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Vorwürfe

Manu PoV

Ich bin echt erleichtert, dass Maudado mir gefolgt ist. Allein gegen Emillia und Derek hätte ich zwar ganz gute Chancen, aber ich musste auch auf Jenny aufpassen. Sie ist vollkommen mit ihren Nerven am Ende und auch ihre Kräfte verlassen sie immer mehr. Ich halte sie fest und das letzte Stück nach Hause trage ich sie. Noch hat sie kein Wort gesagt, aber ich bin einfach nur glücklich, dass sie da ist und es ihr den Umständen entsprechend gut geht. Zuhause lege ich sie vorsichtig ins Bett, denn sie ist eingeschlafen. Einige Zeit betrachte ich sie und meine Gefühle gleichen einer Achterbahnfahrt. Zwischen meiner Freude darüber, dass sie bei mir ist, mischen sich abwechselnd Sorge darum, ob sie mir wirklich verzeihen kann und dann ist da auch diese unendliche Wut auf Emillia und Derek.

Mein Handy schellt und ich gehe schnell aus dem Zimmer, damit Jenny nicht aufwacht. Es ist Palle „Hey Mänjuel. Wie geht es Jenny? Haben die Schweine ihr irgendetwas angetan? Was hat sie erzählt?" Ich unterbreche seine Fragerei „Sie ist sehr geschafft und hat noch gar nichts gesagt seit ich sie gefunden habe. Jetzt schläft sie erstmal." Ein wenig niedergeschlagen lasse ich mich auf meinen Schreibtischstuhl fallen und vertraue mich meinem besten Freund an „Ich habe echt Angst, dass sie mir das nicht verzeihen kann..." Palle redet beruhigend auf mich ein „Sie weiß doch, dass du nichts dafür konntest. Sie liebt dich und wird es dir mit Sicherheit glauben." Ich seufze „Das allein meine ich nicht... Aber sie ist wieder wegen mir in Gefahr gewesen. Das zweite Mal innerhalb so kurzer Zeit. Sie muss mich doch wirklich dafür hassen." Palle ist einen Moment still, aber dann fragt er ernst „Würdest du sie hassen, wenn es umgekehrt wäre?" Entsetzt antworte ich sofort „Nein! So ein Quatsch. Sie könnte doch dafür nichts, dass es so hirnlose Kreaturen gibt." Er lacht jetzt gutmütig „Siehst du. Jenn wird nicht anders darüber denken." Etwas beruhigter bin ich nun, als ich auflege. Ich gehe wieder rüber ins Schlafzimmer und bekomme fast einen Herzinfarkt. Jenny ist nicht mehr da! Aufgeregt laufe ich aus dem Zimmer und rufe nach ihr, aber ich bekomme keine Antwort. Wo kann sie in der kurzen Zeit hin sein? Ich will gerade die Treppe hinunter rennen, als ich das Rauschen der Dusche vernehme. Oh Gott sei Dank, sie ist nur duschen gegangen.

Mit immer noch heftigem Herzklopfen lehne ich meine Stirn gegen die Holztüre. Nur ganz schwer kann ich mich beherrschen nicht sofort zu ihr ins Bad zu gehen. Ich will nicht, dass sie sich bedrängt fühlt, da ich ja immer noch nicht weiß, was dieses miese Schwein Derek mit ihr angestellt hat. So warte ich ungeduldig bis das Wasser verstummt und Jenn die Tür öffnet. Sie zuckt erschrocken zusammen, als sie mich direkt vor der Türe stehen sieht. Tränen steigen in ihre wunderschönen türkisfarbenen Augen und mir zerreißt es bei diesem Anblick fast das Herz. Ich hasse es sie traurig zu sehen und wieder einmal mehr wegen mir. Ich will gerade etwas sagen, da schlingt sie ihre Arme um meinen Hals und schluchzt „Ich bin so froh, dass du immer da bist, wenn ich dich brauche. Es tut mir so leid, dass ich mal wieder so blöd war und einfach dieser Emillia vertraut habe.Bitte sei mir nicht böse. Wegen meiner Dummheit bist du immer in Gefahr." Ich drücke sie ganz fest an mich und streiche ihr beruhigend über ihren Rücken. „Es ist doch nicht deine Schuld. Im Gegenteil. Ich wünsche, ich wäre normal, dann würden sie dich in Ruhe lassen. Ich mache mir solche Vorwürfe, dass ich nicht richtig aufgepasst habe und auch auf Emillias Fähigkeiten herein gefallen bin."

Sie löst sich etwas aus meiner Umarmung und küsst mich. Ein Feuerwerk explodiert in meinem Körper. Viel zu lange habe ich darauf verzichten müssen, ihre warmen Lippen auf meinen zu spüren. Voller Verlangen erwidere ich und hebe sie auf meine Arme. Ohne mich von ihren Lippen zu lösen, trage ich sie ins Schlafzimmer und lasse sie vorsichtig auf das Bett sinken. Dabei verrutscht das Handtuch, das sie sich um den Körper geschlungen hat und mein Blick fällt auf die schon deutlich erkennbare Wölbung ihres Bauches. Eine nie gespürte Welle der Zärtlichkeit durch wogt meinen Körper. Da ist unser Baby drin! Bei dem Gedanken platze ich beinahe vor Stolz. Verlegen will sie ihre Blöße wieder verdecken, aber ich halte sie auf und streichle vorsichtig über die weiche Haut. Glücklich lächele ich sie an und ihr sorgenvoller Ausdruck verschwindet und macht auch einem Lächeln Platz. Sie legt eine Hand in meinen Nacken und zieht mich zu sich. Bevor wir uns endlich wieder küssen, flüstert sie „Ich liebe dich." Alle Ängste, Sorgen und schlechte Gedanken fallen von mir ab. Endlich sind wir wieder zusammen und unsere Liebe ist noch stärker als vorher. Wenn dann demnächst auch noch unser Baby geboren wird, sind wir eine glückliche kleine Familie. Ich kann es kaum noch erwarten.

Erschöpft und vollkommen zufrieden sind wir eng umschlungen eingeschlafen und ich bin genervt, als ich jetzt von der Türklingel geweckt werde. Viel lieber würde ich einfach noch so angekuschelt an meine zukünftige Frau liegen bleiben. Aber derjenige vor der Tür scheint da nicht mit einverstanden zu sein und es schellt noch einmal. Seufzend stehe ich auf und suche meine Klamotten zusammen. Nur in Boxer und TShirt laufe ich runter und öffne. Niemand ist da. Das ist doch jetzt ein blöder Scherz, oder? Ich will die Türe gerade wieder schließen, als mir ein kleiner weißer Umschlag auffällt. Ich nehme ihn und reiße ihn auf. Ein Bild fällt heraus. Ich hebe es auf und kann erst gar nicht so richtig deuten, was es mir sagen soll. Es zeigt eine Person am Boden liegen und jemand, der eine ähnliche Jacke hat wie ich, beugt sich über sie. Erst, als ich das Bild umdrehe und die krakeligen Zeilen lese, gefriert mir das Blut in den Adern „Wenn wir nicht bekommen, was wir wollen, werden wir dieses Bild an die Polizei mit einem Hinweis auf dich schicken. Viel Spaß im Knast." 

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Tja, das Ganovenpärchen gibt noch nicht auf :( Bald geht es spannend weiter :*