26. „ Gefühlswusel."

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"Auf diesen Tag haben wir hingearbeitet!", kam mir die entschlossene, aufbauende Stimme von Dylan aus dem Zelt entgegen. "Wir haben bei diesem Wetter geübt, wir haben bei diesem Wetter gelernt! Ihr kennt die Taktik, ihr kennt das Spiel! Wir werden siegen!"

Mich in meinen grün-silbernen Schal gekuschelt, der sich unfassbar gut gegen die schneidene Kälte hielt, betrat ich es und erblickte schon bald darauf Dylan, der vor einer Tafel mit undurchschaubaren Spielzügen stand und sich vor der Mannschaft aufgebaut hatte. 

Als er mich erblickte, sank er jedoch augenblicklich in sich zusammen und sah ziemlich schuldbewusst aus der Wäsche.

"Gut... Trinkt noch was... Ich will niemanden, der mir vom Besen kippt."

Mit diesem Worten drängte er sich schon durch das, in Wintermäntel eingepackte Team auf mich zu. 

Ich verschränkte demonstrativ die Arme vor der Brust und sah ihn angefressen an.

"Ich wollte eigentlich gar nicht mehr mit dir reden, ich bin nur wegen Regulus hier."

Dieser stand jedoch ganz am Ende des provisorischen Raumes und spähte zu uns, wahrscheinlich war ihm durchaus bewusst, dass ich eigentlich zu ihm wollte.

"Ich weiß... Tosh, das vorgestern mit der Party tut mir leid... Ich wollte dich nicht abschleppen, dafür respektiere ich dich viel zu sehr", plapperte er drauf los und griff sich verlegen in's dunkelbraune Haar. 

"Ja, es wäre aber trotzdem passiert, hätte Reg nicht aufgepasst...", widersprach ich und gab mehrere vergebliche Zeichen an Reg, dass er kommen sollte.

"Ja, aber doch nur, weil ich dachte, du wolltest auch... Tosha, ich hab doch auch getrunken, ich konnte das nicht einschätzen... Lass uns das bitte vergessen, kommt nicht wieder vor. Das nächste mal pass ich auf. Auf uns beide."

Er sah mich bittend aus seinen braunen Knopfaugen an, was wiederum so knuffig war, dass meine trotzige Miene dem nicht stand hielt. 

"Nagut... Aber... Nur dieses Mal."

Er lächelte erleichtert und öffnete die Arme, um mich zu drücken. 

Schmunzelnd kam ich seiner stummen Bitte nach und schon kurz darauf fand ich mich in einer langen Umarmung wieder.

"Gaunt, wir ha-" 

Ich sah auf und löste mich perplex von Dylan, der ebenso überrascht zum Zelteingang sah. 

Sirius stand direkt vor uns, starrte von mir zu Dylan und wieder zurück und sah sich kurz um, bis ihm anscheinend reichlich spät auffiel, dass er im Mannschaftszelt von Syltherin war.

"Aber wie ich sehe, können wir sowieso nicht auf dich verlassen. Du hast dein Team gefunden."

Ich sah mit leicht vor Verwirrung geöffneten Mund an.

"Was war das denn jetzt...?", fragte mich Dylan, der ebenso irritiert aus der Wäsche sah.

"Keine Ahnung...", murmelte ich und steckte mein Kopf aus dem Zelt, um ihm nachzuschauen. "Ich bin gleich wieder da."

Ich joggte ihm langsam hinterher, um ihn zu fragen, was das eben war, was in diesem dicken Mantel gar nicht sooo einfach war, als der Gryffindor stehen blieb.

"Ist sie dabei?", fragte eine andere Stimme,
die von James Potter, die offensichtlich auch der Grund war, wieso Sirius überhaupt Halt gemacht hatte.

"Nein. Ich kann dir sagen, sie hätte nicht fair gespielt! Als ich sie fragen wollte, hat sie sich grade an den Hals von Richards geworfen! Sie hat das ganze Schuljahr mit denen trainiert, natürlich will sie, dass die gewinnen!", schnauzte er schlecht gelaunt.

Und der Regen blieb| Eine Rumtreiber Fanfiction Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt