9. „Stirb mal selber fast und dann kannst du Witze machen.“
Es wurde immer kälter.
Von Meter zu Meter.
Allmählich verlor ich meinen Verstand.
Meine Gliedmaßen wurden taub, meine Augen waren starr nach oben gerichtet, wo fernes Licht die Wasseroberfläche verkündete und das schreckliche Brennen an meinem Bein war erloschen.
Ich glitt schwerelos dem Boden entgegen.
Hätte ich mein ganzes Bewusstsein, hätte ich wahrscheinlich gestrampelt, gekämpft, um mich getreten.
Aber das war nicht der Fall.
Ich spürte wie der sanfte Stoff meines Rockes mein Bein streifte, wie schön sich das Wasser hier unten anfühlte.
Es war friedlich hier unten, das war es wirklich.
So hatte ich mir ertrinken nicht vorgestellt.
Es drückte auf meine Ohren. Und mit dem Druck ging auf ein monotones Brummen nebenher.
Aber da war noch was anderes.
Ein fernes, ungenaues Zischen.
"Tosha...", flüsterte die Stimme schmeichelnd. "Komm zu mir."
Obwohl ich die Kontrolle über meinen Körper vollkommen verloren haben zu schien, schmunzelte ich.
Ich komme.
Das Licht der Oberfläche verschwand immer mehr.
Etwas schwebte durch mein Sichtfeld.
Es war ein orangener Tentakel mit Saugnäpfen, die harmonisch zu einem stummen Takt zuckten.
"Tosha..."
Meine Augen fixierten fest den Tentakel, wie er so elegant durch das unreine Wasser schwebte.
Doch das Bild hielt nicht lange.
Eine rostige Harpune wurde durch eben jenen gestoßen und kurz darauf verschwamm das Bild in einer Wolke aus Blut.
Ich wusste nicht was passierte.
Das etwas um mein Bein löste sich und machte Platz für erneuten brennenden Schmerz.
Mehreres geschah auf einmal.
Vier andere Tentakel griffen nach meinen Händen, wurden aber von kleinen, vorbeiziehenden Wesen davon abzuhalten.
Kleine Meerjungfrauenartige Wesen, die jedoch nicht ansatzweise so hübsch waren wie die überlieferten.
Sie hatten grüne Haut, die mit gleichfarbigen Schuppen besäht waren und Haare, die aussahen wie alte, verottete Algen.
Wassermenschen.
Mit wildem Kriegsgeschrei und erhobenen Speeren und Harpunen huschten sie immer wieder an mir vorbei, bis schließlich mehrere kleine Händchen meinen Rücken und und meine Arme packten.
Ich wusste nicht, wie lange ich schon hier unten war, aber ich wusste, dass ich so langsam auch das letzte Bewusstsein verlor, auch wenn das Licht der Oberfläche näher kam.
Es wurde hller und auch das leise Zischen in meinem linken Ohr war kaum noch zu hören.
"Tosha..."
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"Lebe! Lebe!", flehte jemand und drückte auf meiner Brust herum.
Dann spürte ich Hände, die meinen Mund öffneten.
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Und der Regen blieb| Eine Rumtreiber Fanfiction
Fanfic*beendet* Tosha Gaunt kommt seit Jahren des Hausunterrichts und Tonnen von Flehen und Betteln endlich auf Hogwarts. Dort wird ihr schlagartig bewusst, wieso Familie Gaunt die Öffentlichkeit meidet. Ihr Nachname. Denn als eine der letzten lebenden Ve...