11. Gerettet von einem Dämon

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Er seufzte genervt. ,,Ihr Menschen seid so schwach." meinte er herablassend. Ich warf ihm einen wütenden Blick zu, was konnte ich denn dafür, die waren zu dritt! Andererseits hatte er recht, Menschen waren schwach. Er zog mich völlig mühelos aus dem Griff der Vampire. ,,Wenn ihr der Dämon seid, dann habe ich dich gerufen, ja." meinte ich ruhig. ,,Ich bin der Dämonenfürst Belial, Stellvertreter seiner Majestät Luzifer und Prinz der Hölle. Vergleiche mich nicht mit gewöhnlichen Dämonen." antwortete er eisig. ,,Das wusste ich bereits. Du hast dir ja ziemlich Zeit gelassen." bemerkte ich trocken. ,,Du hast mich nicht gerufen, um zu reden. Was begehrst du?" fragte er mich kühl. ,,Ich will leben, aber ich will nie wieder so schwach sein. Ich sehne mich nach Macht, ich will so stark und mächtig wie du werden. Ich will leben, Belial! Ich will einen Pakt mit dir schließen!" antwortete ich ernst. ,,Du wolltest dich doch nur aus deiner äußerst misslichen Lage befreien. Was kannst du mir schon bieten? Warum sollte ich dich nicht einfach ihnen überlassen, Mensch?" fragte er mich spöttisch. ,,Weil ich bereit bin, den Preis für deine Hilfe zu zahlen. Ich bin bereit, dein unheiliges Werk zu verrichten. Die zu töten, die ich aus tiefster Seele verabscheue und hasse. Sie leiden zu lassen." antwortete ich kühl. ,,Jetzt spricht dein wahres Wesen aus dir, Menschlein." antwortete er amüsiert. ,,Nenne deinen Preis, Belial." verlangte ich. ,,Ich will deine Seele." antwortete er. ,,Das dachte ich mir schon fast. Ich biete dir die Hälfte meiner Seele und meinen Körper mit dir zu teilen, um gemeinsam Unheil zu verrichten. Im Gegenzug erhalte ich all deine Macht und Magie, alles was dich ausmacht. Ich will so machtvoll und unvergänglich wie du sein. Die Hälfte meiner Seele, das gemeinsame Leben in meinem Körper, dafür will ich deine dämonische Macht und dein ewiges Leben besitzen." bot ich ihm an. ,,Was habe ich davon, mit dir in deinem Körper zu leben?" fragte er. ,,Nun, dein eigener Körper kann nur solange in dieser Welt wandeln, wenn er beschworen wird, Belial. Das weißt du so gut wie ich. Wenn du dich jedoch in meinem Körper verbirgst, könntest du jederzeit in dieser Welt wandeln und Chaos stiften. Klar, du könntest nicht allzu weit von mir weg, aber du könntest auf der Erde wandeln, in meinem Körper oder in deinem eigenen, wenn ich dem zustimme. Was ich nur tun werde, wenn wir dennoch deine Macht und deine Unsterblichkeit teilen. Also, willst du dich für immer in der Hölle gefangen halten lassen oder wirst du mit mir kommen, Belial?" fragte ich ihn kühn. ,,Du bist eine wahrlich erstaunliche Sterbliche. Ich werde einen Pakt mit dir schließen, doch zunächst muss ich dich stärken, damit du das überhaupt überlebst." antwortete er. ,,Stimmt, die Vampirbisse und die ganzen anderen Verletzungen schwächen meinen Körper zusätzlich zu dem enormen Blutverlust." stellte ich fest. ,,Menschliche Körper sind so erbärmlich." merkte er verächtlich an. ,,Nicht wenn sich ein gewisser Dämonenfürst darin befindet." merkte ich amüsiert an. ,,Wie auch immer." meinte er und hob seine rechte Hand zu seiner linken Halsschlagader. Er bohrte sich seinen Zeigefinger und Mittelfinger in die eigene Haut und nahm dann seine Hand weg, ohne während des ganzen auch nur mit der Wimper gezuckt zu haben. Ich sah ihn erstaunt an. ,,Nun komm schon her." meinte er ungeduldig. Er war ziemlich machtvoll und auch wirkte seine imposante Gestalt selbst auf mich einschüchternd. Aber dennoch trat ich sicheren Schrittes etwas näher, bis ich unmittelbar vor ihm stand. Plötzlich roch ich einen unglaublich süßen Duft, so verführerisch, so köstlich. In dem Moment zog Belial mich mit einem Arm an sich und drückte meinen Kopf mit der anderen Hand an die blutende Wunde. Jetzt bemerkte ich, was da so köstlich duftete. Es war sein Blut.


Ich & der Dämon, der mich retteteWo Geschichten leben. Entdecke jetzt