Kapitel 12

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Kapitel 12


Die Sonne war noch nicht aufgegangen, ich wusste noch nicht mal, wie viel Uhr wir hatten, aber das war mir auch egal. Die Hauptsache war, dass ich in einem warmen Bett lag und das mit ihm.Neji lag auf dem Rücken, einen Arm hinter dem Kopf verschränkt. Ich lag auf dem Bauch, halb auf Neji. Meine Arme hatte ich auf seiner Brust verschränkt und meinen Kopf darauf gebettet. Nejis freie Hand lag auf meinem Steißbein, ab und an kraulte er mich auch."Das müssen wir öfter machen", lächelte er und strich von meinem Steißbein über meinen nackten Rücken zu meinen Haaren."Du tust so als hätten wir noch nie miteinander geschlafen.""Aber wir könnten das öfter machen." Ich lächelte und strich sanft über seine Brust. Neji strich weiter durch mein Haar und sah mir ins Gesicht. "Der Krieg hat sich echt gezogen.""Hör auf davon zu reden, wir haben jetzt einen viel heftigeren Kampf vor uns.""Den wir gemeinsam meistern werden." Damit beugte er sich vor und küsste mich liebevoll. "Und das müssen wir auch, denn ich möchte nie mehr alleine in diesem kalten Bett liegen und aufstehen."
"Wo und wann bist du so romantisch geworden?", lächelte ich und küsste ihn noch einmal. Eigentlich konnte ich nicht genug davon bekommen, weder von ihm, seiner Worte und seiner Küsse.
"Gefällt es dir nicht?" Neji zog mich höher, sodass ich jetzt auf ihm lag. Die Decke, die über mir gelegen hatte, rutschte jetzt über meinen Po und landete auf dem Boden. Nejis große Hände umfassten meinen -jetzt entblößten - Po und drückte mich weiter auf sich. Kichernd drückte ich mich hoch und saß jetzt auf ihm.
"Was soll das werden, wenns fertig ist?" Aber er gab mir keine Antwort, stattdessen musterte er mich mit seinen pupillenlosen Augen. Seine Hände folgten seinen Augen über meinen Körper. Ich wollte ihn gerade küssen, als plötzlich die Türe aufgerissen wurde. Es ging verdammt schnell. Neji drückte mich in die Kissen und warf die runter gefallende Decke auf mich. Er selber stand vor dem Bett und schützte mich mit seinem Körper vor den Blicken des Neuankömmlings. „Hast du noch nie etwas von anklopfen gehört, Hisu?", schnauzte Neji auch schon los. „Hiashi hat mich geschickt um dich zu holen, ich sollte dich aus dem Bett schleifen, seine Worte." „Wofür?"„Das Treffen der Ältesten." Neji fluchte, drehte sich um und nahm sich seine Sachen.„Ich bin sofort da." Hisu sah an Neji vorbei zu mir. Hisu war ein typischer Hyuuga. Seine Haare versteckte er unter einem Kopftuch. Ich kannte ihn nicht persönlich, aber gesehen hatte ich ihn schon einmal und das neben Hiashi. Wahrscheinlich war er einer seiner Leibwächter, also konnte ich mit Sicherheit davon ausgehen, dass er uns verpetzen wird. Doch im Moment hatte ich nicht den Eindruck, dass er wieder gehen würde, um seinem Boss direkt zu erzählen, dass ich hier war. Ich drückte die Decke fester an meine Brust. Sein Blick gefiel mir gar nicht. Er sah mich einerseits total hinterhältig zum anderen sehnsüchtig an. Ich fühlte mich einfach unwohl. Und dann passierte es. Ich wollte mich gerade aufraffen, um von diesem Ort zu verschwinden, als Hisu plötzlich vor mir stand, mich am Arm packte und mit zerrte.„Hey, lass mich los", rief ich, zerrte an meinem Arm – so sehr , als würde mein Leben auf dem Spiel stehen ... na ja, sozusagen war es ja auch genau so. Denn ich hatte keine Ahnung, was Hisu mit mir vor hatte. Er schleifte mich weiter bis in einen Raum und schubste mich dann vor sich. Ich stolperte und landete ausgestreckt auf dem Boden. Die Decke, die mich eben noch verhüllt hatte, lag auch auf dem Boden und verdeckte nur noch meine Beine. „Was soll das, Hisu, hab ich dir nicht gesagt ... Tenten?", ertönte eine genervte Stimme, doch als dieser Jemand erkannte wer ich war, wurde seine Stimme interessierter. Ich brauchte auch nicht lange, um zu erkennen, wer er war. Ich stützte mich auf meinen Händen ab und sah nach oben. Vor mir standen vier Männer und einer von ihnen war Hiashi. Das war wohl der Ältestenrat. Alle vier sahen zu mir herunter und ich spürte nur zu sehr, wie sie meinen halb nackten Körper musterten. „Was ist hier los?", fragte einer der vier, konnte aber seine Augen nicht von meinem Dekolleté lösen. Schnell schlang ich mir die Decke um und presste sie fest gegen meine Brust. Als nächstes stürmte Neji ins Zimmer und richtete sein Hemd. Ich lag natürlich im Mittelpunkt, sodass alle sechs Männer einen perfekten Blick auf mich hatten ... auf mich und meinen halb nackten Körper ... nein, auf meinen nackten Körper, diese blöde Decke schaffte es eben nicht mich ein bisschen bedeckt zu fühlen. Neji griff schon nach mir und wollte mir aufhelfen, aber Hiashi machte nur einen bestimmten Laut und Neji stockte in seiner Bewegung. „Ich hab nicht gewusst, dass wir Besuch haben", meinte Hiashi und musterte mit einem leichten Lächeln meinen Körper. Aus Reflex presste ich die Decke noch weiter an mich und versuchte mich ein bisschen aus der Mitte zu ziehen, aber das brachte überhaupt nichts, weil mich die sechs richtig umkreist hatten. „Das musstest du ja auch nicht wissen, weil sie mein Besuch ist", meinte Neji streitlustig. „Und hattet ihr Spaß?" „Was soll die Frage?"„Na ja, sie ist nackt." Hiashis Grinsen wurde ein bisschen schmitziger und seine Augen wanderten zu meiner Brust, die ich aber mit meinen Händen und der Decke bedeckte. Neji wurde so langsam sauer und stellte sich vor mich. „Willst du das wirklich hier besprechen?"„Wo denn sonst?" Damit drehte Hiashi sich um. „Hisu begleite Tenten bitte nach draußen, Neji, die Ältesten und ich haben eine Besprechung." Was? Hisu nickte nur, packte wieder meinen Arm und schleppte mich allen Ernstes zur Tür.„Hey jetzt warte mal, ich muss mich erst anziehen", protestierte ich. In meinem Kopf war es schon längst angekommen, dass er mich wirklich – nur mit dieser dämlichen Decke – raus schmeißen würde. Nur wirklich glauben konnte ich es nicht. Erst als ich vor der geschlossenen Türe, des Hyuuga Anwesens stand, allein von einer dünnen Decke verhüllt, auf nackten Füßen. Das war doch ein schlechter Scherz, das konnte doch nicht wahr sein. Es kam wirklich keiner raus, um mir wenigstens noch meine Sachen zu geben. Nichts, niemand. Ich atmete tief ein und aus, richtete die Decke, damit man wirklich nichts mehr sehen konnte und lief durch die Stadt. Es war noch früh, somit nicht so viele Leute auf den Straßen. Niemand dessen wirkliche Meinung gezählt hätte ... „Teniiiii!" Ich zuckte zusammen und versteinerte zu einer Salzsäule. „Tenii, Tenii." Warum? Warum immer ich? Es ist doch schon schlimm genug, dass ich halb nackt aus dem Anwesen geschmissen wurde, musste ich auch noch Lee so treffen?„Ist das eine neue Moderichtung?" Ich bekomme gleich einen Schreikolaps. Nein, es war natürlich nicht nur Lee, nein mein werter Herr Sensai musste natürlich auch dabei sein. Die zwei tauchten direkt vor mir auf und inspizierten meine neue Kleidung. „Nein, das ist keine neue Moderichtung die ich ausprobieren will", murmelte ich genervt und ließ die zwei einfach stehen ... aber sie folgten mir. „Warum trägst du es dann?", fragte Lee. „Lee, das ist eine neue Moderichtung. Tenten muss sie erst richtig austüffteln, bevor sie sie preis gibt", tuschelte Sensai Gai. „Achso, war das genauso bei Ihrem tollen Anzug?", strahlte Lee. „Oh nein, das könnt ihr ohne mich machen", meinte ich und ging etwas schneller. „Tenten lebe deine Jugend, zeig allen mit deiner neuen Kleidern, wer du wirklich bist", schrie Sensai Gai mir noch hinter her. Ich machte mich etwas kleiner und fing schon fast an zu rennen, nur um von diesen beiden Idioten weg zukommen. Hoffentlich sieht mich keiner mehr. Ich konnte nur zusehen, wie Hisu Tenten, so wie sie war, rauswarf. Ich wollte ihr nach, aber Hiashi stellte sich vor mich.
"Du bleibst hier", sagte er mit bösem Blick. "Sie gehört hier nicht her."
"Oh doch, das tut sie", regte ich mich auf. "Sie gehört zu mir. " Hiashi lachte. "Sie wird hier nie wieder rein kommen!"
"Dann kannst du dir jemand anderen suchen."
"Meinst du wirklich, du hättest noch irgendwelche Zeit wenn du Oberhaupt wirst? Du musst dich um den Klan kümmern, um deine Familie. Meinst du, da hättest du noch irgendwelche Freizeit in der du eine gesunde Beziehung pflegen könntest. Du sollst Kinder zeugen mehr auch nicht. " Ich ballte meine Hände zu Fäuste und biss fest meine Zähne zusammen. Klar wusste ich, dass er mich nur provozieren wollte. Er wusste, dass ich so hart dafür gearbeitet hatte, um von ihm anerkannt zu werden. Wenn ich das jetzt alles aufgab ... und das nur für eine Frau ... obwohl sie das Beste in meinem Leben war. "Also willst du doch kein Oberhaupt werden?"
"Du solltest sie kennen lernen, Onkel. Sie ist mehr als du in ihr siehst Und ich liebe sie, mehr als alles andere auf der Welt."
"Du solltest den Klan lieben und keine Frau, du solltest mit deinem ganzen Verstand beim Klan sein."
"Das werde ich, wenn sie bei mir ist. "
"Auf keinen Fall, Neji. Sie gehört hier nicht hin. Sie hat andere Verpflichtungen um die sie sich kümmern muss. Das Krankenhaus wird heute eröffnet. " Er hatte recht, Ten war eben eine Kämpferin, sie gehörte nicht in einen Haushalt. ... Und ich war einfach so egoistisch und zwang Ten diesen Kampf gegen Hiashi auf.
"Lern sie kennen, bitte. Ein Essen. Ich will sie wirklich an meiner Seite haben und ich werde das hier auch nicht ohne sie machen, nicht wenn du ihr keine Chance gibst." „Was springt für mich dabei raus?" Bis eben war ich noch guter Dinge, nur jetzt? Er verlangte etwas, das sagte mir jetzt schon, dass er Tenten nie eine Chance geben würde. Er würde einem Essen zustimmen, er hatte sie ja schließlich auch vorher eingeladen. Nur er würde sie genauso fertig machen wie beim Letzten Mal. Meine ganze Hoffnungen, Hiashi irgendwie umzustimmen, war dahin.„Es würde dir nicht wehtun, wenn du ihr eine Chance geben würdest, auch ohne etwas zu verlangen." „Aber wenn es mir nichts bringt, dann ist es schlecht investierte Zeit."„Dann such dir jemand anderen, der deinen Job übernimmt. Du siehst einfach nicht, dass du jeden von dir stößt. Keiner ist dir recht, nicht mal deine engste Familie. Immer hackst du auf jedem herum, nur weil sie nicht so sind wie du. Nicht jeder kann so sein wie du oder will es gar sein. Du machst nichts, was dir nicht auch nützt. Das ist altmodisch und genau deswegen findet ihr auch keinen, der Oberhaupt werden will oder nach eurem ermessen sogar geeignet wäre."„Es gibt genug Männer." Ich lachte auf und schüttelte den Kopf.„Nein gibt es nicht, weil keiner so toll und aufgeblasen ist wie du. Keiner, der es wert wäre könnte es dir recht machen, denn keiner ist so skrupellos wie du. Jeder hat Angst vor dir, meinst du wirklich alle respektieren dich? Nein, sie haben Angst vor dir, Angst verletzt zu werden, hinter deinem Rücken wird über dich hergezogen und du merkst es noch nicht einmal."„Neji, du übertreibst", sagte einer der Ältesten. „Ich übertreibe kein bisschen. Ihr seid genauso, nur dass keiner vor euch Angst hat sondern vor Hiashi und nur weil ihr an seiner Seite seid sieht es so aus, als hätten alle Respekt vor euch." So schnell wie Hiashi das Handzeichen gemacht hatte, konnte ich gar nicht reagieren. Der Schmerz kam plötzlich und fuhr mir direkt durch Mark und Knochen. Dieser Schmerz war nicht zu beschreiben. Er war stechend und so schmerzhaft, dass ich in die Knie und sogar auf dem Boden kauerte. Ich hielt mir den Kopf und hoffte nur noch, dass es aufhörte. Hiashi war so sauer, dass ich sogar glaubte, dass er mich umbringen würde. Ich biss meine Zähne zusammen, stützte mich am Boden ab und sah Hiashi in die Augen. Mein ganzer Körper zitterte und mein Kopf zersprang fast, aber ich wollte nicht schreien oder ihm irgendwie zeigen, dass es mir wehtat. Hiashi sah mir auch in die Augen und er wurde immer wütender. Das ich ihm so entgegen trat, machte ihn nur noch wütender. Ich wusste, dass das was ich hier tat, nicht wirklich das Beste war ... aber ich musste ihm endlich zeigen, dass ich nicht sein Schoßhündchen war und das ich ihn nicht brauchte. Hiashis Griff wurde fester und auch der Schmerz wurde noch unerträglicher. Ich wollte schreien, aber ich biss mir auf die Lippen. Kein schmerzhafter Laut würde über meine Lippen kommen. Und das wusste Hiashi auch, deswegen wurden seine Gesichtszüge auch immer härter. Meine Arme knickten ein und ich lag flach auf dem Boden. Der Schmerz war nicht mehr auszuhalten, er würde mich umbringen. Doch plötzlich hörte der Schmerz abrupt auf. „Du tötest ihn noch", ertönte eine Stimme der Ältesten. „Ich muss ihm Gehorsam einbläuen."„Indem du ihn tötest?" Hiashi erwiderte darauf nichts und daher herrschte Stille, nur mein schneller Atem war zu hören. Doch dann hörte ich Schritte. Leicht sah ich auf, sie gingen und ließen mich auf dem Boden zurück. „Bring sie Morgen Abend mit", meinte Hiashi noch und war dann aus dem Raum. Ich sackte in mich zusammen. Das ich überhaupt noch lebte ... aber ich hatte erreicht, was ich erreichen wollte. Hiashi würde ihr eine Chance geben, keine leichte, aber er tat es.

Mein Leben - Du und ichWo Geschichten leben. Entdecke jetzt