Kapitel 4

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Kapitel 4


Um mich herum war es schon seit Tagen dunkel.Und es änderte sich auch nichts. Ab und zu hörte ich Stimmen. Siesagten irgendetwas, was ich nicht verstand ... und um ehrlich zusein, war mir das auch egal. Es gab nur eine Stimme, die michwirklich interessierte. Und das war ihre Stimme.Ihre sanfte, melodische Stimme, die mich zum Schmunzeln brachte. DieStimme, die sich nur ein bisschen veränderte, wenn sie lachte, wennihre großen rehbraunen Augen leuchteten. Tenten. Ich wollte siesehen, sie anfassen.

Ich wusste nicht,was hier los war ... na ja, ich wusste schon noch von dem Krieg ...ich erinnerte mich an diesen verhängnisvollen Tag. Ich hatte daseinfach tun müssen, um die anderen zu schützen. Da war keine Fragegewesen, das war natürlich gewesen, eine Selbstverständlichkeit.Doch als ich da auf dem Boden lag, ging mir Tenten nicht mehr aus demKopf. Ich war froh gewesen, dass ich sie vorher noch um ihre Handgebeten hatte ... weil ich wusste, - oder eher Angst hatte – dassich es nicht tun würde. Nicht, wenn ich es genau zu dem Zeitpunktgemacht hatte. Als Shika mir gesagt hatte, dass sie sich auch indiesem Lager aufhielt.

Aber das war jetztnicht wichtig. Wichtig war, dass hier was nicht stimmte. Ich fühltemich gut, mir tat nichts weh oder sonst was. Hieß das also, dass ichtot war? Fühlte es sich so an, zu sterben? War das der Himmel oderwas auch immer? Ein endloses schwarzes Loch? Das konnte nicht sein,warum sollte ich dann die Stimmen von den Dorfbewohnern hören undvor allem ... warum sollte ich dann Tentens liebliche Stimme hören,wie sie zu meinem – wohl noch nicht beerdigten – Körper sprach.Ich spürte auch, wie sich meine Lungen mit Sauerstoff füllten undauch mein Herz klopfte. Also ... lag ich im Koma?

Nur was hielt michhier? Mir ging es gut, mir ging es super! Also! Lasst mich hier raus!

Plötzlichwar alles klarer und ich vernahm zwei Stimmen ... und eine war ihre.Tenten.

„Er wartet aufdich, Ten", sagte eine dunkle Männerstimme und im nächsten Momenterkannte ich sie. Es war Shikamaru! Warum hörte ich ihn jetzt sodeutlich? „Er wartet auf eine Antwort, wenn du mich fragst." EineAntwort? Auf was eine Antwort? ... Mein Antrag! Aber konnte das sein?Verlangte ich eine eindeutige Antwort von Tenten? Wusste ich dennnicht, was sie für mich empfand?

Und da wurde es mirklar. Ich wusste nicht, was sie antworten würde. Was dachte sie,sollte der Antrag zu verstehen sein? Wir hatten ein Jahr unsereBeziehung verschwiegen, wie konnte ich annehmen, dass sie sofort Jasagen würde. Vielleicht würde sie auch Nein sagen, weil sie Angsthatte, dass es so weiter gehen würde ... aber das wollte ich nicht.Ich wollte sie nicht weiter quälen.

„Wenn er eineAntwort braucht, dann kennt er mich nicht", hauchte ihre sanfteStimme und ich hörte auf zu denken. Ich wollte nur hören, was siesagte. „Wenn du wirklich auf eine Antwort von mir wartest, dannfrage ich mich, ob du die Frage ernst gemeint hast." Ich hab dieFrage ernst gemeint ... Sie kam wohl näher zu mir, weil ich ihrenunbeschreiblichen süßen Duft roch und dann spürte ich, wie siemeine leblose Hand in ihre nahm. Leicht spürte ich etwas kaltes anmeinen Fingern ... und wusste sofort, dass es der Ring war, den siean ihrem linken Ringfinger trug. „Die Antwort ist und bleibt Ja, duIdiot", flüsterte sie.

Das war die Antwort die ich hören wollte, auch wenn ich damit gerechnethatte ... hatte ich sie von ihr hören wollen. Diese zwei kleinenBuchstaben, die sie voller Freunde aussprechen würde.

Aber dann waralles vorbei. Sie ließ meine Hand los und war weg. Ich wusste nicht,was los war, aber plötzlich fiel ich. Klar, dass ich nicht wirklichfiel, aber so fühlte es sich an. Und dann knallte ich unsanft aufeinen schwarzen Boden. Mein Körper richtete sich auf und ich rissmeine Augen auf. Es war zu hell und ein kleiner Schmerz durchfuhrmeinen Körper. Sofort schloss die Augen wieder und hielt mir denBauch ... Blitzschnell machte ich meine Augen wieder auf und sah michum. Ich war in einem Zelt ... ich war wach!

Weiter vorneraschelte etwas und ich sah, mit noch zusammengekniffenen Augen, zudem Geräusch. Eine Person kam in mein Zelt und erstarrte dann.

„Neji?",hauchte Hinata und ließ die Tasche in ihrer Hand fallen. „Du bistwach!" 

Mein Leben - Du und ichWo Geschichten leben. Entdecke jetzt