Jenny PoV
Emillia läuft neben mir her und erzählt mir dabei von ihrer Familie und dass sie niemanden mehr hat zu dem sie wirklich gehört. Sie hatte Manu wirklich geglaubt, dass er sie mochte und war total auf ihn hereingefallen. Ein wenig Leid tut sie mir schon und am liebsten würde ich sie einfach in den Arm nehmen und sie trösten, obwohl es mir selber gerade nicht so besonders gut geht. Es ist schon merkwürdig, ich gehe hier wie selbstverständlich mit der Affaire meines Verlobten durch die Straßen von San Myshuno und verstehe mich wirklich gut mit ihr. Ihre ganze Ausstrahlung ist so angenehm und vertrauenswürdig. Aber gerade, als ich ihr anvertrauen will, dass ich auch noch von Manu schwanger bin, fängt das Baby in meinem Bauch heftig an zu treten. Überrascht keuche ich auf und halte mit meinen Händen meinen Bauch. Emillia bemerkt das und fragt sofort besorgt „Was ist mit dir? Hast du Schmerzen?" Das Gerumpel in meinem Unterleib ist immer noch ziemlich intensiv und mit einem Mal scheint es mir wichtig, ihr nichts von der Schwangerschaft zu erzählen. Ich schüttele meinen Kopf und sage nur „Ich glaube, ich habe etwas Falsches gegessen vorhin. Oder der ganze Stress mit Manu ist mir etwas auf den Magen geschlagen." Zufrieden nickt sie und wir gehen weiter. Das Würmchen hat sich ein wenig beruhigt.
Kurz bevor wir an unserer WG angekommen sind, sagt Emillia plötzlich ziemlich niedergeschlagen „Schade, dass du schon hinein gehen willst. Es war so schön mit dir zu quatschen. Jetzt muss ich wieder ganz allein in mein ungemütliches Hotelzimmer." Aufmunternd lächele ich ihr zu „Ich fand es auch ganz nett. Vielleicht können wir das ja mal wiederholen? Ich möchte mich jetzt aber wirklich etwas hinlegen. Vielleicht brüte ich ja doch so etwas wie eine Magen-Darm Grippe aus." Aber sie lässt nicht locker. „Möchtest du wirklich nicht noch ein bisschen mit zu mir kommen? Ich mag nicht so allein sein und mit dir fühle ich mich wohl." Und tatsächlich schafft sie es mich zu überreden. „Na gut. Aber nicht mehr solange. Ist es weit von hier?" Sie fällt mir überglücklich um den Hals und sagt „Danke. Das ist so toll von dir. Wir müssen mit der Bahn nur zwei Stationen fahren. Komm." Sie nimmt meine Hand und ich lasse mich von ihr mitziehen. Naja, ich habe sowieso nichts anderes vor und eigenartigerweise lenkt sie mich ein wenig von meinen Gedanken an Manu ab, obwohl sie doch eigentlich der Grund unserer Trennung ist. Wieder bekomme ich einen leichten Tritt von meinem Baby. Ich ignoriere es. Es wird schon alles in Ordnung mit dem kleinen Wesen sein. Vielleicht sollte ich aber zur Vorsicht morgen mal zum Arzt gehen. Sicher ist sicher.
Nach einer kurzen Bahnfahrt und wenigen Metern zu Fuß kommen wir an ein sehr heruntergekommenes Hotel. Die Arme muss hier hausen? Das ist echt die schäbigste Ecke von San Myshuno und auch das Gebäude sieht alles andere als einladend aus. Entschuldigend sieht sie zu mir „Ich habe ja gesagt. Es ist echt trostlos hier. Ich hoffe, dass ich bald einen einigermaßen ordentlichen Job bekomme und mir was besseres leisten kann." Ich folge ihr ins Innere. Auch hier ist es düster, verqualmt und die Wände und Böden sehen aus, als wären sie seit der Erbauung des Hauses noch nie renoviert worden. Alles ist schmuddelig und verwahrlost. Wir fahren mit dem altertümlichen Aufzug in den dritten Stock und Emillia schließt eine der zahlreichen Türen auf. Das Zimmer ist, wie zu erwarten war im gleichen Zustand wie alles andere hier im Gebäude. Es sieht so aus, als wäre hier seit Jahren niemand mehr zum Saubermachen gewesen. In dem Raum befinden sich ein klappriger Stuhl vor einem kleinen Tisch und ein großes Bett mit einem Nachttischchen. Ich sehe mich um und überlege, wo ich mich hinsetzen kann und entscheide mich dann für das Bett. Emillia setzt sich neben mich und sagt betrübt „Willkommen in meiner Welt." Wieder bekomme ich Mitleid mit der jungen Vampirin und bin froh sie nicht allein gelassen zu haben. Wenn ich so wohnen müsste und nach allem, was passiert ist, würde ich wohl durchdrehen. Ich kann mich echt glücklich schätzen so tolle Freunde, wie Sonja, Anna und Dustin zu haben. Ups. Mir fällt ein,dass ich Dustin ja gar nicht Bescheid gesagt habe. Ich suche mein Handy in der Hosentasche, aber da ist es nicht. Mir fällt ein, dass wir ja nur ganz kurz zum Trödelmarkt wollten und ich es auf meiner Kommode liegen gelassen habe. Ein wenig plagt mich mein schlechtes Gewissen. Aber ich werde ja nicht ewig hier bleiben...
Wir reden noch einige Zeit, dann sage ich zu Emillia, dass ich nach Hause müsse. Wieder sammeln sich Tränen in ihren Augen, aber ich kann mich jetzt nicht wieder davon erweichen lassen. Sie rückt näher zu mir und sieht mir fest in die Augen „Bitte bleib doch noch. Es fahren bis morgen früh keine Züge mehr und es ist doch gefährlich hier in der Gegend als Mädchen allein herumzulaufen." Hatte sie das etwa von Anfang an geplant? Ich seufze und schüttele meinen Kopf „Sorry, aber ich muss. Meine Freunde werden sich Sorgen machen." Plötzlich verändern sich ihre Augen. Das Grau wird mit einem Mal zu einem leuchtenden Grün. Mein Herz schlägt schneller. Diese Augen habe ich so vermisst... Gerade als ich nachgeben will, tritt mein Baby wieder so heftig in meinem Bauch, dass ich kurz die Augen schließen muss. Das bringt mich zurück ins Hier und Jetzt. Verwundert sehe ich Emillia an, die gerade genauso verwirrt ist wie ich. Was geht hier vor? Wie verändert sie ihre Augenfarbe? Ohne ein weiteres Wort stehe ich auf und will zur Tür. Aber Emillia ist schneller und stellt sich mir in den Weg.
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Übler Cut, ich weiß <3 Aber ich versuche heute noch ein weiteres Kapitel zu posten. Jetzt muss ich erstmal in die Schule und bekomme die Ergebnisse meiner Prüfungen. Ich hab echt schlecht geschlafen vor Aufregung und deshalb lieber noch etwas geschrieben ^^
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Meine neue Welt ~ GLP | Freedomsquad | FF ~ Youtubesims
FanfictionFortsetzung von "Eine andere Welt" Jenny musste für ihr Medizinstudium nach San Myshuno ziehen. Dort lernt sie die Welt der Youtuber kennen. Sie verliebt sich eines Tages in die Stimme eines sehr bekannten Youtubers, GLP. Er ist ein Halbvampir, weil...