6. „Ein mal blaue Augen bitte!"

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6. „Ein mal blaue Augen bitte!“

"Ist das wahr?"

Ich drehte mich zur Tür um und erblickte May, die mich mit ihren großen blauen Augen ansah.

Einen kurzen Moment verfluchte ich bei ihrem Anblick meine Augenfarbe.

Meine Augen waren braun.

Langweilig braun.

Ein braun, das man an jedem 4. Menschen antraf.

Ihre waren hingegen anders.

Mays Augen waren hellblau, die jedoch von braunen Sprenkeln durchzogen worden, was ein bisschen wie Lapis Lazuli aussah.

Ich schüttelte meine Gedanken ab.

"Was?", fragte ich dann.

"Na das, was Tatze erzählt hat!", erklärte sie ungeduldig.

Ich zog verwirrt meine Augenbrauen zusammen.

"Wer?"

Sie verdrehte die Augen und trat ein, um sich auf den Tisch in der Mitte zu setzen.

"Sirius."

Ich schüttelte hastig den Kopf.

"Nein. Ich bin keine schwarze Magierin", erklärte ich schnell und nahm einen Stapel aus meinem Koffer, um ihn einzuordnen.

"Das hatte ich auch nicht gedacht... Ich meine das mit der stablosen Magie."

"Achso! Ja... Das stimmt...", gab ich nervös zu und verharrte, um ihre Reaktion zu sehen, denn hier war das ja anscheinend nicht normal.

Allein den Blicken von Regulus und Severus zufolge.

"Merlin! Kannst du mir das beibringen? Ich übe das schon seit der Dritten und ich hab noch nicht mal eine Feder bewegt..."

Ich drehte mich wieder zu meinem Koffer, um ihre erwartende Miene nicht enttäuscht zu sehen.

"Ehrlich gesagt weiß ich nicht, wie es geht. Ich mache es einfach... Bis eben wusste ich noch nicht mal, dass man dafür üben muss...", murmelte ich vorsichtig.

Eine Weile lang war es still.

"Kannst du es vorführen?", fragte sie dann, wobei man deutlich hörte, wie enttäuscht sie darüber war.

Mit einem verlegenden Lächeln drehte ich mich zu ihr.

"Also... Ich glaube nicht, dass-"

"Hallo Ladies!"

Marlene kam in's Zimmer, gefolgt von Lily, die einen Tagespropheten unter ihren Arm geklemmt hatte.

Zu meiner Ernüchterung stellte ich fest, dass auch Marlene und Lily wunderschön einzigartige Augen hatten.

Lilys Augen glänzten in dem warmen Licht dunkelgrün, währendem Marlene sogar zwei unterschiedlich farbige Augen hatte.

Eins golden und das andere grau-blau.

Nur ich war der Langweiler.

Ich seufzte innerlich.

"Na? Was macht ihr so?"

"Tosha wollte mir grade stablose Magie zeigen", erklärte May fröhlich.

"Nein, also so war das jetzt ni-"

Doch die Anderen unerhörten mich einfach.

"Super! Der ganze Gemeinschaftsraum  redet darüber, dass du schwarze Magie beherrschst", erwiederte Lily gutgelaunt, was mir anscheinend zeigen sollte, dass sie das nicht glaubte und ließ sich neben Marlene auf eines der Betten fallen.

Ich seufzte.

"Was soll ich machen?", fragte ich resigniert und schob den letzten Stapel Klamotten in meinen Schrank.

"Überlassen wir dir."

Ich sah auf meinen Koffer und schloss ihn.

Dann zog ich ihn mit einer kleinen Handbewegung hoch und buxierte ihn unter den Gardinen meines Bettes hindurch auf den Schrank, wonach ich meine Hand sinken ließ.

"Krank."

Ich setzte mich geschmeichelt lächelnd auf meine Bettkante.

"Du..., May?", fragte ich sie nach einer Weile zaghaft.

"Hier ist eine", kam die äußerst kreative Antwort.

"Wieso mag mich Sirius eigentlich nicht?"

Sie sah mich lange an und seufzte dann.

"Ich hab keine Ahnung, was manchmal in seinem Kopf abgeht...", seufzte sie dann und stand auf. "Er ist leicht angreifbar was diese dummen Nachnamen angeht."

"Was, wieso?"

"Naja. Er stammt selbst aus einer sehr blutsvernarrten Familie. Er hat Angst, du könntest mich beleidigen, weil ich muggelstämmig bin und sowas alles."

Ich zog meine Augenbrauen hoch.

"Meine Familie ist nicht blutvernartt!", rief ich empört. "Meine Mutter ist ein Halbblut und mein Großvater ist auch muggelstämmig..."

"Ich glaube dir ja. Aber er ist da stur. Ich weiß auch nicht, was da falsch läuft. Vermutlich muss er sich erstmal an dich gewöhnen."

Ich nickte leicht und sah zu Marlene, die aufgestanden war, um den Inhalt meines Schrankes zu studieren.

"Was ist das denn? Bist du Hippie oder was?"

"Meine Familie hat nicht viel Geld für neue Kleidung... Also nicht, dass wir unfassbar arm wären, aber wenn sie an mir sparen können, ist das doch gut...?"

Sie sah mich zweifelnd an und schloss die Flügel wieder.

" Das kriegen wir das Jahr über schon noch hin...", sagte sie entschlossen und betrachtete mich lange.

Wenn euch diese Geschichte gefällt, könnt ihr gerne mal bei meiner anderen Story vorbeischauen, um die Wartezeit zu überbrücken ^-^

Und der Regen blieb| Eine Rumtreiber Fanfiction Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt