5. Ich & Meine besten Freundinnen Teil 2

897 29 5
                                    

Auch schrieb sie selbst Geschichten und hatte mich so manches Mal eine ihrer Geschichten lesen lassen, die übrigens wirklich gut waren und mir alle sehr gefielen. Jede einzelne ihrer Geschichten war besonders und jede fesselte einen, so faszinierend waren sie. Mir gefiel auch ihr Schreibstil, sie schrieb wirklich wunderschön, besser als in dem ein oder anderen Buch, wie ich fand. Und Ju? Sie war ziemlich realistisch, nicht leicht verträumt wie Val und ich es waren, auch wenn sie gelegentlich ebenfalls Fantasy Bücher las. Ju hat schulterlange lockige hellbraune Haare, helle Haut und dunkelgrüne Augen. Außerdem ist sie wirklich sehr groß, was sie von ihrem Vater geerbt hat. Sie ist ziemlich (sehr) energisch, aber eine liebe und mitfühlende Seele. Sie kann gut zuhören, womit wir etwas gemeinsam haben. Aber sie ist deutlich hilfreicher bei Problemen als ich. Wenn es mir schlecht geht, ist sie immer da. Nicht, dass das bei Val oder Kiki anders wäre, aber sie ist eben jemand der gewissermaßen gelegentlich meine Psychologin spielt und mich vor allem auf den Boden der Tatsachen zurück holt, wenn es nötig ist. Aber sie ist wirklich sehr nett, ich mag sie sehr, sie ist schließlich nicht umsonst eine meiner besten Freundinnen. Val und Ju sind zwei der besten Menschen, denen ich je das Glück hatte zu begegnen, deshalb sind sie meine besten Freundinnen. Und Kiki? Mit ihr kann man jeden Blödsinn machen, außer es geht um lernen. Dann kann es passieren, dass Ju und Kiki sich verbünden und mich zum lernen zu zwingen. (Englischvokabeln, die ich nie freiwillig lerne, sind bei Kiki besonders beliebt.) Dieser Naturgewalt bin ich nicht gewachsen, was dann in für mich mit lernen endet. Aber sonst ist Kiki ziemlich cool. Sie hat lange wellige blondbraune Haare, helle Haut und hellblaue Augen. Sie ist kleiner als ich und auch deutlich schlanker, was daran liegt, dass sie ziemlich wenig ist. Sie ist sportlicher als ich und noch beweglicher. Sie hat mir mal Bogengang vorwärts und rückwärts sowie aus dem Stand in die Brücke zu gehen und Spagat beigebracht. Sie hatte das in Rhythmischer Sportgymnastik gelernt und da sie das Jahrelang machte, ist sie auch sehr gut darin, auch wenn sie nie im Stützpunkt war. Außerdem bin ich mit ihr gemeinsam im Sportklettern, zu dem wir immer Dienstags und Donnerstags Abend gehen. So wie wir es heute auch tun werden. Jedenfalls unterhielt ich mich, wie fast jede Pause, mit Val über die Bücher, die wir gelesen hatten. Nein, das wurde niemals langweilig. Wir könnten tagelang zusammen über ein und dasselbe Buch reden, ohne uns auch nur eine Sekunde zu langweilen. Das liegt unter anderem daran, dass Val gerne, schnell und viel redet. Den meisten würde das nach einer Weile (also einigen Stunden) auf den Geist gehen. Aber nicht mir, ich hörte ihr immer aufmerksam zu, weil das, was sie sagte, wirklich interessant war. Schon witzig, ihr hörte ich stundenlang zu und den Lehrern keine fünf Minuten... Aber es redete nicht nur sie, ich kam auch nicht zu kurz, wobei ich ihr meistens zuhörte, wenn sie etwas erzählte. Außer wir debattierten über ein Buch, denn ich konnte fast genauso viel wie sie reden, wenn auch nicht so schnell. Ich liebte das diskutieren, das lag bei mir in der Familie. Mein Vater hatte das immer gerne getan (sagte Mom zumindest) und mein Bruder Daniel übertraf im diskutieren sowieso alle (er hatte tatsächlich mal eine Stunde mit meinem Onkel über irgendeine Nichtigkeit diskutiert, die Geduld hätte ich nie gehabt, außerdem respektierte ich meinen Onkel zu sehr), jeder hatte ihm geraten, dass er Anwalt werden sollte, er selbst hatte sich mit diesem Gedanken ja auch anfreunden können. Nun, ich hatte mit Val auch mal per WhatsApp diskutiert, das war besonders lustig, denn sie hatte ihre Lieblingsfigur aus einem der gemeinsam gelesenen Bücher gespielt und ich meine Lieblingsfigur aus einem anderen der gemeinsam gelesenen Bücher. Und die zwei hatten nicht nur ihren Nachnamen (beide heißen nämlich Black) gemein, auch vom Charakter her hatten sie einige Gemeinsamkeiten, was das ganze wirklich amüsant gestaltete, vor allem da wir eine Diskussion/Streit spielten. Was auch jede Menge Machogehabe bedeutete. War echt lustig. Tja, so redeten wir auch heute über Fantasy Bücher, unser allerseits bekanntes erklärtes Lieblingsthema.

Ich & der Dämon, der mich retteteWo Geschichten leben. Entdecke jetzt