21. Sarkasmus siegt doch immer

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Was für eine friedfertige Einstellung ich doch hatte... Und da war er wieder, mein üblicher Sarkasmus, der selbst in meinen Gedanken nicht von mir abließ. Tja, und tatsächlich ging es wieder ans Training, nachdem ich aufgestanden und mich angekleidet hatte. Ich persönlich fand die Kleidung unvorteilhaft. Die schwarze Hose war viel zu enganliegend und das Korsett, dass meinen Oberkörper bedeckte, war für meinen Geschmack zu eng und ließ außerdem freien Blick auf meinen Bauch zu, der mir gelegentlich nicht flach genug vorkam, mit anderen Worten, mein Bauch sah irgendwie fett für mich aus. Okay, das könnte daran liegen, die Kiki so schlank war, dass jeder andere Mensch neben ihr fett aussah. Und da ich oft mit ihr turnte und sie mir einige 'Kunststücke' wie den Flickflack beibrachte, war es nur natürlich, dass ich mich mit ihr verglich, was allerdings über die turnerischerischen Leistungen hinausging. So kam ich mir gelegentlich tatsächlich fett vor. Und diese Kleidung präsentierte mich, meiner Meinung nach, nicht sehr vorteilhaft. Mir war mein Äußeres nicht sehr wichtig, weshalb es mir eigentlich nichts ausmachte, dass mir mein Bauch nicht so unbedingt gefiel. Ich war eigentlich absolut nicht fett, ich war schlank und hatte eine durchschnittliche Figur. Klar, keiner wurde gerne als fett bezeichnet und diese Bezeichnung nahm Kiki auch nur scherzhaft für mich. Ich war eigentlich nicht dick, das lag nur an meiner unvorteilhaften Körperhaltung. Aber es störte ein wenig. Was mich aber an dem Outfit tatsächlich störte und der eigentliche Grund für meinen wieder willen, das anzuziehen, war der Grund, dass es mir die Muskeln und die Rippen zusammenquetschte. Ich kam mir darin furchtbar unbeweglich vor und die Tatsache, dass es meine Atmung erschwerte, versetzte mich auch nicht gerade in helle Begeisterung. ,,Das kann der Depp doch nicht ernst meinen! Ich bin doch keine Schlampe oder eins dieser dämlichen Kreischweiber, die sich bis zum geht nicht mehr auftakeln und sich so mit Schminke zukleistern, dass man diese nur noch mit einer Spachtel weg kriegt! Verdammt nochmal, ich reiß ihm seinen Schädel runter!" fluchte ich, als ich aus dem Badezimmer trat. ,,Welch nette Worte." spottete der Dämon in äußerst sarkastischem Tonfall. ,,Wenigstens weißt du sofort, dass du gemeint bist." brummte ich missgünstig und brachte ihn damit zu einem herablassenden Lachen. ,,Was zum Teufel hast du dir bei dieser dämlichen Aufmachung gedacht, Belial?!" fauchte ich ihn wütend an. Ich spürte das glühen in meinen Augen. Ich musste echt an meiner Selbstkontrolle arbeiten, mein Temperament würde mich noch mal in Teufels Küchen bringen. Es wäre nämlich zweckundienlich, in Gegenwart eines Sterblichen die Kontrolle über meine Kräfte zu verlieren. ,,Ich dachte mir, dass es dich vielleicht etwas aufhübschen würde." grinste er unverfroren.

Ich & der Dämon, der mich retteteWo Geschichten leben. Entdecke jetzt