11. „Ein kleiner Spion auf geheimer Mission"

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11. „Ein kleiner Spion auf geheimer Mission.“

"Sieht aber badass aus", versuchte May mich aufzumuntern und betrachtete mich, wie ich mit dem abgewetzten Gehstock die Gänge entlanghinkte. "Immerhin bist du jetzt das neue Mädchen, was den Riesenkraken überlebt hast...Erkenntlich an deinem Bein."

"Oh ja... Nur leider auch das Einzige, was bisher fast von dem Teil umgebracht wurde, weil es zu dumm zum schwimmen ist und noch dazu rassistische "schwarze Magie" Mädchen, was den Unterricht der unteren Jahrgänge besucht, um den Verlust des Jahrelangen Hausunterricht in ihrer Inzestfamilie auszugleichen!"

"Ja, okay, das hört sich nicht ganz soooo gut an, aber... Das... Das sind doch nur Vorurteile... Wenn du dich hier erstmal eingelebt hast, wird das anders aussehen...", mischte sich Lily ein.

Ich legte einen Zahn zu, wobei ich mich nun mehr denn je wie ein alter, grummeliger Schäfer fühlte, mit weißem Bart, wie er über seine Wiesen humpelte, hin zu dem nächsten Schafskadaver, welches von einem Wolf gerissen wurde.

Lily und May tauschten leicht verzweifelte Blicke.

Ich seufzte.

"Entschuldigt... Ich hatte nur nicht mit dem Aufruhr gerechnet... Vielmehr mit einem ruhigen Schuljahr..."

"Ich wäre froh!", meckerte Marlene von hinten. "Endlich passiert mal was! All die Jahre war das einzig aufregende, May mit Siri zu verkuppeln, was nicht ansatzweise schwer war, weil die beide einfach nur dazu bestimmt waren zusammenzukommen!"

"Wir können ja tauschen...", bot ich an. "Wenn du Interesse an schönen Narben zu haben hast, immer bitte."

"Muggels Kinder, die ist heute aber auch schlecht gelaunt..."

Den Rest verstand ich nicht mehr, um ehrlich zu sein hörte ich auch gar nicht zu, denn etwas anderes beschäftigte mich.

Ich dachte über Dumbledore und seine anscheinend so aus dem Zusammenhang gerissene Theorie nach.

Er hatte keine Witze gemacht, er war ernst gewesen, da war ich mir sicher.

"Ich geh nochmal in die Bibliothek", murmelte ich zwischen Marlenes Meckerfluss und blieb stehen, um mich umzusehen.

"Okay... Haben wir Hausaufgaben oder so?", fragte May unsicher.

"Ihr nicht..."

Dann ging ich einen Gang hinauf, von dem ich hoffte, dass er zu der Bibo führte.

Und das tat er.

Zumindest nach mehreren Fragen an unzählige Portraits.

Ich trat in die große Bibliothek, in der riesige Regale, gefüllt mit Büchern standen, was mich dazu brachte mir sicher zu sein, dass ich hier fand, was ich suchte.

Nur würde das wahrscheinlich länger dauern, als es sollte.

Ich nickte einer schwarzhaarigen Hexe mit spitzen Gesichtszügen, roten Lippen und einem kantig zulaufenden, dunklen Hexenhut zu, die anscheinend die Bibliothekarin war und ging den Mittelgang entlang.

Und je weiter ich ging, desto mehr schwand meine Zuversicht ein passendes Buch zu finden.

Zumindest heute noch...

Ich bog in eine Abteilung, die sehr klein war und weniger als ein halbes Regal einnahm.

Ich ließ meine Finger vorsichtig über die Einbände gleiten, wurde aber nicht sofort fündig.

"Kann ich Ihnen helfen?"

Ich fuhr erschrocken herum.

Die bebrillte Hexe stand nun direkt hinter mir und ich kam nicht drum herum, mich zu fragen, wie sie mir so schnell so unauffällig gefolgt war.

Und der Regen blieb| Eine Rumtreiber Fanfiction Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt