.

"Macht es euch wenigstens Spaß Nialls Naivität auszunutzen?", fragte Liam mit einer fremden Ironie. Louis sah wütend zu ihm herauf und meinte mit rauer Stimme: "Jetzt schalte mal einen Daddy-Gang runter! Wir nutzen niemanden aus!"
Mühsam versuchte ich das Zittern meiner Finger zurück zu halten.
Es schien so als würde der Boden unter mir zusammen brechen. Am liebsten wollte ich hier verschwinden, doch meine Beine schienen wie gelähmt zu sein.

"Wir haben alles geklärt!", rief Harry verzweifelt und fuhr sich durch die Haare. Einen Moment herrschte Stille, dann hauchte Louis: "Ja"
Nie hätte ich gedacht, dass in einem einzigen Wort so viel gelogenes stecken konnte.

Mit Umwegen bei dir (Narry) Teil 2Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt