50. ...oder auch nicht!

339 16 0
                                    

Er grinste und ich war wirklich versucht, eine Illusion zu erschaffen und so zu verfestigen, dass ich ihn damit eine rein hauen konnte... Allerdings wollte ich mir wirklich nicht selbst Schmerzen zufügen, deshalb ließ ich es bleiben, denn Masochistisch war ich definitiv nicht veranlagt. Ohja, sobald er wieder in seinem Körper sein würde, würde ich diesen überfälligen rechten Haken nachholen. Oder auch zwanzig davon... *Wie charmant* kommentierte er das trocken. *Elender Gedankenleser, ich sollte dich ausweiden und dich zwingen, deine eigenen Eingeweide zu essen!* knurrte ich wütend. ,,So sadistisch, das ist wirklich süß." grinste er. *Du elender Bastard von einem Straßenköter und einem Esel, sobald du aus meinem Körper draußen bist, werde ich dich umlegen und deine Leiche an Schweine verfüttern, du verfluchter Mistkerl, ich reiß dich mit bloßen Händen in tausend Stücke!* brüllte ich ihn wütend an. Ich konnte sein spöttisches Grinsen förmlich hören, so gut kannte ich ihn inzwischen. Man konnte uns also als rivalisierende Freunde bezeichnen, weil wir uns zwar sehr gut kannten und auf übernatürliche Weise verbunden waren aber wir schlugen uns auch, im wahrsten Sinne des Wortes, die Köpfe ein. Nun, meistens war das mein Part, wenn er mich mal wieder zur Weißglut trieb, aber er hatte auch so seine Momente gehabt, in denen er mich genauso sehr in Stücke reißen wollte, wie ich ihn manchmal (meistens). Im Prinzip verhielten wir uns wie Geschwister, nur noch kampflustiger, was vermutlich an unseren charakterlichen Ähnlichkeiten lag. Allerdings bin ich bei weitem nicht so arrogant wie er und deutlich explosiver als er, mit meinem feurigen Temperament. Ich war so wütend, dass sich meine, mir inzwischen zu einer zweiten Natur gewordenen Instinkte, aktivierten und das Höllenfeuer um meine Hände herum aufflammte. Belial schrie erschrocken auf. ,,Was zur..." setzte er an. *Das bin ich, du Trottel!* herrschte ich ihn genervt an und ließ das Feuer durch reine Willenskraft verschwinden. *Ach übrigens, jetzt will ich meinen Körper zurück und zwar bevor du mich damit endgültig in den Wahnsinn getrieben hast.* fügte ich befehlshaberisch hinzu. *Ist ja gut...* grummelte er und zog sich zurück während ich einen mentalen Schritt nach vorne tat. Jetzt kontrollierte ich meinen Körper endlich wieder selbst, ein gutes Gefühl. Ich landete mühelos und zog die Flügel ein. Ich schritt durch die Tür und begegnete das erste Mal überhaupt einem anderen Dämon als Belial. ,,Was hat ein lebendiger Mensch frei herumlaufend in der Hölle zu suchen?" fragte er mich schroff. Vielleicht sollte ich erwähnen dass sich mit dem einziehen meiner Flügel anscheinend auf meine dämonisch orangerot glühenden Katzenaugen nun wieder zu meinen menschlichen grünen gewandelt hatten, genau konnte ich es nicht sagen, aber das war sehr wahrscheinlich, sonst würde er mich nämlich fürchten. ,,Du nennst mich einen Menschen?" fragte ich spöttisch und zog eine Augenbraue hoch, während ich hinter mir meine rabenschwarzen Flügel entfaltete und ich meine Augen mittels einer Illusion bei ihrer grünen Farbe beließ. Ich funkelte ihn eisig an, er war schließlich ein eher niederrangiger Dämon und auch kein gefallener Engel. Denn gefallene Engel standen selbstverständlich weit über gewöhnlichen Dämonen, da sie um ein vielfaches mächtiger sind und schon länger zu Luzifer gehörten.

Ich & der Dämon, der mich retteteWo Geschichten leben. Entdecke jetzt