17. „Das Buch."

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"Tut mir Leid, dass wir nicht aufgetaucht sind, Tosh. Filch ist bei uns im Kerker auf und ab gelaufen und hat uns erwischt", begrüßte mich Regulus gedämpft und zu mir herunter gebeugt.

Ich sah schnell mit Toast im Mund auf, kaute und stand auf.

"Den Brief hab ich nicht geschrieben", schnaubte ich und sah unverkennbar zu den Rumtreibern rüber, damit sie eine Ahnung hatten.

"Oh...", machte Sev, bemüht lässig, seine schwarzen Augen blitzten aber kurz feindseelig auf.

"Jaa... Ich hatte dann einen kleinen Zusammenstoß mit einem Irrwicht am See."

Reg zog seine Augenbrauen zusammen und starrte die vier an.

"Tosha, ich glaub wir sind nicht ohne Grund zum See gelockt worden", sagte er leise und ernst. "Sie wollten das Buch."

In mir ging ein Licht auf.

Natürlich!

Natürlich wollten sie das Buch...

"Dann müssen wir es wo anders hinschaffen", schloss Sev daraus, noch leiser als Regulus zuvor.

"Wieso spielen wir nicht einfach mit offenen Karten?", seufzte ich und biss von meinem Toast ab. "Wenn wir auf Heimlichtuerrei machen, glauben die doch erst recht, ich stecke mit ... Ihr-wisst-schon-wem ... unter einer Decke."

"Darüber habe ich auch schon nachgedacht, aber was ist, wenn wir irgendwas wirklich schlechtes herausfinden? Anscheinend hat es ja richtig zwischen Gryffindor und Slytherin gekracht."

Ich sah rüber zu James und Sirius, die im selben Moment auch zu mir rüber sahen.

"Naund? Wenn sie  herausfinden, dass es was schlimmes ist, ohne dass mit uns kooperieren, denken sie am Ende noch wirklich, dass ich was böses im Sinn habe", widersprach ich leise. "Ich hab bloß keine Lust auf das Gehabe von denen. Das gestern hat schon gerreicht..."

Regulus runzelte nachdenklich die Stirn, schien dann aber entschlossen einen Schluss gefunden zu haben.

"Ich jedenfalls arbeite nicht mit meinem Bruder und Potter zusammen. Du weißt gar nicht, was die in der Vergangenheit alles angestellt haben...", grummelte Reg stur und sah triumphierend, dass Sev zustimmend nickte. "Du kannst das gerne machen, wir werden dir dann auch nicht böse sein, aber halt uns dann aus der Geschichte um dieses- Pardon- beknackte Buch raus."

Ich sah lange von einem zum Anderen, ehe ich antwortete.

"Schön. Dann bleiben wir gemeinsam dran", sagte ich diplomatisch, um mir nicht die beginnende Freundschaft zu den beiden zu zerstören.

Reg strahlte.

"Was das angeht. Wie wäre es heute nach der Schule?"

Ich biss mir kurz auf die Lippe und kramte meinen Stundenplan heraus.

"Ab 17 Uhr kann ich. Und ich hab zwei Freistunden und desshalb inklusive Pausen... von 10:30 bis 13:30 Zeit."

Auch schwarz und schwärzer holten ihre Pergamentrollen hervor.

"Da hab ich keine Freistunden, aber ich hab um 15 Uhr Schluss", sagte Sev, der mit seinem Finger über die Spalte für Montag fuhr.

"Ich hab jetzt eine Freistunde und auch 15 Uhr Schluss...", murmelte Reg.

"Wieso habt ihr unterschiedlich Unterricht? Ihr seid doch beide in Slytherin..."

"Reg ist aber ein Jahr jünger als wir", widersprach Severus, als wäre das am bloßen Augenschein von Regulus doch komplett sichtbar und einleuchtend. "Der Knirps."

Und der Regen blieb| Eine Rumtreiber Fanfiction Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt