Am nächsten Morgen sind wir alle fertig für die Abreise. Wir hatten gestern Abend noch Zugtickets für mich ausgedruckt und die Abfahrtszeiten unserer Züge liegen zum Glück nah beieinander. Wir fahren mit Dados Auto in die kleine Stadt. Das parkt er für die Zeit bei seinen Eltern, die ganz in der Nähe des Bahnhofs wohnen. Sie sind im Moment mit seinen kleineren Geschwistern im Urlaub, also stört es dort niemanden. Als ich meine Tasche aus dem Kofferraum nehme, hilft Dado mir und drückt mir dann noch einen Stoffbeutel in die Hand „Das ist für dich, falls dir mal wieder vom Essen schlecht werden sollte. Ein paar Plasmafrüchte und meine Marmelade." Ich gebe ihm einen Kuss auf die Wange. Selbst in der hektischen Zeit denkt er an mich. Er ist wirklich der allerliebste Vampir, den ich kenne.
Mein Zug fährt ein paar Minuten eher als der nach San Myshuno. Der Abschied fällt mir unglaublich schwer. Am liebsten würde ich Manu nicht mit den anderen fahren lassen und ihn mit zu mir nach Hause nehmen. Aber ich weiß, dass es nicht möglich ist. Er ist der stärkste Vampir und Erbe eines der mächtigsten Vampirzirkels. Er hatte geschworen, als sein Onkel mich entführt hatte, dass er alle feindlichen Vampire auslöschen wird. Mein Held.
Nach einem langen Abschiedskuss schiebt er mich sanft in den Waggon. Ich bleibe noch an der Tür stehen und winke ihm zu bis der Zug den Bahnhof verlassen hat. Dann suche ich mir einen Platz. Die Fahrt dauert drei Stunden, in denen ich mir überlege, wie ich meiner Mom von der geplanten Hochzeit erzählen soll. Einfacher wäre es natürlich, wenn Manu dabei sein könnte. Bei meinem Bruder mache ich mir gar keine Sorgen. Eher nur, weil ich ihm nicht erzählt habe,dass ich mit einem seiner größten Youtube-Idole zusammen bin.
Meine Mom schließt mich überglücklich in die Arme „Schatz. Es ist so schön dich wieder hier zu haben. Wie lange bleibst du?" Hm, das ist eine gute Frage. Voraussichtlich so lange bis Manu und die anderen den feindlichen Vampir gefangen haben. Aber diese Aussage würde meine Mom wahrscheinlich dezent verstören. Und so zucke ich mit den Schultern „Ich bin erstmal wieder für drei Wochen krank geschrieben. Mal sehen..." Meine Mom grinst breit und sagt dann „Mal sehen, wie lange du es ohne deinen Manuel aus hälst?" Ich werde rot und nicke leicht. Ich hatte Mom von meiner Beziehung erzählt und dass ich zu ihm gezogen bin. Das hatte sie echt gut aufgenommen. Ob es mit der Hochzeit auch so sein wird? „Schade, dass er nicht mitgekommen ist. Ich hätte ihn ja gern mal kennengelernt." Ich schlucke. Ich vermisse ihn jetzt schon schrecklich und wäre meiner Mutter sehr dankbar, wenn wir endlich das Thema wechseln könnten. Und zum Glück hat sie Erbarmen. „Zuhause wartet eine echt riesengroße Überraschung auf dich." Jetzt bin ich neugierig, aber Mom schweigt wie ein Grab, während ich den ganzen Weg bis zu unserem Häuschen versuche zu erraten, was es wohl für eine Überraschung sein kann.
Als wir endlich da sind. Begrüßt mich nur unser Schäferhund Rüde aufgeregt und überschwänglich. Von meiner Hündin ist keine Spur zu sehen. Fragend sehe ich zu meiner Mutter herüber, sie grinst fröhlich und sagt „Schau mal im Hinterhaus. Sie liegt bestimmt auf ihrem Platz. Deine Maus ist nämlich tragend und daher in letzter Zeit immer ein wenig müde." Eilig mache ich mich auf die Suche nach meiner Hündin. Und ich finde sie auf ihrer Decke tief schlafend. Ein warmes Gefühl durchströmt meinen ganzen Körper. Meine Tizia wird Babys bekommen. Kleine kuschelige Wollknäule, die balgend und spielend hinter ihrer Mama her tappsen. Ganz leise, um die schlafende Hündin nicht zu wecken,frage ich meine Mom „Wann ist es denn so weit?" Sie strahlt mich an „So in einer bis zwei Wochen. Ganz genau kann es der Tierarzt nicht sagen. Aber sie ist top fit und die Welpen auch." Ich spüre Tränen aufsteigen. Na toll, das wird bei mir auch zum Dauerzustand. Diesmal aber vor Freude. Ich hatte mir immer schon Welpen von meiner Hündin gewünscht. Jetzt streckt sich meine Hübsche und als sie die Augen öffnet und mich bemerkt, wedelt sie sofort freudig mit ihrer Rute. Sie will aufspringen, aber ich setze mich zu ihr auf die Decke. Sofort leckt sie meine Hände und beschnuppert mich dann ganz ausgiebig. Ich streichele ganz vorsichtig über ihren Bauch an dem schon eine kleine Wölbung zu erkennen ist. Ich lehne mich an der Wand an und die Hündin legt ihren Kopf auf meinen Bauch. Ich genieße es hier mit ihr zu kuscheln und so verharren wir lange bis meine Mom mich zum Essen ruft.
Es gibt Pfannkuchen, mein Lieblingsessen. Und doch wird mir bei ihrem Anblick augenblicklich wieder übel. Warum passiert das jetzt wieder? Bei Dado hatte ich die Probleme doch auch nicht mehr gehabt? Aber da fällt mir Dados Marmelade ein. Ich hole sie aus der Tasche und bestreiche meinen Pfannkuchen dick damit. Meine Mom rümpft ein wenig die Nase „Was ist das denn? Das sieht echt komisch aus." „Marmelade von einem guten Bekannten. Das schmeckt voll lecker, möchtest du auch mal probieren?", frage ich und halte meiner Mom ein Stückchen hin. Sie nimmt es und kaum hat sie es im Mund, verzieht sie angewidert ihr Gesicht „Schatz, das schmeckt ja furchtbar. Wie kannst du so etwas essen?" Ich zucke mit meinen Schultern und esse den restlichen Pfannkuchen auf. Mir schmeckt es halt. Ich kann Moms Reaktion gar nicht verstehen.
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Meine neue Welt ~ GLP | Freedomsquad | FF ~ Youtubesims
FanfictionFortsetzung von "Eine andere Welt" Jenny musste für ihr Medizinstudium nach San Myshuno ziehen. Dort lernt sie die Welt der Youtuber kennen. Sie verliebt sich eines Tages in die Stimme eines sehr bekannten Youtubers, GLP. Er ist ein Halbvampir, weil...