3. „Von Schabernacktreibenden Grindelohs.“
"Wir sehen uns dann", rief mir Severus noch nach und drehte mich zurück zu dem riesigen, bärtigen Mann vor mir.
"Ham' wa' alle?", fragte er laut und ließ seine vergleichsweise kleinen Augen über die Erstklässler und mich schweifen.
"Du da."
Er deutete mit seinem Finger, der in etwa so lang wie ein Zauberstab war auf mich.
"Ja, sir?"
"Da drübm' wartet Professor McGonagall auf dich", sagte er vergnügt und drückte die verstörten und verängstigten Erstklässler in die Richtung eines Sees.
Ich neigte höflich meinen Kopf und drehte mich um.
Und tatsächlich.
Weiter hinten stand eine große Hexe, die ihre schwarzen Haare zu einem strengen Knoten gebunden hatte und auch wenn es schon dunkel war ,sah ich durch die Beleuchtung der Laterne, dass sie einen strengen Gesichtsausdruck aufgesetzt hatte.
Vielleicht wartete sie schon lange auf mich und war deswegen sauer.
Vielleicht würde sie mir sofort Punkte abziehen, sobald sie erfahren hatte, in welches Haus ich eingeteilt worde war.
Gut Kirschenessen war mit ihr wahrscheinlich schon mal nicht.
Ich setzte mich schnell in Bewegung um meine Befürchtungen zu verhindern.
"Guten Abend, Professor", murmelte ich und sah zu ihr hoch.
Sie war nicht ansatzweise so groß wie der bärtige Mann von eben, den Regulus Hagrid genannt hatte, überragte mich jedoch dennoch mit einem Kopf.
"Guten Abend, Miss Gaunt", erwiederte sie höflich und schlug sofort einen Weg ein, der in die entgegengesetzte Richtung verlief, in die Reg und Sev verschwunden waren.
Ich drehte mich im Gehen noch um, mich stumm fragend, wohin des Weges.
"Teufelsschlingengelee."
Verwirrt drehte ich mich zum Professor, der jetzt abrupt stehen geblieben war.
Direkt vor einer der Säulen des Bahnhofs muss man hinzufügen.
Für einen kleinen Moment überlegte ich, ob das mit Hogwarts wirklich so eine gute Idee gewesen war, immerhin sprach dieser Professor hier gerade mit einer Säule.
Schön war sie dennoch.
Also die Säule.
Aber entgegen meiner Erwartung tat sich etwas.
Die Säule fing an sich zu drehen, versank in ihrer Vertiefung und löste einen Mechanismus aus, der innerhalb weniger Sekunden eine Treppe in einen Gang hervor brachte.
Staunend starrte ich an der Hexe vorbei in die Dunkelheit.
"Dieser Gang geht unter dem See entlang und dauert zu Fuß ungefähr 7 Minuten und 30 Sekunden", erklärte sie mir und setzte ihren Fuß auf die erste Stufe.
Ich wollte es ihr nachmachen, doch sie verharrte und drehte sich auf dem Absatz zu mir um.
"Denken sie gar nicht diesen Gang öfters zu nehmen, Miss Gaunt, das Passwort wird sowieso morgen ein anderes sein."
Also direkt sympathisch war sie mir jetzt nicht direkt...
Die lief zügig die Stufen runter und ließ diese, nachdem ich neben ihr stand mit einem simplen Zauberstabwisch verschwinden.
Aber drauf hatte sie es definitiv...
McBadass setzte ihren flotten gang fort, der nur von der Spitze ihres Zauberstabs erhellt wurde, wobei ihre Schritte in dem feuchten, kalten Gang hallten.
Und als wir ungefähr an der Mitte des Ganges ankamen, waren da nicht nur die hallenden Klänge ihrer Schritte, sondern auch seltsames Zischen gesellte sich dazu.
"Professor wo sind wir jetzt?"
Sie wandte im Gehen den Kopf zu mir.
"Unter dem See. Beunruhigt sie etwas?", fragte sie und etwas Misstrauen lag in ihrer von Natur aus sehr scharfen Stimme, was durch ihren ausgeprägten ,schottischen Akzent nur noch verstärkt wurde.
"Nein...", murmelte ich nur und lauschte weiterhin dem grotesken Geräusch, was entlang der rechten Steinwand verlief.
Vermutlich waren es einige Grindelohs, die im Wasser ihr Unwesen trieben und die anderen Bewohner des Sees nervten.
Wir hatten auch mal einen Grindeloh in dem Teich vor unserem Haus und der machte ganz ähnliche Geräusche, wenn wir dem Teich zu nah kamen, was ich und Baldamir seit meinem 5. Lebensjahr auch nicht mehr durften.
Beruhigt und in Erinnerungen schwelgend bemerkte ich erst reichlich spät, dass Professor McBadass gestoppt hatte und mit ihrem Zauberstab gegen die Wand tippte, weshalb ich fast gegen sie lief.
Schonwieder.
Sie könnte sich ja auch mal Warnlichter zulegen...
"Ich führe Sie nun zu Dumbledores Büro. Dort wird Ihnen der Hut aufgesetzt, ich denke Sie haben bereits von diesem gehört, und dann können sie sich zu ihrem Haus an den Tisch setzten."
Ich nickte, jetzt doch ziemlich aufgeregt, obwohl ich dazu gar keinen Grund hatte.
Mit großen Augen bestaunte ich die mit Portraits und Bildern behängten Steinwände und... Was soll ich sagen... Sie betrachteten mich zurück.
"Da wären wir...", kündete Professor McGonagall ihren Stop diesmal an, bevor ich fast in sie rennen konnte und wandte sich einer Greifenstatue zu. "Ingwerkeks."
Die und ihre komischen Passwörter immer.
Was kam als nächstes?
Zitronensorbet?!
Und auch diesmal entstand- wer hätte es gedacht- eine Treppe, die nun aber steil nach oben führte.
"Ich sehe sie dann in der großen Halle."
___
Bin ich eigentlich auch in der Lage Kapitel zu schreiben, die mir gefallen?
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Und der Regen blieb| Eine Rumtreiber Fanfiction
Fanfic*beendet* Tosha Gaunt kommt seit Jahren des Hausunterrichts und Tonnen von Flehen und Betteln endlich auf Hogwarts. Dort wird ihr schlagartig bewusst, wieso Familie Gaunt die Öffentlichkeit meidet. Ihr Nachname. Denn als eine der letzten lebenden Ve...