22. Home Sweet Home

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„Toni, lass das. Wann hast du eigentlich wieder mit dem Fotografieren angefangen?", fragte Jughead genervt und legte seine Hand auf die Linse von Tonis Kamera, die sie ihm vors Gesicht hielt.
„Ich war Donnerstsg und Freitag vor der Party doch mal wieder in meinem Trailer und hab sie gleich mit genommen."
„Warte, wann warst du davor zuletzt da?", fragte Betty grinsend.
„Äh.. wann war die Krisensitzung wegen den Pinestine Phoenixes?"
„Vor einer Woche ungefähr?"
„Dann vor etwas mehr als einer Woche ungefähr", sagte Toni und zuckte mit den Schultern, bevor sie die Kamera erneut hob, um ein Foto von Veronica und Archie zu schießen, die gerade Hand in Hand auf den Eingang der Riverdale High zuliefen.
„Guten Morgen, Leute", warf Archie strahlend in die Runde.
„Worüber habt ihr geredet?", fragte Veronica und umarmte Betty zur Begrüßung.
„Darüber, das Toni anscheinend bei Cheryl eingezogen ist", grinste Jug.
Das Lodge Mädchen quietschte freudig auf und klatschte in die Hände.
„Oh mein Gott, das ist sowas von süß!"
Toni verdrehte die Augen und boxte Jug fest gegen die Brust.
„Schwachsinn, ich bin nicht bei ihr eingezogen. Wir verbringen nur viel Zeit miteinander. Und im Thistlehouse haben wir wesentlich mehr Platz und Privatsphäre als in meinem Trailer mitten auf der Southside."
„Natürlich. Red dir das nur ein, wenn es dir hilft."
„Leck mich, Jones."
Jug wollte gerade einen weiteren Spruch los werden, doch Betty legte ihm eine Hand auf die Brust, um ihn zum schweigen zu bringen.
„Wo ist Cheryl überhaupt?", fragte sie dann.
„Sie musste noch was mit dem Pflegepersonal ihrer Nana abklären, sie wusste nicht wie lange es dauern würde, deswegen bin ich ohne sie gefahren."
„Wenn man vom Teufel spricht", antwortete Veronica und deutete mit dem Finger hinter Toni.
Der rote Thunderbird kam gerade auf dem Hauptparkplatz der Schule zum stehen, als Toni sich umdrehte.
Cheryl klappte ihre Sonnenblende herunter, überprüfte in dem kleinen Spiegel noch einmal ihren Lippenstift und richtete den Kragen ihrer roten Lederjacke, bevor sie zufrieden ihren Sicherheitsgurt löste und mit ihrem berühmten selbstsicheren Blossom-Lächeln ausstieg. 
Sofort spürte sie, wie sich alle Blicke auf sie richteten. Ein Mädchen aus ihrem Geschichtskurs stieß die Schülerin neben ihr an der Schulter an und zeigte recht auffällig auf Cheryl. Diese schüttelte den Kopf über die vorhersehbare Sensationsgeilheit ihrer Mitschüler und legte sich ihre langen roten Haare nach vorn über die Schulter, um stolz das Serpent Abzeichen auf ihnen Rücken zu präsentieren, bevor sie mit großen Schritten auf ihre Freunde zuging.
„Guten Morgen, meine Lieben", sagte sie mit einem strahlenden Lächeln in die Runde.
„Cheryl", erwiderte Veronica. „Nette Jacke."
„Nicht wahr? Ein besonderes Geschenk von meiner Familie."
Während des kurzem Gespräches nahm sie mehrmals das Klicken von Tonis Auslöser wahr. 
„Liebling, würdest du das bitte lassen?", seufzte sie, konnte sich dabei ein Lächeln aber nicht verkneifen und klang auch nicht besonders überzeugend.
„Ich würde, wenn ich könnte. Aber du siehst heute besonders umwerfend aus."
„Das hast du ihr gestern im Bijou auch gesagt", sagte Jughead und verdrehte die Augen.
„Und am Samstag im Pop's auch", stimmte Archie zu.
„Na und? Ich weiß im Gegensatz zu euch wie man seiner Freundin Komplimente macht."
Cheryl lachte auf und gab Toni einen sanften Kuss auf die Wange.
Archie legte die Stirn in Falten, drehte sich zu Veronica und öffnete den Mund um etwas zu sagen.
„Lass gut sein, Süßer. Alles was du jetzt sagen würdest, würde ihren Vorwurf nur bestätigen", unterbrach ihn Vronnie und tätschelte entschuldigend seine Schulter.
Jug, der gerade einen Schluck aus seiner Wasserflasche genommen hatte, verschluckte sich und stieß eine seltsame Mischung aus Lachen und Husten hervor.
„Wir sollten langsam rein gehen, die erste Stunde beginnt gleich", warf Betty ein und klopfte ihrem Freund besorgt auf den Rücken.
Die Freunde verabredeten sich noch zum Essen in der Mittagspause und begaben sich dann zu ihren Unterrichtsräumen.
Als Cheryl in ihrem Klassenzimmer ankam, entdeckte sie einen freien Platz neben Sweetpea.
„Hey Sweets", begrüßte sie ihn. „Ist der Platz noch frei?"
„Klar, Serpent Lady", erwiderte er grinsend und schob den Stuhl zurück, damit Cheryl darauf Platz nehmen konnte.
„Ist das dein Ernst, Blossom?", höre sie plötzlich eine vertraute Stimme rufen.
Sie drehte sich um und entdeckte Reggie in der hinteren Ecke des Raumes. Er saß breitbeinig auf einem Tisch und sah sie wütend an.
„Was genau meinst du?"
„Du bist jetzt eine von denen?", fragte der Bulldog und deutete angewidert auf ihre Serpent Jacke.
„Ich wüsste nicht, was dich das angeht", erwiderte sie arrogant lächelnd und drehte sich wieder nach vorn. Sie hatte keine Lust auf seine kindischen Hasstiraden den Serpents gegenüber.
„Das geht uns alle etwas an. Interessiert es hier denn keinen, dass diese Gang von Kriminellen und Betrügern immer weiter wächst?"
Sweetpea knallte seine Faust auf den Tisch und stand wütend auf.
„Komm hier rüber und sag das noch mal, College Boy!"
Cheryl legte beruhigend eine Hand auf seinen Oberarm und zog ihn ein Stück zurück.
„Lass es gut sein, Sweets. Seine dummen Sprüche werden ihm schon noch im Hals stecken bleiben", sagte sie kalt und drehte sich dann zu Reggie.
„Und du. Müsstest du es nicht langsam mal besser wissen? Die Serpents haben schon einigen Northsidern den Arsch gerettet. Also tu dir selbst einen Gefallen und rede nicht von Dingen, von denen du nicht die leiseste Ahnung hast."
Reggie wollte noch etwas erwidern, doch in diesem Moment betrat der Lehrer den Raum und rief die Klasse zur Ruhe auf.
Mit einem letzten vernichtenden Blick in Reggies Richtung setzte sich Cheryl wieder.
„Nicht schlecht, Blossom", grinste Sweetpea leise und stieß die rothaarige freundschaftlich mit der Schulter an.

Choni ~ You Bring Out The Best In Me 🐍🍒Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt