3. xoxo

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„Du Cheryl, wieso genau gefällt dir diese Serie noch mal?"
„Drama. Intrigen. Rachefeldzüge. Muss ich noch mehr sagen?"
Toni fuhr sich frustriert mit der Hand über die Stirn und verfluchte sich innerlich dafür, zugestimmt zu haben, mit ihrer Freundin ein paar Folgen Gossip Girl zu schauen. Die beiden Mädchen saßen nebeneinander, angelehnt an das Kopfteil, auf Cheryls riesigem Bett und balancierten einen Laptop auf ihren Beinen.
Die Rothaarige hatte ihren Kopf auf Tonis Schulter und eine Hand auf ihr Bein gelegt und verfolgte gebannt dem Geschehen auf dem Bildschirm, während Toni äußerst skeptisch versuchte, den Sinn der Aktionen der Hauptcharaktere zu ergründen.
„Aber warum das alles? Sie streiten sich und vertragen sich wieder nur, um im nächsten Moment wieder aufeinander los zu gehen. Einer rächt sich, der andere rächt sich zurück und alles beginnt wieder von vorn. Alle verletzten sich dauernd gegenseitig."
Cheryl seufzte verständnislos und hob ihren Kopf von Tonis Schulter um sie anzusehen.
„Die Welt der Reichen und Schönen - und damit auch Hinterhältigen -, Miss Topaz, ist unergründlich."
„Ach und weil ich eine Southsiderin bin, ist das für mich nicht verständlich zu machen?"
Toni verschränkte die Arme vor der Brust und sah Cheryl herausfordernd an.
Diese war von der plötzlichen Verstimmung des kleinen, zierlichen Serpent Mädchens gleichermaßen überrascht und amüsiert.
„Du siehst süß aus, wenn du wütend bist", grinste sie und wollte ihrer Freundin einen leichten Kuss geben, doch diese wich gekonnt zurück.
„Woah, vergiss es, Blossom! Du bist also der Meinung ich kann dem Geschehen nicht folgen, weil ich nicht reich aufgewachsen bin, so wie du?"
Cheryl lächelte Toni sanft an und schüttelte leicht den Kopf.
„Nein, Toni. So hab ich das nicht gemeint. Ich glaube einfach dass du zu gut bist, um die Intrigen der Charaktere zu verstehen. Du hast keinen Funken Überheblichkeit, Bosheit oder Intriganz in deinem kleinen Körper. Wie sollte jemand, der so selbstlos ist, die Beweggründe von egoistischen, schwachen, verzogenen reichen Kindern nachvollziehen können?"
Während sie sprach wurde Cheryl immer leiser und senkte leicht ihren Kopf, da ihr bewusst wurde, wie sehr sie selbst sich mit diesen Gefühlen auskannte und mit ihrer Beschreibung identifizierte. Sie hatte vielen Menschen weh getan. Aus Gründen, die sie heute nicht mehr nachvollziehen konnte.
Ihre Freundin erkannte sofort welche Gedanken die Rothaarige plagten und nahm deren Gesicht zwischen ihre Hände.
„Hey, wag es ja nicht, so über dich selbst zu denken! Du bist kein schlechter Mensch und vor allem nicht schwach. Und du bist vielleicht ein bisschen eine verwöhnte Prinzessin, aber das macht dich nicht überheblich. Du hast Fehler gemacht, aber wer tut das nicht? Was wirklich zählt ist, dass du deine Fehler eingesehen hast und stark genug warst, dich zu öffnen, um den Menschen, die du verletzt hast, entgegen zu treten und dich ehrlich zu entschuldigen. Und ganz ehrlich - ich mag vielleicht die Racheaktionen in der Serie nicht verstehen, aber deine verstehe ich nur zu gut. Und bei Gott wie du sie durchziehst ist großartig. Du bist großartig, Cheryl Blossom."
Cheryl lächelte Toni traurig an und atmete tief durch.
„Wie machst du dass, Topaz?", fragte sie leise.
„Was meinst du?"
„Du siehst immer nur das Gute in mir."
Toni legte ihre Lippen sanft auf Cheryls und spürte wie ihre Freundin leicht in den Kuss lächelte.
Als sie sich aus dem Kuss gelöst hatten legte Toni ihre Hand auf die des Blossom Mädchens und sah ihr tief in die Augen.
„Das solltest du auch mal probieren, weißt du? Es ist wirklich ganz einfach."
Diesmal was es Cheryl die Toni zu einem Kuss heranzog. Anschließend legte sie ihren Kopf wieder an deren Schulter und einen Arm um ihre Hüfte. Eine Zeit lang saßen sie einfach nur so da, sahen sich einen Film an und genossen die Nähe der Anderen.
„Ich sag es ja wirklich ungern, Prinzessin, aber ich müsste langsam los. Ich bin noch mit Sweetpea, Jug und den Anderen verabredet."
„Sag ihnen ab", erwiderte Cheryl mit geschlossenen Augen.
Toni lachte leise in sich hinein, gab ihrer Freundin einen Kuss auf die Stirn und stand vorsichtig auf, um sich ihre Lederjacke anzuziehen.
„Ich würde nichts lieber tun. Allerdings ist es wichtig, Serpent Zeug, Abstimmungen und sowas."
„Ach, und ich bin nicht wichtig?"
„Natürlich bist du wichtig Cheryl, aber sie.."
„Sind deine Familie. Das weiß ich doch. War nur ein Scherz."
Toni schüttelte grinsend den Kopf.
„Drama Queen."
„Na los, hau schon ab. Ich muss sowieso noch ein Essay für den Englischunterricht schreiben."
„Also gut. Bis dann, Blossom."
Das Serpent Mädchen drehte sich um und wollte das Zimmer verlassen, als Cheryl sie noch einmal zurück rief.
„Hey, Cha Cha!"
Toni blieb im Türrahmen stehen und drehte sich leicht zur Seite um die Rothaarige ansehen zu können.
„Bilde dir nicht ein, dass ich mich zuerst bei dir melde. Wie du weißt muss man sich meine Aufmerksamkeit verdienen", sagte diese ohne von ihrem Laptop aufzuschauen.
„Das ist mein Mädchen", grinste Toni und machte sich schließlich auf den Weg zu den Serpents.

———
Das wäre also Teil 3!
Ich hoffe er hat euch gefallen :)

Shannon.

Choni ~ You Bring Out The Best In Me 🐍🍒Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt