Kapitel 25

326 13 2
                                    


Kapitel 25


Ich stand vor meinem Spiegel und sah mich vonoben bis unten an. Ich trug eines meiner Kleider, ein beiges Kleid.Was mir eigentlich bis zu den Knien gehen sollte, aber durch meinenkleinen Bauch, war es jetzt nicht mehr so lang.

„Du siehst wunderschön aus", meinte Nejiund schlang seine Arme um mich.

„Das Kleid ist zu kurz."

„Ten, darauf wird keiner achten, weil alledeinen Bauch bewundern werden."

„Dann sollte ich was anderes anziehen." Erdrehte mich um und sah mir in die Augen.

„Du spinnst." Ich seufzte und drehte michwieder zum Spiegel um. Er hatte ja Recht. Und ich meine, ich wardiejenige die auf Hiashis Einladung angesprungen war. Neji hatte garnicht hin gehen wollen, und nur weil ich nicht wollte, dass er allesaufgab, hatte ich versucht Hiashi und Neji wieder in eine Richtung zuschieben. Dabei wusste ich gar nicht, wie wichtig Hiashi das ganzehier war. Oder ob er uns einfach nur etwas vorspielte, um unser Babyzu bekommen.

„Du siehst gut aus und wir müssen gehen",meinte Neji und küsste mich auf den Hals.

„Ja, ich weiß." Ich sah mich noch einmalin den Spiegel und musste mit dem kurzen Kleid leben. Eigentlich sahes ja gut aus, nur hatte ich Angst das Hiashi mich wieder durch denKakao zog.

Neji versuchte mich ein bisschen abzulenken,als wir auf dem Weg zum Anwesen waren. Und dafür liebte ich ihn. Erhielt meine Hand fest und redete über belanglose Sachen, sodass ichmich auf andere Sachen konzentrierte.

Tanaka machte uns die Türe auf, so wie immerund lächelte sofort als sie meinen Bauch sah.

„Hallo", grinste sie. Ich lächelte sieauch an und stützte meine Hände in die Hüfte.

„Möchtest du mal anfassen? Alle wollen übermeinen Bauch streicheln", meinte ich. Ihre Augen leuchteten und sienickte heftig.

„Wenn ich darf?"

„Natürlich", lachte ich und strecktemeinen Bauch raus. Ehrfürchtig streichelte sie über meinen Bauchund strahlte wie ein Honigkuchenpferd. Dann ließ sie uns herein undführte uns zum Speisesaal, wo alle schon da waren. Auch Hinata undNaruto saßen an der langen Tafel. Hina sprang sofort auf und umarmtemich. Ich drückte sie auch, aber sie ließ mich ganz schnell wiederlos, um meinen Bauch zu betrachten. Irgendwie waren alle nur aufdiesen Bauch fixiert, vielleicht sah dann keiner, das mein Kleid einbisschen zu kurz war.

„Ich will jetzt nicht sagen, dass du fettgut aussiehst, aber irgendwie steht dir der Bauch", grinste Narutomich an.

„Danke", murmelte ich, weil ich nichtwusste, wie ich diese Aussage auffassen sollte. Na ja, er hatte jagesagt, dass er nicht sagen würde, ich sei fett.

Nachdem Hinata mich los gelassen hatte,drehten Neji und ich uns zu Hiashi und verbeugten uns leicht. Erhatte sich hingestellt und nickte uns jetzt zu.

„Schön das ihr gekommen seid", meinteHiashi und zeigte auf die beiden Plätze neben sich. Zu seinerRechten saßen schon Nejis Mutter, dann kam Hanabi und dann Hinatamit Naruto. Irgendwie saßen sie immer in dieser Reihenfolge.

Ich lächelte Nejis Oma an und ließ mir dannvon ihm helfen. Ich wollte mich nicht einfach so auf den Boden fallenlassen, wer weiß, vielleicht war das nicht so gut für das Baby.

„In welchem Monat bist du jetzt, Tenten?",fragte Nejis Oma und lächelte mich dabei an. Automatisch legte icheine Hand auf meinen Bauch und streichelte ihn.

„Im dritten", meinte ich.

„Wie mein Schwiegerenkel in Spee schongesagt hat, es steht dir." Ich bedankte mich und sah Neji an. Erlächelte auch und drückte meine Hand.

Das Essen fing ganz normal an. Wirunterhielten uns ein bisschen über Gott und die Welt, wie sich dasDorf langsam wieder in eines verwandelte und all so belangloseSachen.

Hana – Nejis Oma – hielt sich sehr imHintergrund, sagte nur ab und zu etwas zum Thema und aß sonst inaller Ruhe ihr Essen.

Wir waren gerade bei der Hauptspeiseangekommen, Hiashi hatte extra ein drei Gänge Menü zusammenstellenlassen.

„Habt ihr euch schon überlegt wie es jetztweiter gehen soll?", fragte Hiashi und schnitt ein Stück vonseinem Fleisch ab.

„Wie meinst du das?", fragte Neji und ichmerkte, wie er sich leicht anspannte. Jetzt kam der ungemütlicheTeil, der Teil an dem wir Hiashis Absichten für dieses Essenerfahren würden.

„Ihr bekommt ein Kind, Neji, meinst dunicht, da sollte man sich Gedanken darum machen, wie man es erziehenmöchte?"

„Ich werde mir sicherlich nicht von dir reinreden lassen." Ich nahm Nejis Hand in meine und drückte sie. Erdurfte sich nicht von Hiashi anstacheln lassen. Das würde nur ineinem Chaos enden.

„Das will ich doch auch gar nicht, aber ihrsolltet euch Gedanken darüber machen, wie ihr das Kind groß ziehenwollt." Hiashi steckte sich das Stück Fleisch in den Mund und sahseinen Neffen dann an. „Ich bin immer noch der Meinung, das du diemeine Nachfolge antreten solltest. Und ich bitte dich, das auch zutun."

„Was ist, wenn ich das nicht mehr möchte?"

„Das ist das worauf die dein ganzes Lebenhingearbeitet hast." Neji biss die Zähne zusammen und drückteauch meine Hand etwas fester.

„Also was schlägst du vor?", fragte ichund sah Hiashi an.

„Neji muss nach Hause kommen."

„Damit du mich wieder in den Keller steckenkannst?", fauchte Neji und ich sah, wie Hana zusammen zuckte. Jetztlegte auch Hiashi sein Besteck hin und sah Neji eindringlich an.

„Dieses Haus hatte schon immer Regeln undich halte mich weiterhin daran. Ich muss einen Nachfolger bestimmenund ich habe dafür zu sorgen, dass du das Amt als Oberhaupt antretenkannst."

„Ich will es nicht mehr."

„Neji", meinte Hana und sah ihren Enkelan. „Du und Hiashi, ihr habt Differenzen, was ich nicht gerne sehe,aber du darfst nicht alles auf einen Haufen werfen. Du bist dieeinzige Wahl die wir noch haben."

„Obaa-san, ich bin wirklich glücklich, dassHiashi mich gewählt hat, auch weil ich mein ganzes Leben lang dafürtrainiert und gearbeitet habe, aber nicht so. Nicht wenn ich dafürmein Leben aufgeben muss."

„Die Familie ist dein Leben", sagteHiashi.

„Hiashi!", mahnte ihn jetzt auch Hana.

„Ihr werdet hier einziehen", meinte Hiashiund überging so ein bisschen seine Mutter.

„Um dann terrorisiert zu werden?", fragteNeji und schüttelte den Kopf.

„Nein, um hier zu leben. Ich muss dich nocheiniges lehren. Tenten muss auch noch etwas lernen, aber nicht so wieich es zuvor angegangen bin. Es gibt ein paar regeln, Neji, die ihreinfach einhalten müsst und die auch noch Bestand haben müssen,auch wenn du die Familie ein bisschen ändern möchtest."

„Kein Hintergedanke?", fragte Neji.

„Kein Hintergedanke." Neji hob eineAugenbraue. „Okay, eine kleine vielleicht." Hiashi seufzte underhob sich. Neji folgte seinem Onkel mit den Augen, als dieser zueiner kleinen Kommode ging und etwas aus der Schublade holte. Erlegte es neben Neji und setzte sich dann wieder. Es war mein Ring,der Verlobungsring. „Ihr müsst heiraten." Ich blinzelte und sahvon dem Ring zu Hiashi. „Ich werde alles bezahlen, so wie ihr eshaben wollt."

Das war ... anders. So hatte ich mir diesesAbendessen nicht vorstellt. Hiashi gab nach ... er zwang uns sogar zuheiraten. Er sprach es als Befehl aus, etwas was Neji und ich nurwollten und doch hatte ich kein gutes Gefühl bei der Sache. Konntees wirklich sein, das er endlich verstanden hatte, um was es ging? Ober wirklich verstanden hatte, das wir uns liebten? Und das alles nur,weil ich schwanger war ...

Mein Leben - Du und ichWo Geschichten leben. Entdecke jetzt