Jade PoV.
,,Warum hast du sie denn angeschrien?", fragte ich ruhig nachdem er sich wieder beruhigt hatte. ,,Ich weiß es nicht. Ich habe einfach unbewusst geschrien. Als hätte mich irgendwas kontrolliert..." ,,Wie meinst du das?", ich schaute ihn besorgt an und irgendwann griff ich wohl unbewusst nach seiner Hand. Jordan ließ seine allerdings dort weiterhin liegen. ,,Ich weiß auch nicht was los war.", sagte er etwas leiser. ,,Jordan. Du verhältst dich schon einige Zeit etwas, naja, merkwürdig. Ich mein erst rastest du wegen jeder Kleinigkeit aus, dann bist du wieder ganz nett, was übrigens etwas creepy ist, und dann bist wieder so in etwas vertieft, dass du nichts mitbekommst was um dich herum passiert. Und das alles in innerhalb von fünf verdammten Minuten!", ich wurde ungewollt zum Ende etwas lauter. Also etwas meint, dass ich beinahe anfing zu schreien. Jordan zog seine Hand weg und sprang auf. Er sah aus als würde ihm gleich der Kopf platzen. ,,Du wagst es nicht mir irgendetwas vorzuwerfen! Es ist alles okay mit mir! Ich bin dein Bruder! Wie kannst du nur mir etwas vorzuwerfen was gar nicht stimmt und mich anschreien!" Jetzt stand ich auch auf. Obwohl ich fast einen Kopf kleiner war als er, stellte ich mich ihm direkt gegenüber. ,,Ich habe dir gar nichts vorgeworfen! Ich habe lediglich die Symptome aufgezählt die bei dir vorliegen! Und du wagst es nicht nochmal mich so anzuschreien! Ich bin schließlich die Ältere von uns beiden!", schrie ich ihn nun auch an. ,,Ja und wie viel?! Zwei Minuten?! Wow! Was eine Zeit!", er ging mit festen Schritten auf mich zu und sah aus als würde er mich gleich anspringen. ,,Das war doch schon immer das Problem! Ich durfte immer mehr als du! Oh wie schön! (Sarkasmus!) Doch weißt du was? Ich habe es so gehasst! Dir wurde immer alles in den Arsch geschoben und hinterher getragen! Immer musste ich hinhalten! Und weißt du was? Ich habe das für dich gerne getan! Ich habe dich über alles geliebt! Und jetzt? Jetzt erkenn ich dich nicht Mal mehr! Du hast dich so sehr verändert! Ich erkennen meinen eigenen Bruder nicht mehr! Verstehst du was ich meine?" ,,Jade! Jetzt hör auf damit! Das sind alles alte Geschichten! Das ist so irrelevant heute! Ja ich hab mich verändert aber darf ich dir ein Geheimnis erzählen? Ich bin älter geworden! Reifer! Tut mir Leid, dass der Mensch sich ,je älter dieser wird, verändert!" ,,Du hast dich nicht normal verändert. Jordan ich habe Angst vor dir! Verstehst du was ich meine? Ich habe ANGST vor dir! Ich, deine eigene Schwester!" ,,Hör auf mich irgendwie wegen irgendetwas absurdem zu beschuldigen! Hör auf damit!" Mit diesen Worten landete seine flache Hand auf meiner Wange. ,,Was...?" Er atmete schwer und schaute mich wütend an. ,,Es ist mir egal ob du die Ältere bist! Ich habe hier das sagen kapiert?! Wenn nicht dann kannst du gehen!" Ich stolperte rückwärts, bis ich schlussendlich, mit Tränen in den Augen, aus der Tür stürmte. Das war nicht mein Bruder... So kenne ich ihn nicht! ,,Jade? Hey was ist los?", Callum stand vor mir. ,,Jordan... Er... Ich...", wieder fing ich an zu weinen diesesmal aber stärker. ,,Was hat er? Ist er verletzt?" ,, Er hat mich verletzt, Callum... Innerlich und körperlich..." ,,Warum sollte er das tun?" ,,Callum ich weiß es nicht, aber das war nicht mein Bruder! Das war irgendjemand, irgendwas, anderes!" Ich klammert mich an ihn und weinte in sein Tshirt. ,,Komm wir setzten uns erstmal. Dann erzählst du mir jetzt mal was generell passiert ist.", sagte er ganz ruhig. ,,Also. Ich bin halt zu ihm und hab ihn gefragt wieso er Michael und Leia, die, ich sag mal, Freunde von Aiden, angeschrien hat. Dann meinte er er wüsste nicht wieso und sei so gewesen als hätte etwas ihn kontrolliert. Ich verstand nicht was er meinte und hab halt nachgefragt und er meinte immer noch er wüsste nicht wieso. Dann hab ich ihn halt darauf angesprochen, dass er sich in letzter Zeit generell so komisch verhalten hat und darauf hin ist er dann total ausgerastet und meinte er sei mein Bruder und was mir denn einfalle. Dann hatten wir das Gespräch beziehungsweise den Streit den wir glaub ich schon 500 Mal geführt haben. Also halt darüber, dass ich ja die Ältere von uns beiden bin und so. Dann meinte er ich habe ihm gar nichts zu sagen und ansonsten solle ich verschwinden." ,,Das klingt gar nicht nach Jordan. Ich mein ansonsten liebt er dich so so sehr und jetzt das? Das klingt gar nicht nach ihm. Aber du hast schon recht. Er ist letzter Zeit wirklich etwas komisch." ,,Echt? Du glaubst mir?" ,,Aber natürlich." ,,Jade!", die Stimme kam von hinter uns. ,,Hatte ich nicht gesagt du sollst gehen?", er stand in der Tür. Sein Blick war nurnoch furchteinflößend. Seinen Kopf hatte er schief gelegt und ein breites Grinsen zierte seine Lippen. ,,Jordan... lass sie doch in Ruhe... Was hast du denn?", fragte Callum plötzlich. ,,Was ich habe?", er lachte. ,,Ich habe nichts. Mir geht es prima! Ich verstehe nur nicht warum zur Hölle Jade meint ich wäre komisch!" ,,Ich stimme ihr zu, Jordan. Du bist anders! Das ist nicht die Person die ich kennen will. Der Jordan den ich als Freund und Anführer haben will ist jemand dem ich vertrauen kann und der mir keine Angst macht!", Callum stellte sich schützend vor mich. ,,Dann geh doch mit ihr! Wenn sie dir so wichtig ist!" ,,Jordan... Bitte... Ich will nur meinen Bruder zurück!", ich rannte zu ihm, nahm ihn fest in den Arm. Er versuchte mich wegzudrücken und schlug mich schlussendlich zu Boden. Ich stand auch und drückte diesesmal ihn zu Boden. Er fing wieder an zu lachen. obwohl ich ihn gerade würgte und er kaum noch Luft bekam. ,,Jordan! Das bist nicht du verdammt! Ich will nicht so einen Bruder! Unser Vater war schon schlimm genug! Ich will dich nicht auch noch verlieren!" Dann wurde es plötzlich Still. Niemand sagte etwas und Jordan hatte aufgehört zu lachen. Er lag unter mir, mit Tränen in den Augen und seine Hände an meinen Handgelenken. ,,Jade... Es tut mir Leid! Ich will das nicht... Aber... Aber... Mein Körper bewegt sich von selbst... Ich kann nichts dagegen machen!" Ich hatte mittlerweile von ihm abgelassen und ihn in den Arm genommen. ,,Ich will das auch nicht Jordan..." Und so lagen wir mitten in der Halle. Beide weinend und die Leute um uns herum geschockt. Irgendwas muss- Nein! Soll sich ändern! Sonst geht der Plan nie auf!"
Thomas PoV.
Ich schloss die Haustür auf und trat ein. Als ich sah, dass sonst niemand im Haus war ging ich in die Küche, öffnete den Kühlschrank und nahm mir ein Bier raus. Danach machte ich mich auf den Weg in den Garten, setzte mich dort auf einen Stuhl und zündete mir eine Zigarette an. Langsam atmete ich den Rauch ein und aus, als ich jemanden drinnen hörte. Schnell macht ich die Zigarette aus und trank einen Schluck von meinem Bier. In dem Moment kam Lukas in den Garten. ,,Ach Thomas. Du bist hier. Hatte mich schon gewundert." Ich lächelte leicht. ,,Komm schon. Es wird doch alles wieder gut. Es geht ihr doch schon besser und sie kann bald nach Hause." Er schaute auf den Boden. ,,Du hast geraucht oder?" Ich schaute nach unten und nickte leicht. ,,Schon gut. Ausnahmesituation und so.", er lachte leicht und ich lächelte. Er ging wieder rein und kam kurz danach selbst mit einem Bier in der Hand raus. ,,Lass dann wenigstens darauf anstoßen, dass es alles gut wird. Es muss ja irgendwas positives zum Anstoßen geben." Ich lachte und stieß mit ihm an. Aus einem Bier wurden drei und mehr.
Mittlerweile waren wir schon mehr als nur etwas angetrunken. Nach dem achten Bier wurde mir schon etwas schummriger. Ich war es einfach nicht mehr gewohnt ‚viel' zu trinken. ,,Lukas? Thomas?", rief eine Stimme aus dem Haus. ,,Hier draußen!", rief ich lachend zurück. In den Garten trat Ava und schaute uns fassungslos an. An ihrer Hand hielt sie Beatrix. Sie nahm sie sofort auf den Arm und ging mit ihr wieder rein. Nach einigen Minuten kam sie wieder raus. ,,So ich hab Beatrix zu Bett gebracht. Was in aller Welt macht ihr hier?! Und wieso?!", schrie sie uns an, mäßigte dann aber ihre Stimme in Hinsicht auf Beatrix. ,,Wieso?", fragte sie nochmal.[Spaeter]
Aiden PoV.
Was mach ich hier eigentlich? Das alles hier...wirkt so vertraut... Ohne nachzudenken fing ich an mich in dem Zimmer umzusehen. In den Schubladen des Schreibtisches lagen mehr Zettel als ich vermutete. Da standen Dinge übers NYPD, Thomas und sonst was. Alles von früher. Auf einem stand das Datum 7.10.2016, auf einem anderen 5.3.2017 und auf dem Nächsten 7.9.2017. In einer Schublade war nichts, außer ein Schlüsselloch im Boden. Toll... Einen Moment lang dachte ich nach was darin sein könnte. Wenn er es damals so gesichert hat... Vielleicht... Naja einen Versuch ist es wert... Ich nahm den zweiten Schlüssel an meiner Kette und tatsächlich. Er passte perfekt! Vorsichtig drehte ich den Schlüssel im Schloss um. Unter dem Boden lag ein Briefumschlag mit einer sehr unordentlichen Schrift drauf. "Wichtig" war das einzige was ich lesen konnte. Der Briefumschlag wurde schon einmal geöffnet, was ich an dem aufgerissenen Ende erkannte. Ich nahm die Sachen heraus. Es waren ein paar Bilder und auf jedem stand, soweit ich es sehen konnte, etwas drauf.
Warum... Wirkt das alles so vertraut...? Jedes Bild... Ich hab das Gefühl, dass... ich da war. Ich hab die Fotos gemacht... Aber wie? war ich das früher? War ich Lucian...? Der Name war komisch. Irgendwie erinnerte er mich an ein unwohles Gefühl. Etwas aus meiner Kindheit. Ich sah Bilder vor mir. Menschen. Eine Frau. Ein Mann und jemand aus dessen Sicht ich es sah. Aber keine Gesichter. Die Frau war besorgt und hielt den Mann zurück.
Dann verschwamm es wieder. Ich öffnete meine Augen. Meine Sicht war verschwommen und ich lag auf dem Boden. Was war das? Fuck! mein Kopf! Der Versuch aufzustehen gelang mir zwar, aber als ich gehen wollte wurde mir wieder schwindelig. Leia... Leia! Ich griff in meine Hosentasche und rief sie an. ,,Leia... Bitte..." Mittlerweile sank ich wieder auf den Boden. Mein Kopf pulsierte stark, mir fiel das atmen schwer und mein Herz schlug schneller und schneller. ,,Aiden! Ganz ruhig! Was ist los?", rief sie. ,,Ich... Lucian... Versteck... Hilfe!", brachte ich mit letzter Kraft raus. Dann legte ich auf und legte meinen Kopf auf den Boden. Nach einer Gefühlten Ewigkeit, was eigentlich nur etwa 10 Minuten waren, knallte die Tür auf. ,,Aiden.", flüsterte eine Stimme schon fast. Dann spürte ich eine Hand auf meiner Schulter. Danach eine Zweite an meiner Taille die mich vorsichtig hochzog. ,,Aiden! Ist alles ok bei dir? Was ist passiert. ,,Ich... Ich kann es dir auch nicht sagen." Ihr Blick fiel auf den Umschlag in meiner Hand. ,,Woher...?" ,,Aus dem doppelten Boden in der Schublade." ,,Aber der ist abgeschlossen..." Ich zeigte auf meine Kette. ,,Ich glaubs ja nicht..." Sie half mir zum Bett bis ich mich hinsetzten konnte. ,,So... jetzt nochmal ruhig... Was war los?" ,,Ich weiß es nicht... Ich habe mir die Bilder angesehen und was vor mir gesehen..." ,,Und was?", sie strich vorsichtig über meinen Rücken. ,,Eine Frau, ein Mann und ich... als Kind... aber ich konnte die Geseichter nicht erkennen... Sie waren total verschwommen und-", wieder hatte ich schreckliche Kopfschmerzen. Schlimmer als die anderen. ,,Aiden..." Ich muss zurück... ins Krankenhaus! Ich stand auf, taumelte aber wieder zurück. ,,Wo willst du hin?", sie stand besorgt auf. ,,Ich muss zurück..." ,,Gut... aber ich komm mit. Hab mir das Auto von Thomas geliehen.", sie lachte leicht und ging mit mir raus.
Den Briefumschlag hatte ich fest in der Hand. Das war was aus meiner Vergangenheit... da bin ich mir Sicher...
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Born to kill
Genç Kurgu2022, Manhattan. 5 Jahre sind vergangen. Es ist 5 Jahre nach dem Unfall. 5 Jahre nachdem die Sangsters Gangster, die Childrens of Nemesis und die Black Angels aufgelöst wurden. Nachdem Luna die Hoffnung aufgegeben hatte, dass Lucius aufwachen würde...