„Das kann so nicht weiter gehen, Jug."
„Und was soll ich tun? Wir haben alle versucht, ihr zu helfen. Aber du weißt doch wie sie ist, seit Toni weg ist."
Betty seufzte mit gerunzelter Stirn, während sie Cheryl beobachtete, die wie jeden Morgen mit dem Rücken an Tonis Spind gelehnt da stand, und wartete. Ihr Gesicht war halb von einer gigantischen weißen Sonnenbrille versteckt, doch Betty wusste, dass sich dahinter, unter den braunen Augen der Rothaarigen, dunkle Augenringe abzeichneten. Seit zwei Wochen sprach Cheryl kaum ein Wort. Abgesehen von der morgendlichen Frage, ob Toni sich bei jemandem gemeldet hatte, blieb sie meist stumm. Ihr Blick war stets nach unten gerichtet, und wenn sie doch einmal aufsah, erkannte man nichts als Sehnsucht in ihren Augen.
„Ich hatte gehofft, dass es ihr mit der Zeit besser gehen würde. Aber mir kommt es vor, als sähe sie jeden Tag trauriger aus."
„Wir können nur warten, Betty. Darauf, dass Toni zurück kommt. Oder darauf, dass Cheryl darüber hinweg kommt", antwortete Jughead sanft. Auch er hatte den Blick auf Cheryl gerichtet. Sie hielt gerade Sweetpea am Arm zurück, der an ihr vorbei gegen war, und redete mit ihm. Jug verfolgte den Bewegungen ihrer Lippen und kannte die Frage, die sie gesellt hatten. Und wie jeden Morgen konnte er auch Sweetpea's Antwort darauf von dessen Lippen ablesen: „Nein. Tut mir leid, Kleine."
Cheryl gab ein schwaches Nicken zurück und drehte sich dann auf dem Absatz herum, um in Richtung ihres Klassenzimmers zu verschwinden.„Miss Blossom? Möchten Sie vielleicht zur Abwechslung mal etwas zum Unterricht beitragen, anstatt nur auf ihren Tisch zu starren?"
Cheryl rührte sich nicht. Sie wusste, dass die Lehrer wie irgendwann in Ruhe ließen, wenn sie sie nur lang genug ignorierte. Sie hatte keinerlei Interesse daran, dem Unterricht zu folgen. Der einzige Grund, aus dem sie jeden Tag diese gottverdammte Gebäude betrat, war die Hoffnung, Toni zu sehen. Jeden Tag starrte sie auf die große Eingangstür und wartete. Wartete darauf, dass die Liebe ihres Lebens die Stufen herauf kam und Cheryl mit ihrem bezauberndem Lächeln ansah, ihre Hand nahm und ihr sagte, dass jetzt alles wieder gut werde.
Und wenn die Schule endlich vorbei war, wartete sie keine Sekunde länger als nötig, um nach Hause zu fahren. Immer in der Hoffnung, Toni wäre vielleicht dort.
Doch seit zwei Wochen wartete sie vergebens. Seit zwei Wochen betrat sie stets ein leeres Haus. Und sie wartete weiter in diesem leeren Haus, ebenfalls vergebens.
An Schlaf war nicht zu denken. Nachts lag die Rothaarige stundenlang wach, einen von Tonis Hoodies, an dem noch etwas von ihrem Duft haftete, fest an sich gedrückt. Am Anfang hatte sie noch geweint. Doch mittlerweile starrte sie nur noch leer in die Dunkelheit, bis sie vor Erschöpfung einschlief. Doch meist wurde sie schon kurz darauf von schrecklichen Alpträumen geweckt, die sie schreiend und schwitzend aufschrecken ließen. Ohne Toni neben sich konnte sie einfach nicht gut schlafen.
Ein sanftes vibrieren in ihrer Hosentasche holte Cheryl in die Realität zurück. Hastig zog sie es heraus und entsperrte den Bildschirm.1 neue Nachricht von Veronica
Hey Süße, ich hoffe dir geht es gut?
Hast du Lust auf Pop's nach der Schule? Es würde dir gut tun, mal raus zu kommen ♥️Seufzend vergrub Cheryl ihr Gesicht in den Händen und atmete tief durch, um einen Herzschlag zu beruhigen. Jedes Mal, wenn ihr Handy klingelte, fingen ihre Hände vor Aufregung an zu zittern und sie betete, dass es eine Nachricht von Toni war. Doch wieder wurde sie enttäuscht.
Genervt antwortete sie Veronica kurz, dass sie keine Lust hatte, heute etwas zu unternehmen und fuhr dann fort, in den Erinnerungen an ihre Freundin zu versinken.
Die zwei Wochen ihrer Abwesenheit kamen ihr wie eine endlose Tortur vor, ihre ganz persönliche Folter. Und seit JJ's Tod hatte sich Cheryl nicht mehr so leer gefühlt,wie jetzt.Als sie am Nachmittag zu Hause ankam, schmiss sie ihre Tasche rücksichtslos in die nächste Ecke und begab sich auf direktem Weg in die Küche. Ihre zitternde Hand legte sich fest um den Griff des Kühlschranks. Doch sie hielt kurz inne. Sie kämpfte mit sich selbst, mit dem leeren Gefühl in ihrer Brust, und vor allem mit ihrem Hass gegen sich selbst. Toni hatte ihr immer gesagt, sie sei der liebenswerteste Mensch auf der Welt. Zumindest für sie. Und Cheryl hatte an ihrer Stimme gehört, und in ihren Augen gesehen, dass sie es wirklich so meinte. Und doch hatte sie es geschafft, sogar den Menschen zu vergraulen, der sie geliebt hatte, als sie es selbst nicht konnte. Jetzt war Toni weg, und es gab niemanden mehr, der Cheryl das Gefühl gab, geliebt zu sein.
Der Rothaarigen entfuhr ein leises schluchzen und sie wischte sich eilig mit der Handfläche die Tränen aus ihrem Gesicht, bevor sie den Kühlschrank öffnete und die inzwischen fast leere Vodkaflasche heraus nahm.
Mit der anderen Hand holte sie ein Glas aus dem Schrank. Abwesend ließ sie die klare Flüssigkeit in das Glas laufen, starrte beinahe durch den Strahl hindurch.
Sie leerte die Flasche und stellte sie einfach wieder auf dem Tresen ab, bevor sie ins Wohnzimmer ging.
Müde ließ sie sich auf das große Sofa fallen, nahm einen großen Schluck aus ihrem Glas und verzog das Gesicht, als der Alkohol ihre Zunge berührte. Doch sie ignorierte das Brennen in ihrer Kehle, lehnte sich zurück und betrachtete das Bild über dem Kamin, dass Veronica ihr und Toni zu deren Einzug geschenkt hatte. Sie sah jedes einzelne Foto ihrer Freundin genau an, versuchte sich daran zu erinnern, wie sich ihre Haut auf Cheryls angefühlt hatte. Wie sich ihre Lippen auf ihren angefühlt hatten.
Wie jeden Abend wünschte sie sich nichts mehr, als dass Toni durch die Tür treten und einen Arm um sie legen würde, wie sie es sonst immer gemacht hatte, wenn sie aus einer Schicht im Whyte Wyrm kam.
Doch sie wusste, dass das nicht passieren würde. Toni würde nicht kommen. Heute nicht, und morgen auch nicht. Cheryl musste sich mit dem Gedanken anfreunden, dass sie die Liebe ihres Lebens für immer verloren hatte.
Sie war allein.———
Teil 46 ✌🏼
Ja ich lebe noch, ja es hat eeeeewig gedauert und ja es tut mir verdammt leid!
Ich hab momentan leider echt kaum Zeit zu schreiben. Aber ich versuche es weiter! Versprochen. ♥️♥️
Ich hoffe der Teil hat euch gefallen und wünsche euch noch eine schöne Woche.Shannon. ♥️
PS.: ist noch nicht Korrektur gelesen worden, also verzeiht mir, falls sich Fehler eingeschlichen haben 😬
Stay tuned for Part 47 🐍🍒
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Choni ~ You Bring Out The Best In Me 🐍🍒
FanficHallo ihr Lieben! Dies ist meine Choni Fanfiction und gleichzeitig auch meine erste Fanfiction überhaupt! Ich hoffe sie gefällt euch und wünsche euch viel Spaß beim Lesen! :) 23.Mai 2018 : #1 in ‚Choni' (Angesagt)♥️ 02. Juni 2018: #17 in ‚lovestory...