Kapitel 27

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Kapitel 27



Wochen vergingen und ich gewöhnte mich an dasriesige Hyuga-Anwesen. Zwar wusste ich von meinem kleinen Aufenthaltletztes Mal schon wo alles war, aber es auch als mein Zuhauseanzusehen, war doch etwas anderes.

Kimiko war wieder meine Lehrerin. Aber diesmalwar sie nicht allzu streng mit mir. Denn jetzt gab es ja nur nochmich, also musste sie nicht so tun, als stünde etwas auf dem Spiel.Sie erklärte mir, wie die Rangfolge im Hyuga-Clan war, wie es hierablief und auch was meine Rolle darin war, wenn ich Neji heirate.Nur, dass ich das schon wusste. Ich wusste, doch, dass ich stillneben ihm sitzen musste oder ihn gar alleine zu diesen Versammlungenlassen musste, dass ich nichts in diesem Clan zu sagen hatte. Aberirgendwie sah sie sich in der Pflicht mir all das noch einmal zuerklären, bis ins kleinste Detail.

Abends aßen wir immer zusammen. Hanabi, Hana,Hiashi, Neji und ich. Es war eigentlich angenehm, vor allem weil Hanasich viel mit mir unterhielt. Hiashi war eigentlich immer sehr still.Das wiederum war seltsam. Er war zwar schon vorher ruhig gewesen,aber ich konnte das einfach nicht einschätzen.

Heute allerdings war ein großer Tag. Ichstand in einem Zimmer, was ausschließlich der HauseigenenSchneiderin gehörte. Dementsprechend standen überall Spiegel und inder Mitte war ein Podest, auf dem ich auch stand.

Akane – die Schneiderin – lief um michherum und nahm meine Maße. Sie redete viel, aber das hieß nicht,das sie mit mir redete. Nein, im einen Moment regt sie sich darüberauf, dass ich einen dicken Bauch hatte, im nächsten Moment hat sieauch schon eine Idee, wie sie ihn am Besten zur Schau stellen konnte.Ich stand einfach nur auf dem Podest und konnte gar nichts tun. Ichwünschte mir so sehr, dass die Mädels da wären. Ich frage michwirklich, warum man überhaupt heiratete, doch wohl vor allem, umalles schön zu planen und – gaaaaaanz wichtig – um dasHochzeitskleid zu shoppen. Wie gerne ich mit den Mädels einen Tagfrei gemacht hätte und einfach durch die Stadt gelaufen wäre. Abernein, hier im Hyuga-Anwesen war es anders.

Plötzlich klopfte es und Hinata schob dieSchiebetür auf. Sie lächelte mich an und durch ihr eindringenbrachte sie auch Akane dazu stehen zu bleiben.

„Hinata-chan", begrüßte sie sie. Hinabegrüßte zurück und sah mich an.

„Wie weit bist du, Akane?", fragte Hinata.

„Ihre Maße hab ich schon."

„Hast du was dagegen, wenn ich Tentenentführe?"

„Ja, habe ich. Dein Vater hatte strickteAnweisungen, Hinata-chan."

„Ich weiß, aber Ten braucht einenMädelstag."

„Sie ist im sechsten Monat Schwanger, ichglaube nicht, das Shoppen ihr gut tut."

„Wir sind zu fünft, ich denke, da wirdnichts passieren."

„Es wird kein Kleid gekauft." Ich sahzwischen Hinata und Akane hin und her. „Hiashi-sama wollte von mirein ganz bestimmtes Kleid haben." Hina nickte nur und streckte dieHand nach mir aus. Ich nahm sie sofort an und ließ mich mitziehen.Draußen warteten auch schon die anderen auf uns. Sie schlossen michin den Arm und ich atmete erst einmal aus.

„Er weiß schon wie mein Kleid aussehensoll?", fragte ich Hinata und sah sie an. Sie lächelte verkniffenund hob die Schultern.

„Es tut mir, Ten. Aber irgendwie hat meinVater genaue Vorstellungen, wie du auszusehen hast", murmelte sie.Ich ließ die Schultern hängen und seufzte. Das konnte doch nichtwahr sein. Erst akzeptiert er mich nicht, dann will er mich rauseckeln, indem er mir tausende Aufgaben gibt und mich unter Kimikolernen lässt, dann verstößt er mich und jetzt will er mich zurliebsten und besten Schwiegertochter der Welt machen? Irgendwas liefhier schief und wir übersahen es, nur weil ich endlich da war wo ichsein wollte. An Nejis Seite.

Mein Leben - Du und ichWo Geschichten leben. Entdecke jetzt