Ein neuer Vampir

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Jenny PoV

Ich fühle mich nutzlos und schwerfällig wie eine Seekuh. Mein Bauch hat nun schon einen beachtlichen Umfang angenommen. Sonja macht mit mir zusammen gerade einen Ultraschall, um die Herztöne meines kleinen Mini-Vampirs zu überprüfen. Manu sitzt natürlich neben mir und ich kann seine Freude und Aufregung richtig spüren. Seine smaragdgrünen Augen strahlen und er lächelt glücklich. Und obwohl er jetzt seit mehreren Tagen auf der Suche nach Derek und Emillia ist, lässt er sich seine Erschöpfung nicht anmerken. Leise sage ich zu ihm, während wir auf die gleichmäßigen Herzschläge unseres Babys lauschen „Du musst dich ausruhen. Wenn ihr Emillia und Derek findet und es zum Kampf kommt, ist es nicht so gut, wenn du so kaputt bist." Bittend sehe ich ihn an „Ich habe Angst um dich. Wir brauchen dich." Er gibt mir mit seinen kühlen Lippen einen zärtlichen Kuss auf die Stirn und lächelt mich liebevoll an „Ich pass schon auf. Mach dir keine Sorgen um mich." Dann streichelt er liebevoll übermeinen Seekuhbauch und das Leuchten in seinen Augen wird noch intensiver.

Plötzlich kommt Dado ins Zimmer. Als er meinen entblößten Bauch sieht, senkt er verlegen den Kopf. Ich muss grinsen. Ich finde es immer noch erstaunlich, dass ein Vampir so rot werden kann, sogar unser niedlicher Vegetarier-Vampir. Maudado stottert jetzt leicht überfordert „Manu, ähm ich habe... also ich weiß jetzt..." Auch Manu kann sich ein Grinsen nicht verkneifen. Aber um seinen Freund zu erlösen, geht er mit ihm aus dem Zimmer. Nur undeutlich kann ich ihrer Unterhaltung folgen, aber das Wichtigste ist: Dado hat Derek und Emillia aufgespürt. Sie haben sich in einem Vorort in einer alten Ruine versteckt. Er hat sie ein wenig beobachtet, sie scheinen sich dort sehr sicher zu fühlen. Ich verspanne mich, als ich Manus Stimme vernehme „Also gut. Wir bereiten uns für den Kampf vor. Diesmal werden wir sie erwischen und ihnen ihre dunklen Fähigkeiten für immer nehmen." Dados Stimme ist unsicher, als er antwortet „Ich wünschte mir, dass Zombey hier bleiben würde. Aber der sture Kerl lässt sich nicht davon abhalten." Ich seufze leise und schaue zu Sonja herüber. Es geht uns allen so. Wir alle haben bei ihnen einen unserer Liebsten und schreckliche Angst, dass ihnen etwas passieren könnte. Ich habe zwar großes Vertrauen in Manus Kräfte, aber Emillias Fähigkeiten Gefühle zu manipulieren kann auch ihm gefährlich werden.

Sonja setzt sich zu mir und lächelt mich matt an „Also, ist es nun soweit. Ich hoffe, dass Palle auf sich aufpasst. Ich bleibe bei dir."Ich nehme ihre Hand und drücke sie leicht. Wie gerne wäre ich jetzt schon ein Vampir und könnte den Jungs zur Seite stehen.

Zögernd beginne ich Sonja von Manus und meinem Notfallplan zu erzählen.Anders als erwartet nickt sie nur leicht und lächelt mich an „Ich finde es unglaublich, wie sehr ihr beide füreinander da seid."Nach einem Moment sagt sie dann leise „Danke Jenn, dass du mir gezeigt hast, worauf es bei einem Jungen wirklich ankommt. Mein Gott war ich blöd und hab mich immer auf die falschen Typen eingelassen. Das mit Palle ist so... Ich kann es gar nicht wirklich beschreiben... es ist einfach so, wie endlich angekommen zu sein. Er gibt mir Sicherheit und Selbstvertrauen. Und das ist das aller schönste, was ein Mann einem bieten kann. Scheiß auf Geld, fette Autos und Villen. Liebe ist halt doch unbezahlbar." Ich bin wirklich gerührt von ihren Worten und froh, dass sie meine Freundin ist. Wir beginnen zusammen scherzhaft unsere Zukunft auszuschmücken. Wir zusammen mit dem Freedom-Squad in einer großen WG auf dem Land. Mit ganz vielen Kindern, wovon die meisten allerdings von Maudado und Zombey adoptiert werden würden. Wir würden die ganze Welt davon überzeugen, dass es auch gute Vampire gibt und alle friedlich miteinander leben können. Wir sind ja der beste Beweis dafür. Es tut gut mit ihr zu lachen und für den Moment die Angst um unsere geliebten Männer zu vergessen.

Wir werden von der Türklingel aus unseren lustigen Zukunftsträumen gerissen und ich sehe Sonja erschrocken an. Sie drückt noch einmal meine Hand und geht dann um die Türe zu öffnen. Nach wenigen Minuten kommt sie mit einem hochgewachsenen blonden Mann wieder. Seine Hautfarbe und auch seine geschmeidigen Bewegungen lassen keinen Zweifel. Er ist ein Vampir. Unsicher schaue ich ihn an. Mit fremden Vampiren habe ich bisher nur die schlechtesten Erfahrungen gemacht. Aber Sonja lächelt so entspannt, dass ich eine eine leise Ahnung habe, wer dort vor mir steht. Es muss Sonjas Stiefvater sein. Und diese Annahme bestätigt er jetzt auch, als er sich mit samtener Stimme an mich wendet „Hallo, ich bin Josef. Der Mann von Sonjas Mutter. Ich bin hier um meine Tochter Emillia zur Vernunft zubringen." Na dann viel Glück. Und ich kann mir den Gedanken nicht verkneifen, dass ich hoffentlich mein Kind besser erziehe. Er nimmt sich einen Stuhl und setzt sich ganz selbstverständlich zu uns ans Bett. Beschämt entschuldigt er sich in meiner Anwesenheit bei Sonja, dass er ihr nicht geglaubt hat und verspricht alles zu tun, damit Emillia keine Gefahr mehr für uns ist. Ich beginne ihm zu vertrauen. Aber trotzdem habe ich meine Zweifel. Was wird er im Ernstfall tun, wenn es zu einem Kampf kommt? Wird er sich nicht auf die Seite seiner Tochter stellen? Eltern würden doch immer alles für ihre Kinder tun, egal wie enttäuscht sie von ihnen sind.

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So, nun geht diese FF langsam zu Ende. Ich schätze noch zwei, höchstens drei Kapitel. Aber es wird natürlich noch spannend. Wird der FreedomSquad #diekomischefrau unschädlich machen? Wie reagiert Emillias Vater auf die Taten seiner Tochter? Und geht mit Jennys Geburt alles gut? :) 

Meine neue Welt      ~ GLP | Freedomsquad | FF ~ YoutubesimsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt