Die Abmachung

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Jenny PoV

Ich kuschele mich in die Arme meines süßen Halbvampirs. Mit meiner freien Hand, in der keine Kanüle steckt, streiche ich sanft über seinen Arm und spüre, wie ich auf seiner kühlen Haut eine leichte Gänsehaut hinterlasse. Ich möchte nicht, dass er sich Sorgen macht, aber ich kann selbst gerade kaum etwas Positives aus unserer Situation erkennen und ihn aufmuntern. Ich habe in meinem Medizinstudium schon genug gelernt, dass ich weiß: Es stimmt etwas nicht mit mir und dem Baby. Es ist kein normaler Schwächeanfall durch die ganze Aufregung der letzten Tage. Ich muss herausfinden, was es ist. Ich bin mir sicher, auch wenn Manu etwas weiß, würde er mir nichts davon sagen um mich nicht zu beunruhigen. So gut kenne ich meinen Freund mittlerweile. Er versucht alles Schlimme von mir fernzuhalten. Ich liebe ihn dafür, aber trotzdem muss ich das jetzt wissen, denn es geht hier nicht nur um mich, sondern auch um mein Baby.

Ich weiß nicht, wie lange wir hier einfach still gesessen haben und unseren eigenen Gedanken nachgehangen haben, als dir Türe vorsichtig geöffnet wird. Ich staune nicht schlecht, als meine Ausbilderin aus dem Krankenhaus Frau Dr. Banerjee eintritt. Sie lächelt mir zu, aber auch in ihrem Gesicht kann ich die Sorgen erkennen, die sie sich wegen mir macht. „Na, meine kleine Studentin? Was machst du denn für Sachen?" Stirnrunzelnd schaue ich sie an und Manu wird neben mir unruhig. „Ich weiß es nicht genau. Aber ich würde gern einen Bluttest machen, um nachzusehen." Mir fällt auf, dass die Ärztin einen flüchtigen Blick auf meinen Freund wirft, dem immer unwohler zu werden scheint. Also frage ich vorsichtig „Ok, was ist los? Ihr wisst doch was. Und ich denke, dass ich auch ein Recht darauf habe es zu erfahren." Ich sehe von der Ärztin zu Manu, der sich verlegen durch seine Haare fährt. Dann schaut er mich mit seinen intensiv leuchtenden grünen Augen an, dass mir fast schwindelig wird. Frau Dr. Banerjee nimmt einen Beutel Blutplasma aus ihrer Arzttasche und ersetzt den Tropf damit. Dann nickt sie Manu zu und verlässt das Zimmer.

Manu hat sich aufgesetzt und hält meine Hand fest, als hätte er Sorge, dass ich gleich weglaufen würde und stockend beginnt er zu erzählen, was Sonja und Maudado herausgefunden haben. „Dado ist dann auf die Idee gekommen, dich mit Blutkonserven fit zu halten, bis das Baby stark genug ist." Traurig senkt er seinen Blick und spielt verloren mit meinen Fingern in seinen Händen.

Das ist schon ein heftiger Schlag für mich. Ich lehne mich wieder anmeinen Freund, der mich sofort fest in die Arme schließt. Er scheint erleichtert, dass ich ihm keine Vorwürfe mache. Es ist ja auch nicht seine Schuld. Allein Emillia und Derek sind für die blöde Situation verantwortlich. Vorher war das Würmchen ja mit den Plasmafrüchten voll und ganz zufrieden gewesen. Auch wenn ich weiß, dass die ganze Sache ziemlich aussichtslos ist, versuche ich Manu Mut zu zu sprechen „Wir packen das schon. Irgendwie." Als Antwort bekomme ich nur ein leichtes Nicken von ihm. Und plötzlich habe ich eine Idee. Sie wird ihm auch nicht gefallen, aber eventuell ist das eine kleine Chance. „Und wenn es gar nicht mehr geht, frage ich Dado, ob er mich doch verwandelt."

Manu hebt jetzt seinen Kopf von meiner Schulter und sieht mich traurig an. Ich weiß, dass wir deswegen schon mal einen Streit hatten. Aber ich werde nicht zulassen, dass mein Geliebter oder mein Baby sterben muss. Er gibt mir einen sanften Kuss, dann sagt er heiser „Ich werde es machen." Erstaunt schaue ich in die grünen Augen, ich wusste gar nicht, dass er es kann. Er lächelt gequält und sagt „Ich wollte es eigentlich für den Rest meines Lebens vermeiden." Ich streichele über seine Wange und kuschele mich wieder an ihn. Leise hauche ich an seine Brust „Danke." Ein Hoffnungsschimmer keimt in mir auf. Ich habe überhaupt keine Angst, was mich bei meiner Verwandlung erwarten könnte. Ich habe den tollsten Mann an meiner Seite und damit kann und werde ich das alles durchstehen. Manu antwortet mir ebenfalls flüsternd „Aber wirklich nur im allerschlimmsten Notfall, meine Schöne." Ich nicke nur und fühle wieder eine bleierne Müdigkeit in mir hoch kriechen. Das Blut aus der Tüte scheint gegen das hohe Fieber zu helfen und ich fühle mich besser. Aber die ganze Aufregung zehrt an meinen Kräften. In Manus Armen fühle ich mich sicher und beschützt. Und sinke immer tiefer in einen wohltuenden Schlaf.

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Nur ein kurzes Kapitel. Aber im Moment ist alles wieder ein wenig stressig bei mir. Diese FF geht jetzt mit großen Schritten auf das Ende zu. Es wird bald noch einmal richtig spannend :) Wäre schön, wenn ihr dabei bleibt :*

Meine neue Welt      ~ GLP | Freedomsquad | FF ~ YoutubesimsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt