23. Making a home

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„Was hältst du davon, das alte Zimmer meiner Mutter als Schlafzimmer nutzen? Es ist größer als meins."
Konzentriert betrachtete Cheryl die alten Baupläne des Thistlehouses und machte sich einige Notizen in die Skizzen der verschiedenen Zimmer. Sie überlegte, wie sie die leerstehenden Räume am besten nutzen konnte, um mehr Leben ins Haus zu bringen. Längst war sie der trüben und unheimlichen Atmosphäre des Gebäudes müde geworden und wollte es mit neuen Eindrücken und Erinnerungen füllen.
„Wir könnten einen zusätzlichen Schrank aufstellen und vielleicht eine charmante Leseecke einrichten", sagte sie und tippte mit ihrem Stift leicht gegen ihre Unterlippe.
Toni, die im Schneidersitz auf Cheryls Bett platz genommen hatte, blickte von ihren Schulnotizen auf und klappte seufzend ihr Buch zu.
„Cheryl, ich finde es ja wirklich süß, dass du dir darum so viele Gedanken machst und mich mit einbeziehen willst. Und ich möchte dir auch wirklich helfen. Aber wie du weißt schreibe ich morgen einen Test, also.."
„Andererseits könnten wir ihr altes Zimmer auch komplett in eine kleine Bibliothek umgestalten. Das würde sicher gut zu dem schönen Kamin passen", plapperte die rothaarige weiter und klatschte vor Begeisterung über ihre eigene Idee freudig in die Hände.
Toni verdrehte genervt die Augen und ließ sich mit dem Gesicht voran in die Kissen fallen.
„Was hab ich mir da nur angetan?", nuschelte sie in die Stoff.
„Hey, ich möchte doch nur ein schönes, gemütliches Zuhause für uns schaffen", erwiderte Cheryl lächelnd.
„Und ich möchte in Literaturgeschichte nicht durchfallen. Nicht jeder ist so ein Naturtalent wie du, wenn es um die Schule geht."
„Also schön", seufzte Cheryl und rollte die Baupläne zusammen.
„Der Schreibtisch gehört dir."
Zufrieden sammelte Toni ihre Sachen auf dem Bett ein und breitete sie auf dem Tisch aus.
„Oh, da fällt mir ein, ein Arbeitszimmer wäre auch ganz praktisch!"
„Blossom, ich warne dich", sagte das Serpent Mädchen mit zusammen gebissenen Zähnen, ohne von ihrem Block aufzublicken.
„Schon gut, schon gut!"
Abwehrend hob Cheryl die Hände und setzte sich auf ihr Bett, um im Internet nach ein paar neuen Möbeln zu schauen. Sie klickte sich durch die Homepages sämtlicher Designer und Möbelhäuser und speicherte sich die interessantesten Teile, um sie später Toni zu zeigen.

Eine halbe Stunde später stellte Cheryl eine Tasse Tee neben Toni auf dem Schreibtisch ab, beugte sich über ihre Schulter und legte einen Arm um sie, um ihr einen sanften Kuss auf die Wange zu geben.
„Danke, Babe", lächelte Toni und streichelte über Cheryls Unterarm, bevor sie sich wieder in ihre Notizen vertiefte.
„Wie kommst du denn voran?", fragte die rothaarige und überflog neugierig den Eintrag ihrer Freundin.
„Ganz gut. Ich bin fast fertig mit dem letzten Kapitel."
Cheryl nickte und legte sich dann auf ihr Bett, um mit ihrem Handy ein wenig Musik zu hören. Als sie den Bildschirm entsperrte, sah sie, dass sie vor fünf Minuten eine Nachricht erhalten hatte.

1 neue Nachricht von Veronica Lodge:
Hey Cheryl,
hast du Zeit? Ich habe mich mit Archie gestritten und mir fällt zuhause die Decke auf den Kopf.

Besorgt legte Cheryl ihre Stirn in Falten und tippte schnell eine Antwort.

Klar, komm einfach vorbei. Du kannst auch hier übernachten wenn du willst, das Gästezimmer ist frei.

„Liebling, es macht dir doch nichts aus, wenn Veronica vorbei kommt oder?", fragte sie an Toni gewandt.
„Natürlich nicht. Ist was passiert?", erwiderte diese, drehte sich auf ihrem Stuhl um und legte den Unterarm auf der Rückenlehne ab.
„Sie hatte wohl einen Streit mit Archie, mehr weiß ich auch nicht."
Als es wenige Minuten später klingelte, stand Cheryl auf und gab Toni einen kurzen Kuss auf den Kopf.
„Ich werde mich mit Veronica ins Wohnzimmer setzten, dann kannst du in Ruhe weiter lernen", sagte sie.
„Das ist lieb, danke. Ich komm dann zu euch, wenn ich fertig bin", lächelte das Serpent Mädchen und zog ihre Freundin zu einem kurzen Kuss heran, bevor diese den Raum verließ.
Unten angekommen öffnete Cheryl die Tür und ließ das Lodge Mädchen eintreten.
Veronica sah müde aus. Ihre Haut war blass und unter ihren Augen zeichneten sich dunkle Ringe ab.
„Hey, was ist denn passiert?", fragte Cheryl besorgt und führte Veronica in den Wohnbereich.
Diese ließ sich seufzend auf das Sofa fallen und rieb sich mit Daumen und Zeigefinger das Nasenbein.
„Ach, es geht mir einfach auf die Nerven, wie sehr Archie unter der Fuchtel meines Vaters steht", sagte sie tonlos.
Cheryl setzte sich neben sie, überkreuze die Beine und legte eine Hand auf Veronicas Knie. 
„Aber du weißt doch, dass er das nur für dich macht. Er möchte Eindruck bei Hiram schinden und beweisen, dass er dich verdient hat."
„Ja, das weiß ich. Aber meinst du nicht, er sollte es viel mehr mir beweisen, als ihm? Ich meine, er macht all diese Dinge und mir kommt es langsam vor, als würde er sich dabei in einen ganz anderen Menschen verwandeln. Ich habe mich in den loyalen, herzensguten Archie Andrews verliebt, der immer darauf bedacht war, das Richtige zu tun. Und jetzt hilft er meinem Dad bei seinen schmutzigen Geschäften, aus denen ich ihn eigentlich raus halten wollte."
„Archie ist immer noch ein guter Mensch, Veronica", sagte Cheryl lächelnd. „Natürlich hat er Fehler gemacht, wer tut das nicht? Aber das Wichtigste ist doch, dass er dich liebt und dich um jeden Preis beschützen möchte. Seine Taten mögen vielleicht nicht die wohlüberdachtesten sein, aber seine Intuition dahinter ist eindeutig die richtige."
Veronica schnaubte überrascht und zog eine Augenbraue hoch.
„Wow, man merkt Tonis Einfluss auf dich mehr als ich gedacht hätte", grinste sie.
Cheryl zuckte lächelnd mit den Schultern und nahm einen Schluck von ihrem Tee.
„Ich weiß. Ich habe mich nur noch nicht entscheiden, ob das gut oder schlecht ist."
„Eigentlich ist es sogar das beste, was dir je passiert ist", ertönte Tonis amüsierte Stimme und die beiden Mädchen auf dem Sofa drehten sich überrascht um.
Das Serpent Mädchen ließ sich grinsend auf dem Sessel neben Veronica nieder und zog die Knie an die Brust.
„Hey, Lodge. Fühlst du dich nach dieser eindrucksvollen Rede besser?"
„Überraschenderweise ja. Ich sollte vermutlich einfach noch mal in Ruhe mit Archie reden. Das war alles ziemlich überstürzt vorhin", seufzte die schwarzhaarige und lächelte Cheryl dankbar an.
„Na, das klingt doch nach einem Plan. Aber kannst du das auf später verschieben? Ich wollte euch vorschlagen, was zu Essen zu bestellen und einen Film anzuschauen. Mein Kopf platzt gleich von der ganzen Lernerei", erwiderte Toni und rutschte unruhig auf ihrem Platz herum. 
„Essen klingt super, wie wärs mit Pizza?"

Kurz vor Mitternacht lag Cheryl an Tonis Körper gekuschelt in ihrem Himmelbett und genoss mit geschlossenen Augen deren Streicheleinheiten auf ihrem Rücken.
„Ich bin stolz auf dich, Cheryl. Was du zu Veronica gesagt hast war wirklich süß."
„Tja, in Sachen Trösten habe ich von der besten gelernt", grinste die rothaarige. Sie spürte das leichte vibrieren von Tonis Körper unter ihr, als diese leise lachte und spürte, wie sich in ihrem eigenen die wohlbekannte Wärme ausbreitete, die sie so oft in Tonis Nähe überrannte. In solchen kleinen Momenten wurde ihr immer wieder bewusst, wie sehr sie tatsächlich in das Serpent Mädchen verliebt war und wie leicht ihre Welt mit Toni an ihrer Seite geworden war.
Langsam hab sie ihren Kopf von der Schulter ihrer Freundin und sah sie an.
„Meinst du, die beiden bekommen das wieder hin?", fragte sie.
„Natürlich. Du weißt doch, die können einfach nicht ohne einander. Sie sind fast so schlimm wie wir" grinste Toni und zog liebevoll an einer Strähne von Cheryls Haaren.
„Wir sind wirklich ziemlich schlimm, was?", lachte diese.
„Wir sind schrecklich! Ich frage mich, wie es die Anderen in unserer Gegenwart aushalten, so kitschig wie wir sind."
Erneut musste Cheryl lachen und streckte sich ein wenig, um ihre Lippen sanft auf Tonis zu legen.
„Bist du aufgeregt wegen dem Test morgen?", fragte sie dann.
„Nicht wirklich. Ich glaube, ich bin ganz gut vorbereitet. Wieso?"
„Naja, ich dachte wir könnten noch mal über die Umgestaltung reden. Ich habe ein umwerfendes, wandbreites Bücherregal im Internet gefunden und.."
Toni stöhnte frustriert auf und zog sich die Decke über den Kopf, bevor sie sich auf die Seite drehte.
„Gute Nacht, Cheryl!"

———
Teil 23, ihr Lieben.
Ich weiß es passiert nicht viel, sorry dafür!
Ich hatte heute zu viel im Kopf, als dass ich etwas spannendes hätte schreiben können, aber ganz ohne konnte ich dann doch nicht.
Ich hoffe ihr verzeiht mir und findet das Kapitel nicht ganz so schrecklich!
Gute Nacht! ♥️

Stay tuned for Part 23 🐍

Shannon.

Choni ~ You Bring Out The Best In Me 🐍🍒Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt