16. „Die Fronten verhärten sich."

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Unschlüssig stand ich vor meinem Schrank.

"Was ist'n deine Mission?", fragte Marlene und blickte von ihrem Aufsatz hoch und mich an.

"Ich schaue was ich anziehe...", murmelte ich und zog dann einen Gryffinforpulli aus dem obersten Fach, wobei mir ungewollt auch Ohrenschützer entgegenfielen, welche ich jedoch wieder zurück schob.

"Wo willst du denn noch hin? Draußen ist es dunkel."

Ich verharrte kurz in meiner Bewegung, um mir eine Ausrede einfallen zu lassen.

"Ähm... Ich habe... Ich muss... "

"Uuuuhhh, Tosha hat einen Verehrer!", grinste May provokant, aber Neugierde blitzte in ihren schönen, blauen Augen auf.

Ich seufzte tief, verdrehte die Augen und nahm mir eine Jeans.

"Aber, Schätzchen. Wenn du ein geheimes Date hast, ziehst du doch nicht sowas da an...", murmelte Marlene missbilligend und erhob sich.

"Es ist. Kein Date", erwiederte ich bestimmt und zog mich um.

"Wenn du meinst. Mit wem triffst du dich denn?"

Regulus hatte mir geschrieben.

Er wollte sich mit Sev und mir treffen.

Wieso er das unbedingt bei Anbruch der Dunkelheit am Rand des Sees machen musste, war mir weiterhin schleierhaft.

Aber vermutlich hatte er was neues herausgefunden.

"Sev, Reg und ich treffen uns am See zum Quatschen und so...", sagte ich simpel und spähte kurz neben meinem Schrank aus dem Fenster.

"Schniefelus", schnaubte May verächtlich.

"May", sagte Lily scharf und blätterte mit einem warnenden Blick ihr Buch um.

May überging sie einfach.

"Und Regulus "Perfekt" Black. Was hast du nur an diesen Idioten?"

Ich biss mir auf die Lippe, um kein "Aber du?" zu erwiedern und schob meine Ärmel in meine Armbeugen.

"Ich", erwiederte ich würdevoll und durchquerte das Zimmer halb," finde beide außerordentlich nett, hilfsbereit und lustig. Eigenschaften, die du von deinen 'Freunden' sicher nicht kennen wirst."

Mit den Worten schloss ich die Tür hinter mir, um ihr eine Gelegenheit zum Antworten zu geben, denn im Grunde kannte ich die sogenannten "Rumtreiber" gar nicht und konnte nicht sagen, ob ich damit überhaupt recht hatte.

Ich schlich die Treppe runter und lugte vorsichtig um die Ecke, um zu sehen, ob die Vier erneut da saßen und versuchten mich abzufangen, aber zu meinem Glück war der Gemeinschaftsraum verlassen.

Und auch auf dem Korridor runter zum Innenhof, der auf das Schlossgelände führte begegnete ich niemanden.

Noch nicht einmal Sir Nickolas oder dem fetten Mönch.

Und Gott sei Dank auch nicht Peeves.

Das Schlossgelände lag still dar, der See spiegelte in der Nacht den Mond, welcher das umliegende Gras in silbriges Licht tauchte.

Regulus und Severus waren nirgends zu sehen.

Ich trottete durch das weiche Gras auf den Waldrand zu und fragte mich inzwischen wieso das Treffen ausgerechnet nach hier draußen verlegt werden musste.

Vielleicht wegen Dylan und Bob, die sich ja immerhin noch das Zimmer mit den zwein teilten.

Oder vielleicht weil Filch uns irgendwo anders hätte finden können.

Und der Regen blieb| Eine Rumtreiber Fanfiction Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt