23. Schlechte Laune

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Meine Augen bohrten sich zornerfüllt in seine. ,,Du kannst es dir einfach oder schwer machen, Belial. Entweder du gibst mir Kleidung, in der man sich sowohl bewegen als auch atmen kann, oder ich werde dich flambieren und dann dir diese Kleidung aufzwingen!" zischte ich gefährlich leise. Er lachte leise auf und ich hob ihn leicht in die Luft, strangulierte ihn damit. Er grinste auf mich herunter. Das genügte. ,,Wenn das so ist, kommen wir doch gleich zum flambieren..." grinste ich diabolisch und in meiner anderen freien Hand bildete sich ein glühender Feuerball. Ich näherte mich damit seinem Gesicht. ,,Wie wäre es, wenn ich mit deinem nervigen Grinsen anfange und es dir aus dem Gesicht brenne?" fragte ich ihn rhetorisch im zuckersüßen Tonfall. ,,Du weißt schon, dass wir Dämonen keinen Feuertod sterben können?" fragte er spöttisch. ,,Oh, das ist mir durchaus bewusst. Aber ich kann dich damit foltern, Belial. Ich kann stur sein, wenn mir danach ist. Also, letzte Chance, bevor ich dir die Hölle heiß mache, im wahrsten Sinne des Wortes." meinte ich genauso herablassend wie er sonst zu mir sprach. Oh ja, Rache ist süß! ,,Gut, ich besorge dir nicht enganliegende Kleidung, Den." gab er nach. ,,Da hängt wohl jemand an seinem Gesicht..." bemerkte ich mit einem süffisanten Grinsen. Er knurrte wütend und ging türknallend aus dem Raum. Ich grinste zufrieden und ging zu seinem Kleiderschrank. Ich hoffte, dort zumindest ein vernünftiges Shirt zu finden, dieses elende Korsett ertrug ich keinen Moment länger! Tatsächlich fand ich ein schlichtes schwarzes Hemd, das mir bis zur Hälfte der Oberschenkel reichen würde. Das sollte reichen, um auch diese schreckliche Jeans loszuwerden. Ich stieg aus der Jeans und schnitt die Schnüre des Korsetts einfach mit einem Messer auf, das ich in einer Nachttischschublade gefunden hatte. Ich ließ beides achtlos zu Boden fallen. Dann streifte ich das edle Seidenhemd über, dessen Ärmel mir weit über die Hände rutschten. Ich schob die Ärmel zurück und knöpfte es zu. Dann krempelte ich die Ärmel hoch. Es war zwar nach wie vor weit und rutschte mir leicht über eine Schulter, aber damit konnte ich leben. Ich betrachte mich kurz im Spiegel. Ja, definitiv besser. Alles wichtige war bedeckt und ich war nicht mehr eingeengt. Außerdem schätzte meine Lunge diese neugewonnene Freiheit ebenfalls. Ich schloss den Schrank und setzte mich auf das Bett, um auf Belial zu warten. Ich war geduldig und er kam nach einer ganzen Weile zurück. Er knallte die Tür zu. ,,Die Tür kann nichts für deine schlechte Laune, Belial." kommentierte ich seine Aktion belustigt. Sein Blick fiel auf mich. Ich stand lässig auf. Er fixierte mich von oben bis unten, dann glitt sein Blick missbilligend auf das Hemd. ,,Hey, ich habe diese engen Klamotten keine Sekunde länger ausgehalten. Außerdem weiß ich jetzt, dass du auch über Oberteile verfügst." verteidigte ich mich, wobei ich bei dem letzten Satz verschmitzt grinste. Er warf mir genervt den Kleiderstapel zu, den ich geschickt auffing. ,,Würdest du bitte davon absehen, zu spannen?" fragte ich ihn sarkastisch freundlich. Er warf sich auf das Bett und starrte an die Decke. Ich warf ihm einen misstrauischen Blick zu, wandte mich dann aber wieder dem Kleiderstapel zu. Ich knöpfte das Hemd auf und legte es halbwegs zusammen. Es war mehr schlecht als recht, aber ich schätze, dann würde ich es wohl im Falle weiter Schlafattacken wieder nutzen.

Ich & der Dämon, der mich retteteWo Geschichten leben. Entdecke jetzt