Kapitel 57

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Nach paar Tagen durften wir nach Hause mit Toprak.
Er umarmte mich jedes Mal, damit er mich als Mutter sah. Weil ich ihn nicht stillen durfte, mussten wir ihm Milch von einer anderen Mutter geben. Sie spendete ihr Milch und ich war Ihr dankbar dafür.

Im Auto fiel mir ein, dass wir kein Zimmer hatten.

Ich: Azad dur! (Stopp)

Azad: Ne oldu? (Was ist los?)

Ich: Wir haben kein Zimmer! Wo soll Toprak schlafen? Wo soll ich ihn stillen? Wo soll ich seine Windeln wechseln?

Azad fing anzulachen. Und ich fing an ihn zuschlagen. (Natürlich aus Spaß!)

Ich: Warum lachst du?

Azad: Du hast die Sache zu ernst genommen.

Er verletzte mich so sehr, als er das sagte. Mein Lächeln verging und ich redete nicht mehr mit ihm. Er merkte, dass er die falsche Wortwahl hatte und versuchte sich zu entschuldigen.
Ich ignorierte ihn weiterhin und dann kamen wir schon an. Weil wir kein zu Hause hatten und wir noch nicht verheiratet waren, gingen wir zu Azad. Er wohnte alleine und hatte genügend Zimmer.

Ich stieg aus dem Auto und holte Topraks Sachen raus der Garage und wir gingen zusammen ins Haus. Ich trug ihn am Bauch.
Aber Azad stieg nicht aus, weil ich sauer auf ihn war, drehte ich mich auch nicht um.

Ich hörte nur das Auto, wie er damit wegfuhr.

Dann schloss ich die Tür hinter mir.

Ich: Gel Oglum gel, bu Baban beni delirtiyor.
(Komm mein Sohn, dein Vater regt mich auf.)

Ich führte immer Gespräche mit Toprak. Mir kam es so vor, als ob er mich verstand.

Ich setzte ihn auf das Sofa und ging in die Küche um sein Essen vorzubereiten.
Dann fing er schon an zu weinen. Er konnte nie ohne mich bleiben. Wir hatten eine Verbindung. Danach nahm ich ihn auf mein Arm und wir kochten zusammen.
Als wir fertig waren, ging ich mit ihm ins Wohnzimmer und fütterte ihn. So schlief er auch ein.

Ich zeigte es nicht, aber ich machte mir trotzdem Sorgen, um Azad und rief ihn an.
Aber es klingelte nicht und ich ließ es dabei. Danach ging ich zu Toprak und legte mich zu ihm. So schliefen wir beide.

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Nach paar Stunden erwachte ich, wegen Topraks Geheule.
Und merkte nebenbei, dass Azad zu Hause war. Von oben kamen Geräusche, ich nahm Toprak in die Arme und ging die Treppen hoch.

Als ich oben war, sah ich das Zimmer. Es war hellblau gestrichen und Azad hatte schon das Bett aufgebaut. Ich legte Toprak darein und lächelte Azad an. Ich hüpfte auf ihn und schrie: „Dankschön, Dankeschön!"

Ich: Ich liebe dich!

Azad: Ich dich auch Askim. Özür dilerim öyle demek istemedim. (Tut mir leid, ich meinte es vorhin nicht so.)

Ich umarmte ihn nochmal und dann half ich ihm. Das Zimmer sah so schön aus. Ich war fasziniert davon, wie schnell Azad alles hinbekam.

Endlich war alles gut, außer dass ich umziehen musste.

Acelya & AzadWo Geschichten leben. Entdecke jetzt